Club-Stürmer Kutschke: Keine Gewissheit in Sicht

1.5.2017, 14:03 Uhr
Nach schweren Monaten in Nürnberg verlieh der Club Stefan Kutschke nach Dresden. Dort blüht der Stürmer richtig auf, ob Dynamo aber sein langfristiges Zuhause bleibt steht noch in den Sternen.

© Sportfoto Zink / WoZi Nach schweren Monaten in Nürnberg verlieh der Club Stefan Kutschke nach Dresden. Dort blüht der Stürmer richtig auf, ob Dynamo aber sein langfristiges Zuhause bleibt steht noch in den Sternen.

Eine Torflaute herrscht bei den Stürmern des 1. FC Nürnberg in der laufenden Saison wahrlich nicht. 14 Tore erzielte Guido Burgstaller in der Hinrunde, ehe er für bis zu 2,5 Millionen Euro zum FC Schalke 04 wechselte. Dazu kommen fünf Treffer von Tim Matavz, der aber aller Voraussicht nach wieder zum FC Augsburg zurückkehrt, sowie vier von Youngster Cedric Teuchert. Neuzugang Mikael Ishak blieb hingegen bislang völlig wirkungslos.

Fest steht: Einen weiteren zuverlässigen Torschützen im Kader zu haben, wird für die kommende Spielzeit wichtig. Egal, wie das Saisonziel letztendlich lautet oder wer das Training am Valznerweiher leitet. Und ein Blick auf den Nürnberger Kader lässt hoffen. Da ist ja noch einer, der beim FCN unter Vertrag steht und sich fröhlich durch die Stadien der 2. Liga knipst: Stefan Kutschke.

Angekommen bei Dynamo, unter Vertrag beim Club

Mit inzwischen 16 Treffern verzückt der gebürtige Dresdner die Dynamo-Fans. Als zweitbester Torjäger der Liga macht der 28-Jährige derzeit auf sich aufmerksam. Auch, weil er sich in seiner Heimatstadt richtig wohl zu fühlen scheint - nach einem durchwachsenen halben Jahr in Nürnberg inklusive einer Klage vor dem Arbeitsgericht und anschließender Begnadigung. "Dynamo will mich fest verpflichten. Dresden spielt für mich die größte Rolle", betonte der Stürmer vergangene Woche in der SportBild.

Vertrag hat Kutschke allerdings noch in Nürnberg, und zwar bis 2018. "Er ist bis Sommer ausgeliehen. Mit etwas anderem müssen wir uns - Stand jetzt – nicht beschäftigen", bekräftigte Andreas Bornemann noch vor wenigen Wochen. Auch den Spieler scheint die Ungewissheit zu belasten. "Wenn sich noch keiner vom ausleihenden Verein beim Spieler gemeldet hat, der jetzt 14 Tore geschossen hat, dann ist das schon irgendwo fraglich", zeigte sich Kutschke gegenüber TAG24 verärgert. Und schob frustriert nach: "Sie müssen ja irgendwie mit mir planen. Ich bin ja auch nur ein Mensch."

Kein Handlungsbedarf beim FCN

Ob der 1. FC Nürnberg allerdings einen Konkurrenten aus der 2. Liga stärken möchte, ist fraglich. So hielt sich der Club in den letzten Monaten auch immer wieder vornehm zurück, wenn Kutschke sich wieder öffentlich zu seiner unbefriedigenden Situation äußerte. Ein Wechsel ins Ausland wäre da natürlich die angenehmste Lösung, von Seiten des FCN gibt es allerdings noch keinen Handlungsbedarf.

Wahrscheinlich ist, dass der Club einen Millionenbetrag für Kutschke möchte - vor allem wenn man bedenkt, dass der Verein noch immer Teile seines Gehalts zahlt und den Dresdnern, die in der Tabelle aktuell sieben Punkte vor dem fränkischen Altmeister liegen, somit einen Spitzenstürmer mitfinanziert. Simon Terodde, der Toptorjäger der 2. Bundesliga, wechselte vor Saisonbeginn vom VfL Bochum zum VfB Stuttgart, drei Millionen Euro betrug die Ablösesumme damals. Mit der Hälfte wären sie am Valznerweiher mit Sicherheit schon zufrieden - oder auch mit den 16 Saisontoren, die der Knipser 2016/17 für Dynamo erzielte.

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