1:1 in Aalen: Hesl-Patzer kostet Fürth den Sieg

7.3.2015, 14:53 Uhr
Der Knotenlöser: Niko Gießelmann brachte das Kleeblatt mit einem gefühlvoll getretenen Freistoß in Führung.

© Sportfoto Zink / WoZi Der Knotenlöser: Niko Gießelmann brachte das Kleeblatt mit einem gefühlvoll getretenen Freistoß in Führung.

Mit Trauerflor an den Ärmeln des schwarz-blauen Auswärtstrikots ging die Spielvereinigung die Aufgabe auf der Schwäbischen Alb an. Helmut „Eisenfuß“ Klump war in dieser Woche nach schwerer Krankheit gestorben. 2010 war der Vorstopper in die Jahrhundert-Elf des Kleeblatts gewählt worden. Einen wie ihn hätte Mike Büskens sicher gerne in seinen Reihen.

Schöne Symbolik: Mit dem Lied „Enter Sandman“ von Metallica betraten die beiden Mannschaften das Spielfeld. Darin werden die Albträume eines kleinen Jungen besungen, die er beim Einschlafen hat.

Für das Sechs-Punkte-Spiel auf der Schwäbischen Alb hatte Trainer Mike Büskens erneut die Rotationsmaschine angeworfen. So durften diesmal Zsolt Korcsmar und Zlatko Tripic die rechte Außenbahn wiederbeleben, die Ronny Philp und Tom Weilandt in Kaiserslautern nicht effektiv nutzen konnten. Die Beiden saßen nicht einmal auf der Bank, weil sie Muskelverhärtungen im Oberschenkel plagen. Seine Denkpause beenden durfte Marco Stiepermann, der die hängende Spitze hinter Kacper Przybylko gab.

Das Konzept schien zunächst aufzugehen. Schon in der vierten Minute hatten die Fürther die erste Halbchance, als Tripic unfreiwillig auf Fürstner ablegte, der aber an der Strafraumgrenze über den Ball trat. Doch auch die Aalener wollten den 6012 Zuschauern in ihrer Arena etwas bieten, allen voran der linke Flügelspieler Arne Feick. Er setzte bereits in der zehnten Minute seinen ersten gefährlichen Schuss ab – sein indirekter Freistoß flog knapp an Wolfgang Hesls Tor vorbei.

Nur sechs Minuten später aber zeigte Niko Gießelmann, dass er das besser kann als sein Gegenüber. Der auffällige Kacper Przybylko wurde an der Strafraumgrenze gefällt – Gießelmann schnappte sich wie schon in Kaiserslautern den Ball und setzte ihn wie gezeichnet in den rechten Winkel. 1:0 fürs Kleeblatt in der 17. Minute. Bis zur Pause setzten beide Teams noch erfolglose Versuche ab, Fürth nutzte die großen Lücken im Mittelfeld der desorientiert scheinenden Aalener.

Stiepermann hätte auf 2:0 erhöhen können, scheiterte aber am soliden Torhüter Daniel Bernhardt. Zur Pause musste Mike Büskens Marco Caligiuri in der Kabine lassen, da er schon nach neun Minuten eine gelbe Karte gesehen hatte und sich nicht noch weitere Fouls leisten hätte dürfen.

Das Kleeblatt rückte jetzt ein wenig nach hinten, ließ die Gastgeber kommen, um dann gefährlich zu kontern. Das hätte fast zum 2:0 geführt, doch nach einem Schröck-Pass stand Przybylko leicht im Abseits. Sein anschließender Schuss landete im Netz, nur zählte das Tor leider nicht. Dafür wurde das Anrennen von Aalen belohnt. In der 68. Minute schoss Arne Feick einen strammen Freistoß auf Hesl, der nach vorne abprallen ließ. Da ihn seine Abwehr im Stich ließ, schnappte sich Collin Quaner das Leder und schickte den Abpraller zum 1:1 ins Tor. Ärgerlich! Denn die Fürther hatten eindeutig mehr vom Spiel, Aalen wirkte verunsichert, die Zuschauer waren unruhig geworden.

Doch jetzt war natürlich Feuer drin. Es ging hin und her. Przybylko und der eingewechselte Johannes Wurtz hatten es auf dem Schlappen, doch entweder waren die Schüsse zu unplatziert oder Aalens Keeper Bernhardt war auf dem Posten. Auch Schröck probierte es einmal aus der Distanz, sein schöner Schlenzer aber verpasste das Tor knapp (75.). Zwei Aufreger gab es dann noch in der Schlussphase: In der 86. Minute wehrte ein Aalener Abwehrspieler einen Tripic-Schuss mit der Hand ab, Korcsmars Nachschuss ging drüber. Eine Minute später flog der gelbverwarnte Schröck vom Platz nach Foul an Gjasula.

Summa summarum kein schlechtes Spiel der Fürther, doch das reichte nicht bei den nie aufgebenden Aalenern. Zudem ging das Kleeblatt zu fahrlässig mit seinen Chancen um, was sich rächte. Dieses Remis war überflüssig wie ein Kropf.

VfR Aalen: Bernhardt - Ofosu-Ayeh (84. Ademi), Barth, Mockenhaupt, Feick - Hofmann (65. Kaufmann), Leandro - Gjasula - Ludwig, Chessa (65. Klauß) - Quaner

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Korcsmar, Röcker, Thesker, Gießelmann - Fürstner, Caligiuri (46. Sukalo) - Tripic (90. Trinks), Schröck - Przybylko, Stiepermann (70. Wurtz)

Tore: 0:1 Gießelmann (Freistoß, 17.), 1:1 Quaner (68.) | Gelbe Karten: Chessa, Kaufmann - Caligiuri | Gelb-Rote Karte: Schröck (wiederholtes Foulspiel, 87.) | Schiedsrichterin: Steinhaus (Hannover) | Zuschauer: 6012

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