3:2 im Frankenderby! Freis macht Fürth glücklich

13.9.2015, 15:20 Uhr
Fürth im Derby-Glück: Auch Veton Berisha, den die Kollegen hier beglückwünschen,  war für das Kleeblatt wesentlich.

© Sportfoto Zink / JüRa Fürth im Derby-Glück: Auch Veton Berisha, den die Kollegen hier beglückwünschen, war für das Kleeblatt wesentlich.

Den Anfang machte eine Geschichtsstunde, die eigentlich niemand mehr gebraucht hätte: Vor dem 259. Derby zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg zeigten die Fans der Gastgeber eine sehr nette Choreographie, die noch einmal die Tore aus dem letzten Spiel im Ronhof zeigte. 5:1 endete die Angelegenheit damals, dass der Club in den letzten Jahren in und gegen Fürth immer eine eher schlechte Figur machte, wusste aber sowieso jeder der 17.200 Zuschauer, die diesmal gekommen waren.

Es änderte sich an dieser Tradition auch diesmal nichts: Der Club sah erneut schlechter aus als das Kleeblatt, hatte sich nach einem späten Treffer von Alessandro Schöpf trotzdem beinahe einen Punkt erkämpft, ehe Sebastian Freis in der Nachspielzeit beim 3:2 (1:1) noch für den Sieg der Gastgeber sorgte.

Giro, Choreos, Rauch: Alle Bilder zum 259. Frankenderby

Beide Mannschaften hatten ihr Personal gegenüber dem letzten Zweitligaspiel etwas durchgewechselt: Bei der Spielvereinigung durfte sich Goran Sukalo, Torschütze im letzten Ronhofderby, anstelle von Sebastian Freis versuchen, der Club tauschte gleich dreimal: Laszlo Sepsi gab sein Debüt, Alessandro Schöpf und Niclas Füllkrug kehrten zurück in eine Startformation, die Tim Leibold, Danny Blum und Rurik Gislason verlassen mussten.

Es entwickelte sich zwischen diesen Mannschaften eine Partie, die zu den besseren der jüngeren Derby-Geschichte gehört, was vor allem daran lag, dass beide Teams munter den Weg nach vorne suchten. Etwas munterer war auf diesem Gebiet die Spielvereinigung, in Führung ging nach sieben Minuten dennoch der Gast: Nach Vorarbeit von Sebastian Kerk kam Guido Burgstaller aus 18 Metern zum Schuss, der abgefälscht hinter Fürths Torwart Sebastian Mielitz im Tor landete.

Nach der Führung nahm sich der Club noch etwas mehr zurück, die Spielvereinigung durfte jene Spielfreude relativ unbedrängt zeigen, die man zuletzt nur noch aus den Derby kannte. Sukalo verzog aus sieben Metern (11.), Thorsten Kirschbaum lenkte einen Versuch von Veton Berisha zur Ecke (15.), wieder Berisha hatte Kirschbaum schon ausgespielt, traf aber das Tor nicht (32.), und auch Tom Weilandt scheiterte nach seinem Alleingang (36.) an Kirschbaum. Nürnberg wagte sich nur sporadisch über die Mittellinie, was auch damit zu tun hatte, dass ihnen eine rechte Spielidee nicht einfallen wollte.

Eine wirkliche Spielidee brauchte dann auch das Kleeblatt nicht beim Ausgleich in der 39. Minute: Nach einem strittigen Foul, das eher keines war, in der Nähe der Mittellinie landete Jurgen Gjasulas Freistoß erst auf dem Kopf von Sukalo und dann auf dem von Berisha: 1:1. Ein schmeichelhafter Halbzeitstand für den Club, der erstmals in dieser Spielzeit mit seiner potenziell besten Defensivreihe antrat.

Angemerkt hat man ihnen das auch im zweiten Durchgang nicht: Berisha eröffnete die zweite Hälfte mit einem Pfostentreffer (49.). Danach bemühte sich der Club zwar um etwas mehr Spielkontrolle, lag aber dennoch nach einer Stunde in Rückstand: Dass Tom Weilandt seinen Treffer aus einer klaren Abseitsposition heraus erzielte, wusste man dank der Videotafel noch bevor das Spiel wieder angepfiffen war, zu ändern war es trotzdem nicht mehr.

Der Club hatte zwei irreguläre Gegentreffer kassiert, lag aber dennoch verdient zurück. Erst jetzt ließ die Spielvereinigung den 1. FC Nürnberg etwas besser aussehen. Größere Gefahren für Mielitz entstanden dadurch aber lange nicht, einzig mit einem Freistoß des eingewechselten Blum hatte Fürths Torhüter etwas Probleme (77.). Kurz vor dem Ende war Mielitz dennoch geschlagen: Burgstaller wurschtelte sich durch den Strafraum, über Umweg landete der Ball bei Hanno Behrens und der sah im Hintergrund Schöpf, der den Innenpfosten beim 2:2 zum Helfer hatte.

Die Gastgeber waren nun sichtlich beeindruckt, ein abgefälschter Schuss von Burgstaller landete knapp neben dem Tor, ein Eckball von Blum am Pfosten. Es war noch nicht das Ende in einem zunehmend verrückten Derby, das Sebastian Freis, der plötzlich alleine vor Kirschbaum auftauchte, doch noch entschied (90+1). 3:2 – es war der Schlussakt in einem der unterhaltsameren Kapitel der Derby-Geschichte.

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SpVgg Greuther Fürth: Mielitz - Schröck, Caligiuri, Röcker, Gießelmann - Hofmann, Sukalo - Stiepermann (73. Freis), Gjasula (90. +1. Zulj), Weilandt (78. Kumbela) - Berisha

1. FC Nürnberg: Kirschbaum - Brecko, Hovland, Margreitter, Sepsi (65. Blum) - Polak (77. Behrens), Möhwald - Füllkrug, Schöpf, Kerk (54. Leibold) - Burgstaller

Tore: 0:1 Burgstaller (7.), 1:1 Berisha (39.), 2:1 Weilandt (58.), 2:2 Schöpf (85.), 3:2 Freis (90. +2)

Gelbe Karten:  Gießelmann, Sukalo, Mielitz  / Brecko, Sepsi, Möhwald

Zuschauer: 17.200 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Felix Zwayer

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