Erst Zero, jetzt Hero! Dresden will Kutschke behalten

19.11.2016, 11:24 Uhr
Tor, Tor, Tor! Gegen Zweitliga-Primus Braunschweig traf Stefan Kutschke in nicht einmal einer Viertelstunde dreimal.

© dpa Tor, Tor, Tor! Gegen Zweitliga-Primus Braunschweig traf Stefan Kutschke in nicht einmal einer Viertelstunde dreimal.

Kutschke sorgt für gute Stimmung. War dies beim FCN - so hörte man es aus dem Trainingslager - meist neben dem Platz der Fall, ist dies in Dresden ein sportlicher Statusbericht.Der großgewachsene Sachse macht Dynamo richtig Spaß! Sechsmal hat es der 27-Jährige, der vom Club zu Jahresbeginn nach Elbflorenz verliehen wurde, in dieser Saison schon klappern lassen. Im DFB-Pokal kegelte Doppelpacker Kutschke beispielsweise klassenhöhere Leipziger aus dem Wettbewerb. Gegen Tabellenführer Braunschweig - ein Spiel, an das man sich in Dresden lange erinnern wird - wandelte die Club-Leihgabe ein 0:2 noch in einen 3:2-Heimsieg um - mit drei Toren binnen zwölf Minuten!

Kutschke ist Dynamos Trumpfkarte. So überrascht nicht, dass die Schwarz-Gelben den Angreifer auch über den Rundenschluss hinaus im Angriff aufbieten möchten. "Auch wenn wir die Fäden nicht selbst in der Hand haben", würde man bei der SGD "alles versuchen", um den Ex-Wolfsburger in Dresden zu halten. Das zumindest diktierte Dynamo-Sportdirektor Ralf Minge der Bild  in den Notizblock. Der 1,94-Meter-Schrank selbst hatte dem Boulevard-Blatt zuvor zur Kenntnis gegeben, dass er erstmal eine gute Saison spielen und alles andere auf sich zukommen lassen wolle.

Eine gute Saison wollte der robuste Angriffskante damals auch in Nürnberg spielen. "Der Wille und die Leidenschaft ersetzten manchmal das Talent", hatte Kutschke im Sommer 2015 den Nürnberger Nachrichten nach seinem Neubeginn am Neuen Zabo gesagt - und anfangs auch einen durchaus passablen Eindruck gemacht. In der Vorbereitung traf Kutschke gegen Regensburg vom Elfmeterpunkt, ohne ein 1:2 gegen den Damals-noch-Viertligisten aus der Oberpfalz verhindern zu können. Beim Hornberger Pokalschießen in Aalen war der gebürtige Dresdner dann einer von zwei Nürnbergern, die aus gleicher Entfernung die Nerven behielten und den FCN so in die zweite Runde hievten.

In der Folge sollte sich das Club-Engagement des Sturmbullen jedoch immer mehr zum Missverständnis entwickeln. Vier Mini-Einsätze, der längste über acht Minuten, standen für Kutschke zu Buche, als ihn FCN-Trainer René Weiler kurz vor dem 2:3 im Frankenderby erstmals aus dem Trainingsbetrieb der Profis verbannte und zum Regionalliga-Team schickte. Kutschke und der ebenfalls aussortierte Robert Koch wollten sich zurück in die 1. Mannschaft klagen, ein Anwaltsschreiben noch vor seiner Vorstellung war folglich das erste, was Andreas Bornemann am neuen Schreibtisch fand.

Man einigte sich außergerichtlich, Kutschke durfte wieder mit den Profis trainieren und beim 0:0 in Duisburg ab der 70. Minute ran. Zwar hatte der athletische Angreifer in der Wedau kurz vor Schluss sogar Nürnbergs beste Chance, richtig gut lief's für ihn beim Club aber auch im Anschluss nicht.

"Das käme nicht überraschend"

Als sich der Aufsteiger aus Sachsen im Winter für den gebürtigen Dresdner interessierte, kam er mit dem Angreifer und dem FCN schnell überein, Bis Sommer 2017 wird der Club-Reservist noch für Dynamo stürmen, eine Kaufoption wurde mit den Dresdnern nicht vereinbart. Wie es mit Kutschke, der am Valznerweiher Vertrag bis 2018 hat, und dem FCN weitergeht? Auf NZ-Anfrage hin erklärt Andreas Bornemann dazu: "Er ist bis Sommer ausgeliehen. Mit etwas anderem müssen wir uns - Stand jetzt – nicht beschäftigen". Wenn der Spieler aber einen entsprechenden Wunsch äußern oder Dynamo an den Club herantreten würde, "käme das nicht überraschend. Das ist bist jetzt aber noch nicht passiert".

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