Heute vor 38 Jahren - Konfetti-Bilder beim FCN

Kollektivjubel gegen Kassel: Brunner läuft, Höher hüpft - so stieg der Club 1985 auf

9.6.2023, 09:19 Uhr
Das Städtische Stadion hatte sich an diesem 9. Juni 1985 längst schon in einen Hexenkessel verwandelt, als der FCN in einer fantastischen Schlussphase seine Bundesliga-Rückkehr festzurrt. In der Vorsaison war ein erbärmlicher Club, der seine Fans nicht nur mit einer Auswärtsbilanz von 0:34 Punkte quälte, als Tabellenletzter in die Zweitklassigkeit gestürzt. Mit dem im rot-schwarzen Kollektivgedächtnis omnipräsenten Heimsieg gegen Hessen Kassel erobert der Altmeister am letzten Spieltag einer bemerkenswerten Zweitliga-Runde seinen Platz in der fußballdeutschen Eliteklasse wieder. Konfetti jetzt!
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Das Städtische Stadion hatte sich an diesem 9. Juni 1985 längst schon in einen Hexenkessel verwandelt, als der FCN in einer fantastischen Schlussphase seine Bundesliga-Rückkehr festzurrt. In der Vorsaison war ein erbärmlicher Club, der seine Fans nicht nur mit einer Auswärtsbilanz von 0:34 Punkte quälte, als Tabellenletzter in die Zweitklassigkeit gestürzt. Mit dem im rot-schwarzen Kollektivgedächtnis omnipräsenten Heimsieg gegen Hessen Kassel erobert der Altmeister am letzten Spieltag einer bemerkenswerten Zweitliga-Runde seinen Platz in der fußballdeutschen Eliteklasse wieder. Konfetti jetzt! © Michael Matejka / VNP, NN

Mit gestandenen Profis hatte sich der Club ins Unterhaus katapultiert. Ein Verein, der gerne als “schlafender Riese“ bezeichnet wurde. Ein Verein, der an der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit verzweifelte. Beim Aufstiegsendspiel gegen Kassel war das? Kein Thema mehr. Kurz nach Stundenfrist brachte Dieter Eckstein den FCN gegen den Tabellenführer aus Nordhessen in Nürnberg in Front. Rudi Stenzel schrie die Freude darüber ebenso hinaus wie die 56.400 im Stadion, die ihren Lieblingsverein auch fortan vehement nach vorne trieben.
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Vorne!

Mit gestandenen Profis hatte sich der Club ins Unterhaus katapultiert. Ein Verein, der gerne als “schlafender Riese“ bezeichnet wurde. Ein Verein, der an der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit verzweifelte. Beim Aufstiegsendspiel gegen Kassel war das? Kein Thema mehr. Kurz nach Stundenfrist brachte Dieter Eckstein den FCN gegen den Tabellenführer aus Nordhessen in Nürnberg in Front. Rudi Stenzel schrie die Freude darüber ebenso hinaus wie die 56.400 im Stadion, die ihren Lieblingsverein auch fortan vehement nach vorne trieben. © Herbert Voll / VNP, NN

Ein knappes Höschen blieb der Aufstieg des FCN gleichwohl. In dieser Spielzeit vor seinem Saisonfinale noch nie an der Liga-Spitze notiert, wäre Nürnbergs Lieblingsclub bei Kassels Ausgleich auf Platz vier des Zweitliga-Rankings zurückgerutscht. Und gegen den die dezimierten Gäste des KSV war dies in der ausverkauften Arena in einer nervenaufreibenden Schlussphase auch durchaus vorstellbar. Da Club-Keeper Herbert Heider kurz vor Spielende aber überragend gegen Kassels Deuerling parierte und wenig später Thomas Brunner, begnadigter Oktoberrevolutionär aus dem Vorjahr, einen fantastischen Sololauf zum 2:0 abschloss, war da am Ende nur noch Jubel.
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Brunner und der weite Weg ins Glück

Ein knappes Höschen blieb der Aufstieg des FCN gleichwohl. In dieser Spielzeit vor seinem Saisonfinale noch nie an der Liga-Spitze notiert, wäre Nürnbergs Lieblingsclub bei Kassels Ausgleich auf Platz vier des Zweitliga-Rankings zurückgerutscht. Und gegen den die dezimierten Gäste des KSV war dies in der ausverkauften Arena in einer nervenaufreibenden Schlussphase auch durchaus vorstellbar. Da Club-Keeper Herbert Heider kurz vor Spielende aber überragend gegen Kassels Deuerling parierte und wenig später Thomas Brunner, begnadigter Oktoberrevolutionär aus dem Vorjahr, einen fantastischen Sololauf zum 2:0 abschloss, war da am Ende nur noch Jubel. © Herbert Voll / VNP, NN

Jump around! Schiedsrichter Hontheim pfiff ab. Und der Aufstieg, den Thomas Bruner durch seinen ebenso eindrücklichen wie weiten Marsch durch Kassels Zentrale im Alleingang bewerkstelligt hatte, war perfekt. Club-Coach Heinz Höher hüpfte wie besinnungslos. Alle anderen eigentlich auch. Aus den Trümmern der Oktoberrevolution hatte der mit dem FCN in der Vorsaison katastrophal abgestiegene Trainer eine Mannschaft geformt, die jetzt wieder oben war. Dort, wo sich der Club am wohlsten fühlt.
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Hüpf, Höher, Hüpf

Jump around! Schiedsrichter Hontheim pfiff ab. Und der Aufstieg, den Thomas Bruner durch seinen ebenso eindrücklichen wie weiten Marsch durch Kassels Zentrale im Alleingang bewerkstelligt hatte, war perfekt. Club-Coach Heinz Höher hüpfte wie besinnungslos. Alle anderen eigentlich auch. Aus den Trümmern der Oktoberrevolution hatte der mit dem FCN in der Vorsaison katastrophal abgestiegene Trainer eine Mannschaft geformt, die jetzt wieder oben war. Dort, wo sich der Club am wohlsten fühlt. © imago images/Horstmüller, NN

Präsident Gerd Schmelzer hatte am im Abstiegskampf gescheiterten Trainer festgehalten, Heinz Höher zum Architekten des Nürnberger Neuaufbaus erklärt. Möglich wurde dieser aber erst im Herbst 1984, durch die Oktoberrevolution. Dadurch, dass die Sache eskalierte. Höher beschleunigte den Generationenwechsel am Neuen Zabo. Dem Jugend-Club, der nun in aller Munde war, verordnet er begeisternden Offensivfußball. Hansi Dorfner, Günter Güttler, der erst 18-Jährige Stefan Reuter und andere junge Wilde wie Dieter Eckstein füllten seine Vorgaben auf dem Platz mit Leben. Nach fünf Siegen zum Rückrundenstart zeichnete sich ab, dass die daraus resultierende Eigendynamik den FCN in die Erstklassigkeit zurückhieven könnte. Aktenkundig wurde dies allerdings erst nach Thomas Brunners fantastischem Sololauf. Am letzten Spieltag. Im Heimspiel gegen Hessen Kassel.
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Begleitschutz für den Baumeister

Präsident Gerd Schmelzer hatte am im Abstiegskampf gescheiterten Trainer festgehalten, Heinz Höher zum Architekten des Nürnberger Neuaufbaus erklärt. Möglich wurde dieser aber erst im Herbst 1984, durch die Oktoberrevolution. Dadurch, dass die Sache eskalierte. Höher beschleunigte den Generationenwechsel am Neuen Zabo. Dem Jugend-Club, der nun in aller Munde war, verordnet er begeisternden Offensivfußball. Hansi Dorfner, Günter Güttler, der erst 18-Jährige Stefan Reuter und andere junge Wilde wie Dieter Eckstein füllten seine Vorgaben auf dem Platz mit Leben. Nach fünf Siegen zum Rückrundenstart zeichnete sich ab, dass die daraus resultierende Eigendynamik den FCN in die Erstklassigkeit zurückhieven könnte. Aktenkundig wurde dies allerdings erst nach Thomas Brunners fantastischem Sololauf. Am letzten Spieltag. Im Heimspiel gegen Hessen Kassel. © imago images/Horstmüller, NN

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