Kammerstein: Walter Schnell einziger Bürgermeisterkandidat

13.2.2014, 08:34 Uhr
Kammerstein: Walter Schnell einziger Bürgermeisterkandidat

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Amtsinhaber Schnell von den Freien Wählern tritt bei der Kommunalwahl am 16. März als einziger Bewerber um den Posten des Bürgermeisters an.

Kleine Nummer eins

Der 60-jährige Walter Schnell ist seit 1996 Kammersteiner Gemeindeoberhaupt. Zwar sei Kammerstein einwohnermäßig nach wie vor die kleinste Gemeinde im Landkreis Roth, doch der Bürgermeister sieht sie als „Wachstumsgemeinde Nummer eins“. Und das aus guten Gründen. Denn immerhin habe man bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer binnen 15 Jahren von 100000 auf rund eine Million Euro zugelegt; diese Zahl werde heuer erwartet, so Walter Schnell. Und die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze habe von 97 auf rund 660 zugenommen.

Kammerstein sei in der Vergangenheit eine vor allem landwirtschaftlich geprägte Gemeinde mit Zuzug aus der Stadt gewesen, doch sein Bestreben sei es immer gewesen, auch Arbeitsplätze für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu etablieren. Während Kammerstein bei der Gründung des Landkreises Roth unter dessen 16 Gemeinden die „rote Laterne“ hinsichtlich der Finanzkraft inne gehabt habe, konnte man sich mittlerweile auf Rang sechs vorarbeiten.

Einwohnerzahl stabil halten

Ziel von Walter Schnell, der vor dem Beginn seiner vierten Amtsperiode steht, ist es, auch angesichts der prognostizierten demografischen Veränderungen die Einwohnerzahl der Gemeinde zu halten, „denn nur dann gelingt es uns, auch die Infrastruktur zu erhalten“.

Seit 1993 sind in Kammerstein die Hebesätze der gemeindlichen Steuern gleich geblieben,

„in einem niedrigen Bereich“, ergänzt der Bürgermeister. Trotzdem sei Kammerstein die einzige Gemeinde, die keine Straßenausbaubeitragssatzung habe. Auch wenn in den vergangenen Jahren viel in Straßen- und Kanalbau sowie in Hochbaumaßnahmen investiert worden sei, sei es dabei immer gelungen, ein optimales Maß bei Fördermitteln zu erreichen. „Durch eine gute Vernetzung hat man die Chance, an vieles zu kommen“, so Walter Schnell zu seiner „Taktik“. Und das kleine Kammerstein sei eine der 40 Gemeinden mittelfrankenweit, die in den Genuss von Städtebauförderungsmitteln gekommen seien.

Familienfreundlich

Den Weg einer familienfreundlichen Gemein-de werde Kammerstein weiter gehen, vor allem für Senioren wolle man noch einiges tun, damit sie sich wohlfühlen, so Schnell, der in diesem Zusammenhang an die Demenzwohngruppe erinnert. Hier sei vor allem auch ehrenamtliches Engagement gefordert.

Kammerstein habe sich überdies auf den Bereichen Energie sparen und Umweltschutz einen Namen gemacht. Die dabei eingeschlagenen Pfade wolle man weiter beschreiten, kündigt Walter Schnell an, der nach seinen Worten für die bevorstehende Wahl Wunschkandidat nicht nur „seiner“ Freien Wähler, sondern auch von CSU und SPD gewesen sei. „Kammerstein ist ein Haus mit ordentlichem Fundament, es regnet nicht rein, jetzt kann man daran gehen, die Zimmer ordentlich auszugestalten“, ge-braucht der Bürgermeister eine bildhafte Beschreibung der „Marschrichtung“ für die Wahlperiode ab 2014.

Kopfzerbrechen bereite in der Gemeinde die zunehmende Verkehrsbelastung durch die vorbeiführenden überörtlichen Straßen Autobahn 6 und Bundesstraße 466. Hierzu wolle man einiges anstoßen, kündigt Walter Schnell an.

Überhaupt sei die Kommunalpolitik dazu aufgefordert, mehr über die Gemeindegrenzen hinaus zu denken. Dazu gehört beispielsweise auch, dass Kammerstein demnächst eine der ganz wenigen Gemeinden sein werde, die keine eigene Kläranlage mehr betreiben. Deshalb wolle man auch noch die Haager Kläranlage auflassen und den Ortsteil übers angrenzende Schwabacher Gewerbegebiet West entwässern und so an die Kläranlage in der Goldschlägerstadt anschließen.

Dass der Hauptort Kammerstein in den letzten Jahren zwei Wirtshäuser eingebüßt hat, findet Walter Schnell bedauerlich. Im unmittelbar angrenzenden Neppersreuth entstehe zumindest demnächst ein neuer gastronomischer Betrieb, so der Bürgermeister.

Was macht Walter Schnell, wenn er nicht gerade als Bürgermeister Kammersteins unterwegs ist? Er sei begeisterter Opa, sagt er im Gespräch mit der Lokalredaktion. Enkel Max sei sechs Monate alt und ein wahrer „Sonnenschein“, freut er sich. Die Gartenarbeit ist ebenso ein Betätigungsfeld, das Walter Schnell Abwechslung und Entspannung bietet: „Das Frühjahr ist für mich die schönste Zeit, wenn das Leben wieder anfängt!“

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