Bamberg unter Druck: Der wankende Meister droht zu fallen

29.5.2018, 11:31 Uhr
Trainer Luca Banchi und Leon Radosevic stehen vor dem Match gegen Bayern München mit dem Rücken zur Wand.

© Sportfoto Zink / HMI Trainer Luca Banchi und Leon Radosevic stehen vor dem Match gegen Bayern München mit dem Rücken zur Wand.

Gelingt der Mannschaft um Kapitän Nikos Zisis am Dienstag (19 Uhr) kein Sieg über den FC Bayern, ist die Saison schneller beendet, als es allen Oberfranken lieb sein dürfte. Genau dieses Horrorszenario wollen die Banchi-Boys, die mit dem 1:2-Serienrückstand mit dem Rücken zur Wand stehen, vor eigenem Publikum verhindern. Dazu müssen die Domstädter sich allerdings wieder grundlegend ändern und an ihren starken Auftritt aus dem zweiten Halbfinalduell anknüpfen.

Am Samstag sah man in München erneut kein Land und wurde von Bayerns Basketballern überrollt. Der amtierende Pokalsieger agierte wie ein vom gegnerischen Treffer gereizter Schwergewichtsboxer, ging nach dem 1:1-Ausgleich in Bamberg (78:65) noch aggressiver zu Werke und fügte dem Meister seine höchste Playoff-Niederlage zu (67:99). Jetzt ist es also wieder am amtierenden Champion, der nach diesem schweren Tiefschlag wieder aufstehen muss.

"Es steht nur 1:2!"

Bambergs Kapitän Nikos Zisis, der in seiner Karriere bereits viele solcher Situationen durchlebte, weiß genau, dass die Höhe einer Playoff-Niederlage vollkommen egal ist. "Egal, wie viele Punkte du bekommst, es ist nur ein Spiel. Natürlich wird es nicht leichter, aber es steht immer noch erst 1:2." Auch Broses Energizer Daniel Hackett, der sich in München einmal Mehr als Kämpfer vor dem Herren präsentierte und nie aufgab, warnt davor, die Köpfe - und die Deckung - hängen zu lassen: "Am Ende ist es erst aus, wenn eine Mannschaft drei Siege hat."

Natürlich will Brose Bamberg diese Mannschaft sein und wird daher alles daran setzen, ein entscheidendes fünftes Spiel zu erzwingen. Um dies zu schaffen, braucht das Team aber auch die volle Unterstützung von Freak City. Rubit (15 Punkte), Radosevic (12) und Wright (11) versuchten sich offensiv gegen das Debakel in München zu stemmen, während Maodo Lô (3) und Ali Nikolic, die vergangene Woche zu den X-Faktoren gehörten, nicht zu ihrem Spiel fanden.

Mehr Intensität in der Defense

Es ist jedoch weit weniger die Offense, als vielmehr die Defense, die Bamberg wieder steigern muss. Erlaubte man den Münchnern in Spiel zwei nur eine 20-prozentige Dreierquote, hatten Jared Cunningham & Co. am Samstag in eigener Halle mehr Zeit zum Maßnehmen und versenkten 13 ihrer 24 Versuche.

Sollte es Brose tatsächlich schaffen, das sehr gefestigte Bayern-Ensemble erneut aufzuhalten, geht es am Donnerstag wieder zurück in den Audi Dome. Andernfalls muss sich Freak City auf eine längere Sommerpause einstellen.

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