Auswärtssieg! Auch Heidenheim stoppt den FCN nicht

19.12.2015, 14:50 Uhr
Gewohntes Bild: Der Club macht in diesen Wochen vieles richtig.

© Sportfoto Zink / DaMa Gewohntes Bild: Der Club macht in diesen Wochen vieles richtig.

Der Club und die Ostalb, da war doch was. Im September 2014 verpasste der damalige Aufsteiger Heidenheim dem großen 1. FC Nürnberg eine so massive Abfuhr, dass dem leidgeprüften FCN-Anhang schon früh in der Saison klar wurde: Mit der Rückkehr in die Beletage wird das wohl erst mal nichts. Eine Pleite mit Symbolkraft.

Aufgestiegen ist der Club zwar tatsächlich nicht, er muss noch immer mit Heidenheim statt Hamburg vorliebnehmen. Trotzdem ist mittlerweile vieles anders beim Club, man könnte auch sagen: besser. Einzig Alessandro Schöpf und Raphael Schäfer waren beim damals so schmerzhaften 0:3 mit von der Partie, der Rest der Mannschaft wurde komplett ausgetauscht. Genau wie der Trainer. Und der Vorstand. Und, nicht unwichtig: die sportliche Situation.

Auch deshalb hatten sich bei fast frühlingshaften Temperaturen am vierten Adventwochenende rund 1700 Schlachtenbummler auf den nur etwa 150 Kilometer langen Weg auf die Ostalb gemacht. Sie sahen in einer an Höhepunkten armen Anfangsphase einen zunächst etwas agileren Gastgeber, der FCN, der mit der siegreichen Freiburg-Elf auflief, hielt aber vor allem kämpferisch gut dagegen. Und setzte nach 15 Minuten das erste Glanzlicht: Niclas Füllkrug zirkelte einen Freistoß aus rund 20 Metern halblinker Position gefühlvoll an das Lattenkreuz, dann stand Guido Burgstaller genau da, wo eine Nummer neun stehen muss. 1:0!

Heidenheim war um eine schnelle Antwort bemüht, aber Feick (17.), Schnatterer (23. und 24.) und Leipertz (27.) zielten allesamt nicht genau genug. Im direkten Gegenzug hätte der Club sogar auf 2:0 stellen können, aber Füllkrug entschied sich frei vor FCH-Schlussmann Zimmermann gegen den Abschluss und für das letztlich schlampige Abspiel zu Burgstaller. Der Rest der ersten Halbzeit bestand aus Zweikämpfen und Nickligkeiten. Willkommen auf der Ostalb.

Der FCH kam druckvoll aus der Kabine, lief immer wieder entschlossen das Nürnberger Tor an. Der Club schaffte es in dieser Phase kaum, für Entlastung zu sorgen und hatte sogar Glück, als Breckos robustes Einsteigen gegen Feick keinen Strafstoß nach sich zog (59.).

Dann bewies der Club seine neue Effizienz. Brecko legte am Ende eines Bilderbuchkonters – mitten in die Heidenheimer Drangphase hinein – quer in die Gefahrenzone, wo Schöpf einlief und zum 2:0 vollendete (60.). Als Heidenheims Australier Ben Halloran drei Zeigerumdrehungen später völlig frei vor Schäfer die Nerven verließen, nahm der fünfte Ligadreier in Folge Formen an.

Mit viel Routine sowie einer guten kämpferischen und läuferischen Leistung arbeitete die Weiler-Truppe dem Schlusspfiff entgegen. Noch besser: Hanno Behrens nutzte einen groben Schnitzer in der FCH-Defensive und knallte die Kugel zum 3:0 in die Maschen (83.). Der rot-schwarze Anhang auf den Rängen skandierte: "Hier regiert der FCN!" Wie sich die Zeiten doch ändern können.


Der Live-Ticker zum Nachlesen.

1. FC Nürnberg: Schäfer - Brecko, Margreitter (66. Hovland), Bulthuis, Sepsi - Behrens, Erras (57. Petrak) - Schöpf, Leibold (85. Möhwald) - Füllkrug, Burgstaller

1. FC Heidenheim: Zimmermann - Strauß, Göhlert, Theuerkauf, Feick - Griesbeck, Titsch-Rivero - Halloran, Schnatterer - Leipertz (65. Morabit), Grimaldi (70. Grimaldi)

Tore: 0:1 Burgstaller (16.), 0:2 Schöpf (60.), 0:3 Behrens (84.) | Gelbe Karten: Schnatterer, Griesbeck - Margreitter, Leibold | Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf) | Zuschauer: 14.500.

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