2:2 nach 2:0! Bielefeld vergrault Fürths Frühlingsgefühle

31.3.2019, 15:24 Uhr
Kurz nach der Halbzeitpause schockte Bielefelds Fabian Klos das Kleeblatt und traf per Kopf zum 2:1-Anschlusstreffer.

© Sportfoto Zink / WoZi Kurz nach der Halbzeitpause schockte Bielefelds Fabian Klos das Kleeblatt und traf per Kopf zum 2:1-Anschlusstreffer.

Die erste schlechte Nachricht dieses sonnigen Frühlingsnachmittages für die Spielvereinigung stand auf dem Aufstellungsbogen. Dort fehlte der Name von Tobias Mohr, mit dessen Comeback nach überstandenem Innenbandanriss im Knie (plus Meniksusverletzung) viele gegen Arminia Bielefeld gerechnet hatten. Doch der 23 Jahre alte Offensivspieler hat sich kurz vor der Partie im Training erneut verletzt und nahm mit Sonnenbrille und Krücken auf der Haupttribüne Platz. Eine genaue medizinische Diagnose gab es bei Anpfiff der Partie noch nicht.

Es folgten eine Halbzeit lang gute Nachrichten für Fürth - und dann eine Halbzeit lang schlechte: Das Kleeblatt führte gegen den bis dato Tabellenzehnten dank seines konsequenten Offensivspiels zur Pause mit 2:0, gab die Partie aber noch aus der Hand. Zweimal verteidigte Fürth schlecht gegen Bielefelds Stürmer Fabian Klos und fing sich so noch den Ausgleich. Die Spielvereinigung beendete die Partie nach einer Verletzung von Maximilian Wittek zu zehnt und verlor zudem noch Trainer Stefan Leitl, der nach einem emotionalen Disput mit dem Schiedsrichter auf der Tribüne Platz nehmen musste.

Das Kleeblatt blieb am Drücker

Die erste gute Möglichkeit der Partie hatte Bielefelds Andreas Voglsammer, der nach fünf Minuten alleine auf Sascha Burchert zulief. Doch der Fürther Torhüter schnappte ihm den etwas zu weit vorgelegten Ball mit einem Hechtsprung von den Füßen weg und klärte noch einmal im Nachsetzen. Nach zehn Minuten führte das Kleeblatt: Julian Green, nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder in die Mannschaft zurückgekehrt, zog aus knapp 20 Metern ab und traf den Innenpfosten. Von dort prallte der Ball ab und wurde von der Hüfte von Arminia-Keeper Stefan Ortega ins Netz abgelenkt.

Das Kleeblatt blieb am Drücker, spielte sich einige Chancen schön heraus: Maximilian Wittek schickte David Atanga, ebenfalls neu in der Startelf, auf der linken Seite an die Grundlinie, die Flanke nahm Green direkt. Dieses Mal hatte Ortega Glück: Er brachte seine Beine rechtzeitig zusammen und hatte den Ball im Nachfassen (18.). Das 0:2 aus Bielefelder Sicht konnte er trotzdem nicht verhindern: Innenverteidiger Marco Caligiuri, der heimliche Offensivspieler des Kleeblatts, nahm den Ball nach gewonnenem Zweikampf am eigenen Strafraum mit über das halbe Feld. Der Kapitän spielte weiter auf Fabian Reese, dessen Flanke den freistehenden Daniel Keita-Ruel im Strafraum fand. Der erhöhte flach ins lange Eck (23.).

Klos' 194 Zentimeter überflügeln Kleeblatt-Defensive

In der Folge wurde Fürth etwas zu passiv, obwohl die Spielvereinigung weiter zu Chancen kam, denen nun aber die letzte Präzision fehlte. Bielefeld war offensiv bemüht, spielte aber meist einen Tick zu umständlich oder zu langsam. Das änderte sich mit Beginn der zweiten Halbzeit, den Kleeblatt-Trainer Stefan Leitl von der Tribüne verfolgen musste. Er hatte auf dem Weg in die Kabine das Gespräch mit Schiedsrichter Alexander Sather gesucht, doch der hatte ihn einfach stehen gelassen. "Du bist so arrogant, das ist so schlecht", rief Leitl ihm daraufhin hinterher.

Nach einem Freistoß der Bielefelder gewann der 1,94 Meter große Fabian Klos das Kopfballduell gegen Mario Maloca und Maximilian Sauer am Fünfmeterraum – und traf zum 1:2 (47.). Das Fürther Spiel wurde nun immer statischer, das Kleeblatt war aber immerhin um Absicherung bemüht. Nach vorne ging wenig, in der Defensive blieb man gegen nicht allzu druckvolle Bielefelder zunächst konzentriert. Für mehr Stabilität sollte die Einwechslung von Paul Jaeckel für den angeschlagen wirkenden Sebastian Ernst sorgen (62.). Doch zunächst fing sich die Spielvereinigung den Ausgleich ein: Bei einer Freistoßflanke stimmte erneut die Zuordnung nicht, Klos setzte sich von Keita-Ruel ab und köpfte weitgehend unbedrängt am Fünfmeterraum ein.

Fürth kann keine Kraft mehr entfalten

Ab der 70. Minute schien den Fürther zu dämmern, dass sie die Partie völlig unnötig aus der Hand gegeben hatten. Über Standards wurde das Kleeblatt wieder gefährlich: Einen Freistoß von Wittek fälschte die Mauer noch tückisch ab, einen Schuss von Caligiuri nach der folgenden Ecke köpfte ein Bielefelder Abwehrspieler Cedric Brunner noch von der Linie (71., 72.).

Nachdem das Kleeblatt in der 81. Minute auch noch Maximilian Wittek verletzt verlor – Co Trainer Andre Mijatovic hatte da bereits dreimal gewechselt – schaffte es das Team nicht mehr, auf eine erneute Führung zu drängen. Wittek musste mit Adduktorenproblemen und einer Verletzung an der Hand nach dem Spiel im Krankenhaus untersucht werden. Auch Sebastian Ernst (Sprungelenksverletzung) und Julian Green (Schlag auf den Fuß) wurden angeschlagen ausgewechselt.

Weil auch Bielefeld abgesehen von den beiden Treffern kaum Torgefahr ausstrahlte, blieb es für das Kleeblatt bei diesem Unentschieden der unnötigen Art.

Der Artikel wurde um 22.21 Uhr aktualisiert.


Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen:

Spielvereinigung Greuther Fürth: Burchert - Sauer , Maloca , M. Caligiuri , Wittek - Seguin -  Green (Omladic, 75.) , S. Ernst (Jaeckel, 62.)  - Atanga (Redondo, 69.) - Reese, Keita-Ruel

Arminia Bielefeld: Ortega - C. Brunner , Börner , Pieper , Lucoqui - Prietl - Yabo (Schütz, 82.) , Weihrauch - Clauss (Massimo, 77.) , Klos , Voglsammer

Tore: 1:0 (Green, 10.), 2:0 (Keita-Ruel, 23.), 2:1 (Klos, 47.), 2:2 (Klos, 65.) Gelbe Karten: Börner (52.), Sauer (65.) | Schiedsrichter: Sather | Zuschauer: 9440

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