Sonderausstellung auf Burg Abenberg zeigt SpitzenART

6.10.2015, 09:47 Uhr
Sonderausstellung auf Burg Abenberg zeigt SpitzenART

© Foto: Hiltl

Die Ausstellung wurde am Sonntag, 27. September, im Rahmen des 6. Abenberger Klöppelfestes eröffnet.

Mit der Einbindung freier Künstler verschiedenster Richtungen – ob Bildhauer, Fotograf, Objekt- und Installationskünstler, Textil- und Papierkünstler, Schmuck- und Porzellandesigner – setzt die Sonderausstellung SpitzenART besondere Akzente und ermöglicht so einen ganz neuen Blick auf die Spitzenkunst.

Damit erfüllt sich für Museumsleiterin Kerstin Bienert die selbst auferlegte Pflicht, neben dem Fortführen und Bewahren der jahrhundertealten Handwerkstradition sich schwerpunktmäßig auch der Präsentation moderner Spitzenkunst zu widmen und damit die zeitgenössische, künstlerische Weiterentwicklung der Spitze sichtbar zu machen. Die Laudatio hielt Professor Hanns Herpich aus Nürnberg, ehemaliger Präsident der Akademie der Bildenden Künste.

„Tradition pflegen heißt nicht Asche bewahren, sondern Glut am Glühen halten“ — Dieses Zitat von Jean Jaurès steht als Leitmotiv über der Ausstellung und über dem, wie das Klöppelmuseum die Tradition des Klöppelns in Abenberg bewahren will. Museumsleiterin Kerstin Bienert zeigte zunächst einige Stationen auf, die bereits vor über 400 Jahren begannen, als Klosterfrauen im Kloster Marienburg die Technik des Klöppelns nach Abenberg brachten. Ein erster Spitzenhändler wird 1771 erwähnt. 1830 erfolgt ein großer Aufschwung mit der Verarbeitung von leonischem Material. 1913 wird die Klöppelschule Abenberg gegründet, die nach mehr als 100 Jahren immer noch Bestand hat. In den 70er Jahren beginnt der Heimatverein, eine Sammlung und damit den Grundstock für das jetzige Museum ehrenamtlich aufzubauen. 1981 wird das Klöppelmuseum im Rathaus eröffnet, 2001 in das neue Museum auf der Burg verlagert.

Seit dieser Zeit ist es das Bestreben der jeweiligen Leitung, neben dem traditionellen Kunsthandwerk auch der zeitgenössischen Kunst und Spitze einen Platz zu geben und mit Sonderausstellungen Akzente zu setzen. Aus diesem Grund, so Bienert, seien in den vergangenen Jahren Einladungen an Künstlerinnen und Künstler unter anderem aus Tschechien, Frankreich und Schweden ergangen, um deren Klöppelkunst zu präsentieren.

Professor Hanns Herpich setzte sich wissenschaftlich mit dem Phänomen „Klöppeln“ auseinander. Am Ende kam er zu dem Ergebnis, dass Klöppeln eigentlich ganz eng mit der Natur verbunden und verwoben sei. Er begründete seine Feststellung mit der Entstehung von feinsten Fäserchen.

Die Ausstellung SpitzenART hat bis 25. Oktober täglich (außer Montag) von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Bei einem Besuch im Klöppelmuseum ist der Eintritt für die SpitzenART inklusive. Der Besuch ohne Klöppelmuseum kostet zwei Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Führungen werden am 4. und am 25. Oktober jeweils um 15 Uhr angeboten. Künstler sind anwesend.

SpitzenART! – zeitgenössische Kunst im Dialog mit Spitze (Flyer/PDF)

www.museen-abenberg.de

 

Keine Kommentare