Der Club vergibt zu viele Chancen gegen Karlsruhe

2.11.2015, 22:17 Uhr
Ständiger Unruheherd gegen den Karlsruher SC: Guido Burgstaller beschäftigte die KSC-Defensive ein ums andere Mal. Ein Treffer blieb dem Österreicher allerdings verwehrt,

© Sportfoto Zink Ständiger Unruheherd gegen den Karlsruher SC: Guido Burgstaller beschäftigte die KSC-Defensive ein ums andere Mal. Ein Treffer blieb dem Österreicher allerdings verwehrt,

13 Spiele ist die Zweitligasaison 2015/16 am Montagabend alt geworden. Der Wunsch, dass endlich alles besser wird, ist aber noch immer ständiger Begleiter des 1. FC Nürnberg – wie eigentlich seit Jahren. Dass es irgendwann einmal tatsächlich besser werden könnte für den Club, dieser Verdacht hatte sich in der Woche zuvor verhärtet, als der Mannschaft von Trainer René Weiler im DFB-Pokal beim 5:1 gegen Düsseldorf ein überraschend ansehnlicher Auftritt gelungen war.

Gegen den Karlsruher Sportclub wollten sie dieses schöne Gefühl in den Zweitliga-Alltag herüberretten – ganz gelungen ist das beim 0:0 vor 25.439 Zuschauer nicht. Der Club überzeugte, konnte aber eine Vielzahl an Möglichkeiten nicht nutzen.

Dabei wäre jetzt eine kleine Serie, so hatte das vor der Partie Mittelfeldspieler Tim Leibold gesagt, nach knapp einem Drittel der Saison, einmal angebracht, um aus der Mittelfeldmannschaft 1. FC Nürnberg doch noch einen Teilnehmer des Aufstiegskampfes zu machen. Siege, sollte das heißen, müssen jetzt her, nachdem drei der letzten vier Spiele Unentschieden geendet hatten.

Mit einer Serie begann der Abend im Grundig-Stadion dann auch: Wenig überraschend ließ Weiler exakt die Mannschaft aus der Partie gegen Düsseldorf wieder von Beginn an auf dem Platz. Auf der anderen Seite wartete mit dem KSC ein Team, das mit zuletzt zwei Siegen ebenfalls angedeutet hatte, dass man sich mit einem Dasein in der Zweitliga-Bedeutungslosigkeit nicht länger zufrieden geben will.

Füllkrugs Treffer zählt nicht

Besser waren trotzdem vom Anpfiff weg die Gastgeber. 13 Minuten dauerte es, ehe sich das auch in Torchancen niederschlug. Guido Burgstaller war es, der da gleich zweimal die Möglichkeit hatte, den 1. FC Nürnberg in Führung zu schießen: Erst scheiterte der Angreifer, der ganz vorne erneut von Niclas Füllkrug unterstützt wurde, an KSC-Torwart Dirk Orlishausen, Sekunden später dann landete sein Versuch aus 16 Metern am Pfosten. Auf der Gegenseite hätte wieder nur Augenblicke später Hiroki Yamada die verpassten Gelegenheiten bestrafen können, der Japaner aber setzte nach einem Fehler von Laszlo Sepsi den Ball freistehend aus sieben Metern über das Tor.

Es blieb die letzte Chance der Gäste im ersten Durchgang, spannend wurde es nun erst einmal nur noch auf der Gegenseite: Bei einem Konter geriet eine Hereingabe von Füllkrug auf den auffälligen Alessandro Schöpf zu kurz (18.), nach einer Ecke durfte sich Nürnberg wieder einmal von den Schiedsrichtern benachteiligt fühlen, weil Füllkrug bei seinem Kopfballtreffer eben nicht im Abseits stand (30.). Weiler brachte den Rest des ersten Durchgangs damit zu, sich über diese Ungerechtigkeit beim Vierten Offiziellen zu beschweren, während Füllkrug und Burgstaller mit ihren Schüssen das Ziel verfehlten.

Nach der Pause wurden die Schiedsrichter mit Pfiffen begrüßt, Thorsten Kirschbaum im Nürnberger Tor von einem Fernschuss des Karlsruhers Dimitrij Nazarov: Beides hatte zunächst keine Auswirkungen auf das Spiel, nur die pyrotechnischen Spiele der KSC-Fans vernebelten ein wenig den Blick auf das Spielfeld. Als sich der Nebel gelichtet hatte, wiederholte Georg Margreitter das doppelte Pech Burgstallers aus dem ersten Durchgang. Erst wurde ein Kopfball des Innenverteidigers von Jan Mauersberger ebenfalls per Kopf zur Ecke abgewehrt (60.), dann traf Margreitter mit seinem nächsten Kopfball nur den Innenpfosten (61.).

Schlussoffensive bleibt erfolglos

Wieder war der Club die bessere Mannschaften, diesmal aber bemühten sich die Gäste zumindest um ein wenig Teilhabe am Geschehen – ohne durchgehend überzeugen zu können. Für den ein oder anderen schnellen Gegenangriff aber reichte das Karlsruher Bemühen aus. Nach 66 Minuten traf am Ende einer dieser Kombinationen Gaetan Krebs nur die Latte.

Dem Club war nun das temporeiche Spiel des ersten Durchgangs anzumerken, es wurde alles ein wenig langsamer und ein wenig ungenauer. Weiler reagierte und brachte den in seinen besten Momenten sehr präzisen Danny Blum für Füllkrug. Gefordert war allerdings zunächst wieder einmal Kirschbaum, der den Kopfball von Diamantakos aus fünf Metern reaktionsschnell über die Latte lenkte (75.). Auf der Gegenseite musste Orlishausen kaum reagieren, als er vom freistehenden Blum aus vier Metern angeköpft wurde (80.).

Es war der Beginn einer Nürnberger Schlussoffensive, in der erst Leibold nach glänzender Vorarbeit Burgstallers mit seinem Schuss am Bein eines Karlsruher Verteidigers hängen blieb (82.) und Schöpf kurz darauf mit seinem Versuch aus 16 Metern an Orlishausen. Dann war Schluss, die Wahrscheinlichkeit, dass alles besser werden könnte, ist trotzdem wieder ein wenig größer geworden.

Den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie hier.

1. FC Nürnberg: Kirschbaum - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi - Behrens, Erras - Schöpf, Füllkrug (74. Blum), Leibold - Burgstaller

Karlsruher SC: Orlishausen - Valentini, Stoll, Mauersberger, Kempe - Prömel, Krebs - Barry (46. Torres), Nazarov (83. Manzon), Yamada - Hoffer (64. Diamantakos)

Tore:  | Gelbe Karten: Barry, Yamada, Valentini | Schiedsrichter: Aarnink (Nordhorn) | Zuschauer: 25.439.

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