Kleine Momente des Glücks im großen Strom der Zeit

Das ist schön: Eine Studie hat herausgefunden, dass die glücklichsten Nürnberger in Kornburg und Katzwang leben.

Unser Mutterhaus in Nürnberg hat das in dieser Woche groß gefeiert (Studie: Hier leben die glücklichsten Menschen in Nürnberg). Uns vom Schwabacher Tagblatt hat das dagegen überrascht.

Denn bislang sind wir immer davon ausgegangen, dass in Katzwang und Kornburg kaum Nürnberger leben, sondern vor allem Katzwanger und Kornburger. Wie es um das Glück der Katzwanger und Kornburger bestellt ist, verschweigt die Studie. Das ist nicht schön.

Dass die Katzwanger und Kornburger zwar zu Nürnberg gehören, aber sich nicht unbedingt immer als Nürnberger fühlen, lässt sich unter anderem am Fußball festmachen. Anstatt im eigentlich zuständigen Kreis Nürnberg/Frankenhöhe mit allen anderen Fußballclubs aus Nürnberg und Fürth auf Torejagd zu gehen, halten die beiden Nordlichter seit jeher dem Fußballkreis Neumarkt/Jura die Treue.

Als ich neulich den Fußballtrainer des TSV Kornburg, den Ex-Clubprofi Herbert Heidenreich, mit der Aussage konfrontiert habe, dass sein TSV als Dritter der Landesliga jetzt der zweitbeste Nürnberger Fußball-Verein hinter dem 1. FC Nürnberg sei, hat der ansonsten sehr freundliche Übungsleiter zuerst nur drei unausgesprochene Fragezeichen durch den Telefonhörer geschickt und dann einen Halbsatz folgen lassen, der sich ungefähr so anhörte: „So a Schmarrn interessiert mich net.“

Ein weiteres Indiz dafür, dass man Katzwanger und Kornburger nicht unbedingt mit Nürnberg gleichsetzen sollte: Mehr als 40 Jahre nach der Eingemeindung nach Nürnberg lesen einige tausend Abonnenten aus dem Nürnberger Süden immer noch das Schwabacher Tagblatt (ein herzliches Dankeschön dafür). Unsere schüchterne Hoffnung ist, dass das Glück der Katzwanger und Kornburger auch ein klein wenig damit zu tun hat.

Doch zurück zur Studie: Zum Bericht über die Ergebnisse der wissenschaftlich fundierten Untersuchung haben die Nürnberger Nachrichten eine schöne Karte abgebildet, auf der Katzwang und Kornburg glücks-grün eingefärbt waren, während unglückliche Problemviertel wie Muggenhof ein wenig rot ausgesehen haben.

© NN-Infografik

In Zeiten des Vierfarbdrucks in Zeitungen ist so etwas kein Problem mehr.

Grün, rot, weiß

Erstaunlich aber war, dass die Bereiche südlich und westlich von Kornburg und Katzwang, also Orte wie Kleinschwarzenlohe, Limbach oder Wolkersdorf, weder grün noch rot waren, sondern weiß. Soll das heißen, dass die Menschen hier weder glücklich noch unglücklich sind, sondern einfach so ihr Leben leben? Keine Ahnung! Vielleicht ist Weiß aber auch nur keine Farbe des Glücks, sondern der Zufriedenheit. Das würde uns hier in Schwabach und Umgebung auch schon reichen.