Kritik am neuen Busfahrplan: Grüne sehen sich bestätigt

20.1.2016, 09:04 Uhr

„Der bisherige Fahrplan ist über viele Jahre gewachsen und nie auf seine Konsistenz geprüft worden. Es entstanden dadurch Parallelstrukturen und Gegebenheiten, die es ermöglichen sollten, einerseits den Wunsch der Stadt nach Einsparungen zu erfüllen, andererseits Verschlechterungen im erträglichen Rahmen zuhalten“, fasste Mayr die Ausgangslage zusammen. „Das Einsparziel von über 200 000 Euro wird aus heutiger Sicht auf jeden Fall erreicht.“

Hauptkritikpunkt ist die Linie 663, die Ost-West-Verbindung von Penzendorf nach Unterreichenbach. Hier wurde, wie vom Stadtrat beschlossen, der Stundentakt beibehalten.

Das führt dazu, dass zwar vormittags der Anschluss zur Bahn funktioniert, nachmittags von der Bahn zum Bus jedoch nicht mehr. Hier könnte eine Umstellung der Abfahrtszeiten zu einer Verbesserung führen, erläuterte Mayr. Jedoch wäre dadurch die Verlässlichkeit des Taktes — jeder Bus fährt stündlich zur gleichen Minute — zerstört.

Stadtrat Eckhard Göll sah die Argumentation der Grünen im Stadtrat bestätigt. Die Fraktion hatte auch für diese Linie den Halbstundentakt gefordert und deshalb gegen die Reform in dieser Art gestimmt.

Viel Kritik provozierte zudem die Verlegung des Endhalts der Linie 61 von der Nördlinger Straße zum Bahnhof. „Die Menschen im Südwesten sehen sich abgehängt“, warf Kreisvorsitzender Bernhard Spachmüller ein. Am Bahnhof stehe der Bus 20 Minuten, ehe er die Rückfahrt nach Röthenbach antritt. Es sei also ausreichend Zeit vorhanden für eine Linienführung über die Nördlinger Straße. Aber: „Das würde zu Mehrkosten an den Betreiber der Linie, die VAG, führen, welche die Stadt nicht tragen möchte“, antwortete Mayr.

Die Veränderung der Linienführungen brachte es auch mit sich, dass die bisherige direkte Verbindung von Limbach zum Krankenhaus nur noch durch Umsteigen an der Ansbacher Straße möglich ist. Es hat sich gezeigt, dass die Umsteigezeiten so knapp sind, dass insbesondere Menschen mit Gehbehinderungen Probleme haben, den Anschluss zu erreichen, zumal die Haltestellen wegen der Größe der Kreuzung sehr weit auseinander liegen. Hier wird nach einer besseren Lösung gesucht.

Mayr versicherte, bei Fragen nach Verbindungen gerne zur Verfügung zu stehen. Dies werde bereits rege genutzt und führt meist auch zu akzeptablen Lösungen. Er räumt aber auch ein, dass manche Wünsche nicht mehr wie bisher realisierbar sind.

Verbesserung am Wochenende

Dass die Stadtverkehr GmbH auch zu flexiblen Lösungen fähig ist, hat sich bereits gezeigt. So wurde der Verlauf der Linie 661 probeweise angepasst, um die direkte Beförderung der Schüler vom Eichwasen ins Schulzentrum Nord zu ermöglichen.

Eine klare Verbesserung, hier war man sich einig, stelle der Busverkehr am Wochenende dar. Die Verkehrszeiten wurden massiv ausgeweitet.

Karin Holluba-Rau wies darauf hin, dass der Fahrplan gemäß Stadtratsbeschluss „in zwei Jahren kritisch geprüft und möglicherweise revidiert und nachgebessert“ werde.

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