Robert Pfann legt großen Wert auf direkten Draht zu den Bürgern

6.3.2014, 07:42 Uhr
Robert Pfann legt großen Wert auf direkten Draht zu den Bürgern

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Nun, sechs Jahre später, kandidiert der 51-Jährige erneut für das höchste Amt in der Gemeinde. „Gerne möchte ich mit den Bürgerinnen und Bürgern die erfolgreiche Arbeit fortsetzen und die Zukunft Schwanstettens weiterhin kreativ gestalten“, sagt Pfann.

Fußball, Theater, Kirche

„Ich hatte schon immer Freude am Gestalten“, sagt der Bürgermeister. Das gemeinsame Arbeiten mit und für Menschen sei sein Leben. Und so erinnert sich Pfann an seine Zeit als aktiver Fußballer des FC Schwand (25 Jahre), an die Zeit als Fußball-Abteilungsleiter, an sein Engagement in der Theatergruppe, im Elternbeirat oder im Marktgemeinderat und auch jetzt noch in der Kirche als Kirchenvorstandsmitglied.

Der Gemeinderat habe in seiner Zeit als Bürgermeister geschätzt 90 Prozent der Entscheidungen gemeinsam getragen, also einstimmig oder mit großer Mehrheit, erinnert Pfann an die gut funktionierende Kommunikation in diesem Gremium. Das Erreichte sei also auch den verantwortungsbewussten Entscheidungen des Marktgemeinderats zu verdanken.

Manchmal sei es nicht einfach, überhaupt die Spielräume auszuloten, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben eine Gemeinde hat, sagt der 51-Jährige. Und da sei er froh, dass er gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung habe. Permanente Fortbildung sei ein Garant dafür, dass die Verwaltung auf der Höhe der Zeit sei. Da werde nicht gespart.

„Miteinander reden, das ist das Wichtigste“, sagt Pfann, wenn er auf seine ersten sechs Jahre als Bürgermeister zurückblickt. „Für mich war es eine spannende und erfolgreiche Zeit, was sowohl die emotionalen Momente, als auch die Ergebnisse betrifft.“

Richard Pfann weist den Vorwurf seines CSU-Herausforderers Richard Seidler zurück, er sei – vereinfacht gesagt – ein Vereinsmeier, der bei jeder Veranstaltung aufschlage, um gut da zu stehen: „Ich kann ehrenamtliches Engagement unserer Frauen und Männer in der Gemeinde gar nicht hoch genug einschätzen, und das will ich mit meinem Erscheinen auch würdigen.“ Zudem nehme er nach dem Besuch mancher Veranstaltung manche Anregung mit ins Rathaus. „Das Gespräch nach dem Kirchgang, das ist mir wichtig“, sagt der gläubige Christ, der evangelischen Kirche angehörend.

Doch: „Wenn ein Landwirt Grund nicht verkaufen will für einen neuen Radweg oder für eine Gewerbegebiets- oder Baugebietsausweisung, dann kann ich nur verhandeln.“ Das dauere eben eine gewisse Zeit.

Selbstbewusste Bilanz

Dennoch verweist Robert Pfann auf Erfolge: „Wir haben das Rathaus umgestaltet, für Barrierefreiheit und kurze Wege gesorgt. Wir haben das Rats-Info auf der Homepage der Gemeinde, auch auf Facebook, über das sich jeder Bürger 1:1 über die Vorgänge im Gemeinderat informieren kann. Wir haben es ermöglicht, dass sich jeder Mitbürger, jede Mitbürgerin per I-Phone und Internet über Missstände in den Ortsteilen beschweren kann.“ Dass sich Beschwerdeführer bedanken, wenn ein Problem innerhalb kurzer Zeit bereinigt wird, findet der Bürgermeister „klasse.“

Als Erfolge rechnet sich Robert Pfann zudem an, dass das lange Zeit brach liegende Grundstück am Sägerhof in Schwand gemischt bebaut werden konnte — inklusive des Netto-Marktes. In Leerstetten fehle freilich ein Vollsortimenter, gesteht der Bürgermeister. Man bemühe sich aber darum. Es gebe Interessenten. Den „Dorfladen“ bezeichnet Pfann als tolle Errungenschaft.

Und er verweist auf den erfolgreichen Ausbau der Kinderbetreuung, auf die energetische Sanierung der Grundschule, auf die zentrale Hackschnitzelanlage und die Gründung einer Holzhackschnitzelliefergemeinschaft.

Die Installation eines Seniorenbeirates, aus welchem die Seniorenhilfe hervorgegangen ist, mit mittlerweile 21 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ist für Robert Pfann „phänomenaler Ausdruck von sozialem Engagement in unserer Gemeinde.“

Und dass Schwanstetten trotz Finanzkrise dank eines guten Firmenmixes gut über die Runden gekommen ist, das freut den Bürgermeister. Er vermeldet nicht ohne Stolz den höchsten Rücklagenstand seit Bestehen des Marktes mit rund 4,2 Millionen Euro.

Ziele für zweite Amtszeit

Ziele hat Pfann noch eine Menge. Die Schule wird weiter Thema bleiben (Generalsanierung, Brandschutz), genauso wie die Jugendarbeit. „Wir sind zwar keine Brennpunktgemeinde, aber die 46 Quadratmeter, die derzeit im Sportheim des FC Schwand für offene Jugendarbeit zur Verfügung stehen, die reichen nicht aus.“ Deshalb wird derzeit ein Generalkonzept zur Jugendarbeit erarbeitet.

Auch bei der Straßensanierung bestehe Handlungsbedarf. Einen „Risseboy“ habe man für den Bauhof angeschafft, um kleinere Schäden schnell beheben zu können. Bei weiteren Maßnahmen plädiert er dafür, die Bürger finanziell möglichst nicht zu belasten. Die Nachbargemeinde Rednitzhembach gilt da als Vorbild.

Bei allen Maßnahmen will Robert Pfann die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde einbinden. „Ich stehe da für Transparenz“, sagt er und verweist auf die zu wichtigen Themen durchgeführten Infoveranstaltungen. Und für ihn gilt bei allen Gesprächen die 100-Prozent-Regel. „Wenn jemand mit mir redet, dann bin ich zu hundert Prozent bei meinem Gegenüber.“ Als „offen, ehrlich und geradlinig“ bezeichnet sich Pfann selbst.

Er ist stolz auf seine Kinder, die Tochter Julia (19), die als Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten beim Landratsamt Roth kurz vor dem Abschluss steht, und auf Tobias (22), der nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann nun Wirtschaftspädagogik studiert. Der kandidiert auch auf der Liste der SPD. „Weil er dann die Hoffnung hat, seinen Vater öfters zu sehen“, schmunzelt Robert Pfann.

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