Parken in Schwabach: unschöne Wahrheiten und echte Härten

20.5.2015, 09:58 Uhr
Parken in Schwabach: unschöne Wahrheiten und echte Härten

© Foto: Günther Wilhelm

Es war eine perfekte rhetorische Frage bei der Infoveranstaltung zum neuen Parkraumkonzept: Wären Parkgebühren jetzt Thema, wenn Kommunalwahlen wären? Diese süffisante Frage einer Bürgerin blieb unbeantwortet, weil die Antwort jeder kennt. Natürlich nicht.

Das sagt uns etwas darüber, was Politiker den Bürgern wann offenbaren. Aber ganz nebenbei zeigt es auch, was wir Bürger hören wollen: Unschöne Wahrheiten gehören nicht dazu. 700.000 Euro jährliches Defizit für Tiefgarage und Bahnhofs-Parkhaus sind eine solche Wahrheit. Und die Konsequenz ist alles andere als schön.

Übrigens auch für den Verfasser dieser Zeilen, der zu den Dauerparkern zählt, die künftig zahlen sollen. Das kann einen ärgern, und das tut es auch. Aber es kann nicht den Blick dafür verstellen, dass sich die Stadt solche Verluste in dieser Größenordnung nicht mehr leisten kann. Und das gilt keineswegs nur für Schwabach. Deshalb ist es so unpopulär wie richtig, dass der Stadtrat sich nach dem Busverkehr auch diesen Defizitverursacher genau ansieht.

Weniger überzeugend ist dagegen die Begründung: Denn wenn wirklich Kurzzeitparkplätze fehlen würden, dann dürften die in der Reichswaisenhausstraße und in der Tiefgarage nicht so häufig leer bleiben. Was fehlt, sind Dauerparkplätze. Daran werden auch die Gebühren nichts ändern.

Doch in erster Linie geht es der Stadt ums Geld. Sozial austariert sind die Gebühren aber nicht. Die Stundentarife sind dabei nicht das zentrale Problem: Macht man wegen Cent-Beträgen wirklich einen Bogen um die Innenstadt? Eine echte Härte aber sind die 38 Euro Monatspauschale. Noch dazu ohne Parkplatzgarantie. Zudem sind die kostenlosen Parkplätze so weit entfernt, dass man es morgens besser nicht eilig hat. Will heißen: Weit laufen oder kräftig zahlen: Das kann nicht das letzte Wort sein.

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