0:1 in Bochum: Fürth verliert nach Sararer-Blackout

16.4.2017, 15:36 Uhr
Der ehemalige Fürther Johannes Wurtz roch bei einem Sararer-Rückpass den Braten, fing den Pass ab und beschäftigte Kleeblatt-Keeper Megyeri - bis Eisfeld in Position gelaufen war und den Treffer erzielte.

© Sportfoto Zink / WoZi Der ehemalige Fürther Johannes Wurtz roch bei einem Sararer-Rückpass den Braten, fing den Pass ab und beschäftigte Kleeblatt-Keeper Megyeri - bis Eisfeld in Position gelaufen war und den Treffer erzielte.

Kleeblatt-Coach Janos Radoki musste gleich auf zwei Positionen die Startelf umbauen. Die Nachwuchsspieler Benedikt Kirsch und Dominik Schad ersetzten Andreas Hofmann (Bank) und Johannes van den Bergh, der sich im Training verletzt hatte. Patrick Sontheimer ist von Bundestrainer Frank Kramer zu einem Spiel der A-Jugend-Nationalmannschaft berufen worden. Erneut von Beginn an auf dem Rasen stand Spielmacher Jurgen Gjasula, der sich weiterhin Wettkampfpraxis nach seiner Verletzung holen darf.

Auf der anderen Seite standen die Ex-Fürther Marco Stiepermann und Johannes Wurtz; Tom Weilandt fiel verletzt aus. Worum es der Heimelf ging, stellten die VfL-Fans noch vor Anpfiff klar. "Durch Zusammenhalt zum Klassenerhalt – 3 Punkte jetzt", stand auf einem Transparent vor der Stehplatztribüne im Ruhrstadion.

Wurtz fängt den Rückpass ab

Die erste Gelegenheit der Partie erarbeiteten sich Robert Zulj und Sercan Sararer; Letztgenannter zog in den Strafraum und brachte einen abgefälschten Schuss aufs Tor, doch Keeper Manuel Riemann tauchte rechtzeitig nach unten ab (12.). Danach setzte – wie schon im Freunschaftsspiel der beiden Teams in der Winterpause - der Regen ein. Damals verlor die Spielvereinigung 0:3.

Und auch heute ging der Gastgeber in Führung. Einen verunglückten Rückpass von Sararer aus dem Mittelfeld bis vor den Strafraum schnappte sich ausgerechnet Wurtz, Bochums Torjäger (bislang acht Treffer). Der wurde zwar zunächst vom herausgeeilten Fürther Schlussmann Balazs Megyeri gestellt, doch Wurtz bediente mustergültig Thomas Eisfeld, der nur noch einzuschieben brauchte (18.). Das gab den Blauen Auftrieb, während die Weiß-Grünen sichtlich mit sich selbst und den Taktikvorgaben des Trainers beschäftigt waren.

Vor allem das Pressing in der gegnerischen Hälfte funktionierte überhaupt nicht, zu groß waren die Lücken zwischen dem ersten und dem weiteren Attackierenden. Radoki schimpfte an der Seitenlinie wie ein Rohrspatz. Es dauerte bis zur 28. Minute, als Schad Riemann mit einem strammen Fernschuss prüfte. Ein wenig besser klappte das bei Bochum, doch letztlich ebenfalls ohne zählbaren Erfolg. Für ihren zweiten Torschuss brauchte es schon ein Solo von Tim Hoogland, nach dem Selim Gündüz einen Schuss auf Megyeri abgab.

Nach den ersten 45 Minuten war Radoki angefressen. Seine Elf war schon in der Kabine verschwunden, da diskutierte er noch auf der Ersatzbank mit seinem Trainerteam. Dennoch stand bei Wiederanpfiff dieselbe Mannschaft auf dem Platz. Und sie wirkte tatsächlich wacher als zuvor, drückte die Bochumer in deren Hälfte. Die erste Chance aber hatte erneut der VfL – Wurtz zündete gegen Niko Gießelmann den Turbo und gewann das Laufduell, doch seinen Schuss fing Marcel Franke in höchster Not ab (58.).

Ebenso zur Stelle war auf der Gegenseite VfL-Keeper Riemann, der dem eingewechselten Veton Berisha, der alleine auf ihn zulief, den Ball vom Fuß klaute (62.). Die Partie wogte hin und her, ein Treffer lag in der Luft, doch es wehte ein starker Wind. Erst die Einwechslung von Sebastian Freis - sein erster Einsatz seit dem 20. Spieltag - brachte Stimmung rein: Der Routinier brachte sofort Benedikt Kirsch im Strafraum in Position, der mit einem Lupfer nur knapp an Riemann scheiterte (75.). Und wieder schlug der Gastgeber umgehend zurück. Diesmal scheiterte Gündüz am herausgeeilten Megyeri.

+++ Was Radoki und Co. nach dem Spiel gesagt haben +++

Jetzt stand die Partie auf Messers Schneide: Ausgleich oder Entscheidung. Auch der dritte frische Mann war ein Offensiver – der Passauer Daniel Steininger sollte es richten. Das Kleeblatt stand nun mit acht Mann in der gegnerischen Hälfte. Doch es half nichts, die blaue Defensive war undurchdringlich. Letztlich keine unverdiente Niederlage. Der VfL hatte sieben Chancen, die Fürther immerhin fünf.

+++ Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen +++

VfL Bochum: Riemann - Gyamerah, Hoogland, Bastians - Losilla, Janelt - Gündüz, Stiepermann (83. Rieble) - Eisfeld (79. Canouse) - Quaschner (66. Mlapa), Wurtz.

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Caligiuri, Franke, Gießelmann - Kirsch, Gjasula - Narey, Schad (75. Freis) - Zulj (60. Berisha) - Dursun, Sararer.

Tore: 1:0 Eisfeld (18.) | Gelbe Karten: Gießelmann (47.), Bastians(88.) | Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau) | Zuschauer: 11.465.

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