DGB übt deutliche Kritik an Aktion „Schwabach glänzt“

28.11.2014, 08:30 Uhr
DGB übt deutliche Kritik an Aktion „Schwabach glänzt“

© Archiv / ukb/oh

„Schwabach hat vier verkaufsoffene Sonntage. Aber das ist noch nicht genug. Nun braucht es auch noch eine Shopping-Nacht unter dem Motto: Schwabach glänzt – Kirche trifft Handel bei Nacht“, heißt es in ironischem Ton in einer Pressemitteilung.

Stephan Doll, der Chef des DGB Mittelfranken, betont: „Wer tatsächlich betroffen ist, sind die Beschäftigten im Einzelhandel, also Mütter und Väter, die sich die halbe Nacht hinter den Ladentisch stellen müssen und nicht bei ihren Kindern sein können.“

Hildegard Remling, Sprecherin der „Allianz für den freien Sonntag Roth-Schwabach“ erklärt: „Die Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen (ACK) sollte sich einmal fragen, was denn da zusammenwächst. Reicht dem ACK ein Spannungsverhältnis aus vorweihnachtlicher Besinnlichkeit und Geschenketrubel in den Geschäften, welches dazu führt, den Konsumrausch anzufeuern?

Ein alternatives und sinnstiftenderes Motto wäre ,Schwabach leuchtet vor Freude – Kirche trifft Menschen’, das auch ohne verlängerte Ladenöffnung ausgekommen wäre.“

Das Angebot der Kirchen sei beachtlich. Offene Gotteshäuser und der Krippenweg sind Orte des Nachdenkens und der Besinnung. Davon könne es nicht genug geben. Denn eine „Ausbeutung durch Selbstoptimierung und Manipulation durch Konsumzwang“ führe zur Unfreiheit des Menschen und stelle einen Verstoß gegen seine Würde dar. „Das Angebot und das Anliegen der Kirchen ist überzeugend genug, dazu braucht es keine offenen Läden“, sagt der stellvertretende Sprecher der „Allianz für den freien Sonntag Roth-Schwabach", Harald Krautwald.

„Der Missbrauch von christlichen Symbolen durch Teile der Werbewirtschaft ist eine sehr besorgniserregende Zeiterscheinung. Die Kirchen in Schwabach haben dies offenbar noch nicht erkannt. Wo ist die kritische Haltung der Kirchen in Schwabach gegen einen Konsumismus, der Menschen nur scheinbar glücklicher macht?“, fragt sich Hildegard Remling.

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