Angepisste Aufbruchstimmung: Magyar macht Fürth Mut

3.10.2017, 12:00 Uhr
Angepisste Aufbruchstimmung: Magyar macht Fürth Mut

© Sportfoto Zink / WoZi

Seine Kollegen mussten sich einiges anhören am Freitagabend. Die mitgereisten Kleeblatt-Fans hatten nach dem Debakel im Kellerduell Gesprächsbedarf. Das mit dem Sturz ans Tabellenende verbundene 0:3 der SpVgg Greuther Fürth in Kaiserslautern brachte aber auch in der verbalen Nachspielzeit keine neuen Erkenntnisse hervor. Oder doch? Zumindest eine: Richard Magyar ist fit und dürfte die wacklige Defensive stabilisieren.

Der Schwede tat auch nach dem Abpfiff trister 90 Minuten auf dem Betzenberg das, was er bereits zuvor getan hatte. Er stellte sich - was übrigens kein anderer tat - und fand durchaus überraschende Ansätze in einer verfahren wirkenden Situation. Auch der 26-Jährige war mächtig genervt. "Angepisst", so beschrieb er seinen Gemütszustand mehr als deutlich.

Ein engagierter Einflussgeber

Selbstredend hatte er sich sein lang erwartetes Debüt in der Startelf anders vorgestellt, oder zumindest dessen Ausgang. Wer drei Monate bei seinem neuen Arbeitgeber nur zuschauen darf, brennt auf die Premiere. Dafür allerdings wirkte der zentrale Abwehrspieler höchst unaufgeregt. "Ich mache das, was ich beeinflussen kann", sagte er zu seiner Leistung und formulierte damit gleichzeitig etwas, das durchaus als Lebensmotto des Mannes aus Malmö gelten kann.

Sich selbst betrachten und kritisch hinterfragen, sich nicht von Außenstehenden beeinflussen lassen, keine negativen Stimmungen aufsaugen, nur hart arbeiten: immer und immer wieder, und dann auf dem Platz als starke Gemeinschaft all das abrufen. "An dieser Aufgabe kann jeder von uns als Person wachsen", sieht er einen positiv belegten Weg aus der Krise, der zunächst allerdings ein wenig nach Schulbuch-Psychologie klingt. "Erinnerungen schaffen" will der Schwede, auch und gerade jetzt, wobei er dieses Bonmot schon in der Vorbereitung gerne benutzte.

Schon da fehlten seine Ruhe am Ball, sein Zweikampfverhalten, seine Übersicht im Spielaufbau, und seine schwere Bänderverletzung im Knöchel war sicher eines der vielen Puzzlestücke, warum das Team unter Janos Radoki nicht in Fahrt kam. "Er hat sehr an mich geglaubt", meint er im Rückblick vielsagend, wobei seine Ausrichtung grundsätzlich nach vorne geht. Das macht einiges leichter im Leben. Auch für Profifußballer.

"Ich bin hungrig auf Wiedergutmachung"

Hätte Magyar seine große Kopfballchance nach 50 Minuten beim Stand von 0:0 genutzt, hätte das dem Kellerduell wahrscheinlich einen anderen Ausgang beschert. Das weiß auch der Schwede, und trotzdem bleibt seine Einstellung ungebrochen optimistisch: "Die Tabelle zeigt, was in der Vergangenheit war. Wir können die Zukunft beeinflussen, und ich bin hungrig auf die Wiedergutmachung."

2 Kommentare