Club gegen Bayern: Ein Derby zieht die Fans in seinen Bann

Kein Fußballspiel ohne Fans. Und schon gar kein Derby. Das fränkisch-bayerische Duell zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Bayern München zieht die Fans beider Mannschaften gleichermaßen in seinen Bann. Am Nürnberger Hauptbahnhof herrscht vor dem Spiel Ausnahmeszustand. Ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften begleitet die Ankunft der Bayernfans, die mit einem Sonderzug aus München anreisen. © Athina Tsimplostefanaki

Dichtes Gedränge an Bahnsteig 6: Die Anhängerschaft aus München strömt aus den Waggons. © Athina Tsimplostefanaki

Angeführt von Bereitschaftspolizisten geht es in Richtung U-Bahn. Die Münchner Anhängerschaft soll strikt von den Nürnberger Fans getrennt bleiben. © Athina Tsimplostefanaki

Fangesänge schallen über den Bahnsteig, das Münchener Fanlager ist siegessicher und gut gelaunt. © Athina Tsimplostefanaki

Mit der U-Bahn geht es dann für die Münchener auf direktem Wege zur Haltestelle Messe. Die Clubfans gelangen gewöhnlich mit der S-Bahn zum Stadion. © Athina Tsimplostefanaki

Von der U-Bahn-Haltestelle Messe werden die Bayernfans zum Südeingang des Stadions geleitet. Nicht ganz ohne Spuren zu hinterlassen, wie der Blick an den Wegesrand hier zeigt. © Athina Tsimplostefanaki

Ortswechsel zur Gaststätte Gutmann am Dutzendteich: Hier treffen sich vor dem Spiel für gewöhnlich viele Cluberer. Der Andrang im Biergarten bleibt aufgrund der beinahe winterlichen Temperaturen überschaubar. © Athina Tsimplostefanaki

Umso mehr Fans versammeln sich dafür im Innenbereich der Gaststätte. Auf der Leinwand laufen die Samstagsspiele der Zweiten Liga, doch alles fiebert dem bevorstehenden Kracher entgegen. © Athina Tsimplostefanaki

Obwohl ihr Herz rot-schwarz schlägt, glauben Peter Klaus (48, links) und Stefan Aster (48), dass die Bayern wohl eine Nummer zu groß für den Club sind. Wie ihr Fazit wohl nach dem Spiel ausfallen würde? © Athina Tsimplostefanaki

Ein paar Tische weiter blickt man ein wenig optimistischer voraus: Daniel (31, von links), Alfred (34), Boris (36), Mark (35) und Martin (36) hoffen auf einen Punkt für den FCN. "Das Spiel ist das leichteste der Saison, denn es gibt nichts zu verlieren.", meinen die Fünf. Wie sich später herausstellt, sollten sie mit ihrer Aussage Recht behalten. © Athina Tsimplostefanaki

Wunsch und Glaube liegen oft nicht gerade nahe beeinander. Uwe (28, links) und Andi (37) wünschen sich zwar einen 3:1-Sieg für den Club, glauben aber eher an eine 0:4-Niederlage. Das letztendliche 1:1-Endergebnis zeigt, dass oft ein Mittelweg zwischen Wunsch und Glaube der Realität am nächsten kommt. © Athina Tsimplostefanaki

Zumindest von der Tendenz her liegt Peter (24) aus Nürnberg mit seinem Tipp vor der Partie goldrichtig. Er sagt: "Wenn wir heute 0:0 spielen, müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein." Damit sollte er Recht behalten. © Athina Tsimplostefanaki

Hans (33) und Julia (35) sind sich uneins. Während Hans mit einer 0:3-Klatsche für den Club rechnet, bleibt Julia mit ihrem 1:1-Tipp optimistisch. Ob sich Hans nach der Partie von Julia in Sachen Fußballkompetenz noch etwas anhören hat müssen? © Athina Tsimplostefanaki

Auch Svenja Raika (16, links) und Sandra Wolf (17) hoffen beide auf ein Unentschieden. Die Mannschaft sollte ihre Hoffnung nicht enttäuschen. © Athina Tsimplostefanaki

Vor einer echten Bewährungsprobe steht die Beziehung dieses Paares: Melanie und Sven Polster sind an diesem Tag so gar nicht einer Meinung. Denn sein Herz schlägt für den Club, ihres für die Bayern. "Wir schauen das Spiel deshalb getrennt.", sagen sie. Der Haussegen dürfte nach dem 1:1 trotzdem nicht schief hängen. © Athina Tsimplostefanaki

Die beiden Schwabacher Markus (38, links) und Rainer (37) fiebern dem Spiel mit unterschiedlich viel Herzblut entgegen. Während Markus aufgeregt ein "schwieriges Spiel" erwartet, auf "gute Tagesform" hofft und "einen Sieg für Nürnberg" möchte, bleibt Rainer entspannt. Ihm ginge es nur um den Spaß am Spiel, lässt er verlauten. © Athina Tsimplostefanaki

Auch die Kumpels Stefan (31, links) und Benni (33) dürften nach dem Spiel wohl noch ein Wörtchen zum Thema Kompetenz und richtiger Riecher führen. Während Stefan mit seinem 1:1-Tipp einen Volltreffer landet, muss sich Benni, der hier ein 5:1 für Bayern tippt, wohl noch einige Sprüche gefallen lassen. © Athina Tsimplostefanaki

Dem vorsichtig optimistischen Tenor der meisten anderen Clubfans schließen sich auch Peter aus Nürnberg (43, links) und Sascha Petrogiannis (22) an. Auch sie lassen verlauten, dass sie mit einem Unentschieden vollauf zufrieden sein würden. "Die Hoffnung stirbt zuletzt.", so ihre Devise. © Athina Tsimplostefanaki

"4:0 für den FC Bayern", so lautet der Tipp von Oliver (38, von links), Erich (32), Tobias (32), Franz (33) und Bastian (32). Wenn sie trotz dieser "negativen Aussichten" vor dem Spiel so gut Lachen haben, wie breit war das Grinsen dann nach dem Schlusspfiff? © Athina Tsimplostefanaki

Für den Club ist kein Weg zu weit: Stefan Rink (links) aus Rosenheim und Albert Schmidt aus Oberbayern sind zusammen für das Derby angereist. Stefan glaubt an einen Bayernsieg, Albert schwant ein Clubsieg. "Ich möchte Zeuge dieses historischen Ereignisses sein!", erklärt er. Historisch ist das 1:1 zwar nicht, aber bemerkenswert und erinnerungswürdig allemal. © Athina Tsimplostefanaki

Michael Schmidt trinkt hier bereits ein Weizen auf seinen richtigen Tipp. Denn er prophezeit ein "knappes 1:1". © Athina Tsimplostefanaki

Auch Hubert Rottner (61) glaubt an ein Unentschieden. Wie wahr. © Athina Tsimplostefanaki

Philipp Struss (34, links) und Christoph von Rauff (33) sind sich hier noch uneins über den Ausgang des Spiels. © Athina Tsimplostefanaki

Vor dem Stadion nimmt unmittelbar vor der Partie die Anspannung nochmals zu. Im Vergleich zu vielen Erwachsenen, bleibt der kleine David (7) cool. Er rechnet mit einem deutlichen Sieg der Bayern, seiner Lieblinsgmannschaft. © Athina Tsimplostefanaki

Das Bayerngen scheint wohl in der Familie zu liegen. Auch Davids Geschwister laufen in voller Montur und nicht weniger optimistisch auf. © Athina Tsimplostefanaki

Trotz restlos ausverkauftem Kartenkontingent gibt es hier noch Karten für 40 Euro zu erstehen. Das Angebot scheint jedoch nicht jeden zu interessieren. © Athina Tsimplostefanaki

Aus dem Leierkasten von Walter Bürgner (74) tönt die Club-Hymne "Die Legende lebt". © Athina Tsimplostefanaki

Die meisten Fans wollen jedoch nur so schnell wie möglich ins Stadion. © Athina Tsimplostefanaki

Dieser kleine Clubfan bekennt unübersehbar Flagge. © Athina Tsimplostefanaki

Direkt vor den Einlasskontrollen heißt es noch einmal: Geduld bewahren. © Athina Tsimplostefanaki

Auch für die Clubfans gelten die verschärften Einlasskontrollen, die bei Risikospielen wie diesem üblich sind. © Athina Tsimplostefanaki

Es geht nur schleppend voran, doch das Warten sollte sich vor allem für die Clubfans auszahlen. Mit einer glanzvollen zweiten Halbzeit ringt der 1. FC Nürnberg dem Klassenprimus aus München ein 1:1-Unentschieden ab. Die Hoffnung der treuen Cluberer wird damit erfüllt, der Übermut der Bayern bestraft. © Athina Tsimplostefanaki