Die Furcht vor dem Riesen-Omega geht um
4.7.2015, 08:16 UhrDie Isobaren-Linien auf der Wetterkarte ähneln dann dem griechischen Buchstaben Omega. Omega-Wetterlagen in Deutschland gab es zuletzt 2003 („Jahrhundertsommer“), 2006 („Sommermärchen“) – und eben jetzt.
Sonne, Sommer, Hitze. Für die Schwimmbegeisterten unter den Schwabachern ist das allerdings keine frohe Botschaft. Denn wo und vor allem wann sollen sie sich denn im kühlen Nass erfrischen, jetzt, wo das Parkbad offenbar auf variable Öffnungszeiten umgestellt hat?
Mal war in den vergangenen Wochen schon um 16 Uhr Schluss, einmal sogar schon um elf Uhr, vergangenen Samstag bei bestem Schwimmwetter um 17.40 Uhr. Einmal wurde das Bad vorzeitig geschlossen, weil ein Gewitter angekündigt war (das es dann aber nicht gegeben hat). Klingt fast ein wenig nach dem guten alten Lust-und-Laune-Prinzip.
Bei etlichen Wasserratten hat das Vorgehen der Stadtwerke (wieder einmal) Kopfschütteln ausgelöst. Zwei Dauerkartenbesitzerinnen haben via Leserbriefen ihrem Unmut Luft gemacht, weitere haben in der Redaktion auf die neue Lage aufmerksam gemacht. Tenor: 25 Prozent Preiserhöhung im Jahr 2013, versteckte Preiserhöhung 2014 durch verkürzte Saisonzeiten und jetzt eine weitere versteckte Preiserhöhung durch verkürzte Öffnungszeiten. Oder anders ausgedrückt: viel Geld für immer weniger Leistung.
Die Vorwürfe, wir müssen uns an dieser Stelle auf die Seite der Stadtwerke stellen, sind selbstverständlich völlig unberechtigt. Denn die Tochter macht ja nur das nach, was die Mutter – sprich die Stadt Schwabach – vorexerzieren möchte.
Ein gutes Beispiel dafür ist das (noch nicht endgültig beschlossene) städtische Parkraumbewirtschaftungskonzept – was für ein Name! Dauerparker in Zentrumsnähe sollen künftig 38 Euro pro Monat dafür zahlen, dass sie vielleicht einen Parkplatz bekommen, vielleicht aber auch nicht (Parken in Schwabach: unschöne Wahrheiten und echte Härten).
Die Pendler-Abgabe könnte unter Umständen dazu führen, dass über der Stadt eine Art Omega-Verkehrswetterlage entsteht. Alle Autos, die von Westen heranbrausen, werden erst nach Norden (Nürnberg) abgedrängt, ehe sie irgendwann im Osten (Neumarkt, Wendelstein) wieder auftauchen. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich zeigen, wenn der Jahrtausendsommer vorbei ist.
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