Dave Bulthuis beim Club wieder ausgebremst

19.2.2015, 08:49 Uhr
Dave Bulthuis beim Club wieder ausgebremst

© Sportfoto Zink

Noch Ende Januar schienen die Dienste von Dave Bulthuis beim 1. FC Nürnberg so gefragt wie die eines Büttenredners am Aschermittwoch. Weil Javier Pinola eine Gelb-Sperre verbüßte, durfte der eigentlich schon ausgemusterte Abwehrhüne nun doch wieder ran – und widerlegte beim 3:1-Sieg gegen Union Berlin alle Skeptiker mit einem durchaus passablen Comeback.

„Er hat sich heute reingekniet wie alle anderen auch und ein Spiel gezeigt, das ich von ihm so auch erwarte“, resümierte Trainer René Weiler nach dem neunten Einsatz des 24-Jährigen, der als rund 600.000 Euro teurer Transferflop fast schon symbolisch stand für die fatalen Fehlgriffe im Sommer. Eine Trennung in der Winterpause schien deshalb so gut wie beschlossen. Weil sich aber kein dem ambitionierten Niederländer genehmer Arbeitgeber auftreiben ließ, beschloss er nach einem offenen Gespräch mit Weiler, eben doch weiterhin beim Club seine Chance suchen zu wollen.

Eine Entscheidung, die auch der Verein akzeptierte. „Dave hat hier ja nichts verbrochen, sondern sich immer ordentlich verhalten und vorbildlich trainiert“, betonte Sportvorstand Martin Bader. Und registrierte umso erfreuter, dass der von vielen Fans als potenzielles Sicherheitsrisiko eingestufte Nothelfer gegen Berlin vor allem seine kämpferischen Tugenden in die Waagschale zu werfen wusste.

„Er musste ja von Null auf Hundert gehen. Aber er hat eine gute Reaktion gezeigt, seine linke Seite dichtgemacht und sich trotz schmerzender Achillessehne durchgebissen“, lobte Bader, dem vor allem Einsatzwillen, Präsenz und Körpersprache des fußballerisch limitierten, aber robusten Modellathleten imponiert hatten: „Gerade in der 2. Liga kann das manchmal sehr wertvoll sein.“

Einsatz am Sonntag in Gefahr

Ob Bulthuis am Sonntag im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf seinen kleinen persönlichen Neuanfang fortsetzen kann, ist allerdings fraglich. Am Mittwoch musste er wegen muskulärer Probleme pausieren, zudem dürfte Routinier Pinola trotz ebenfalls wenig souveräner Auftritte bei Weiler die besseren Perspektiven besitzen.

Derweil steht ein anderer in Nürnberg bislang kaum zum Zuge gekommener Profi vor der ersehnten Rückkehr ins Mannschaftstraining. Der Ex-Wolfsburger Willi Evseev, seit Ende Oktober wegen eines komplexen Rückenleidens im Krankenstand, ist nach einem Reha-Aufenthalt in Donaustauf endlich schmerzfrei. „Die Hoffnung ist da, dass er uns in dieser Saison noch einmal weiterhelfen kann“, verriet Bader.

Auf der Kippe steht am Sonntag auch Jürgen Mössmer. Den 25-jährigen Defensivmann plagten am Mittwoch weiterhin Adduktorenprobleme, weswegen er wie Bulthuis dem Training fernbleiben musste. 

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