Der HC Erlangen überrascht im Bruderduell

14.10.2014, 20:52 Uhr
Der HC Erlangen überrascht im Bruderduell

© Sportfoto Zink

Wenn man den HC Erlangen zu Gast hat, so hat das jetzt gerade Bob Hanning gesagt, dann gibt es da gar keine Diskussion. Hanning ist der Manager der Füchse Berlin, eines Vereins also, der zu den etablierten gehört in dieser Handball-Bundesliga, in die der HC Erlangen gerade erst aufgestiegen ist. Keine Diskussion, das meinte Hanning, gibt es darüber, dass am Ende der Sieger nur Berlin heißen kann, heißen muss.

Beim HC Erlangen hatten sie auch keine Lust auf Diskussionen zu diesem Thema, sie wollten einfach spielen — und beweisen, dass sie in der Bundesliga auch auswärts gewinnen können. Gewonnen haben sie dann nicht, beim 26:26 aber hat der HCE endgültig gezeigt, dass man in der Bundesliga mithalten kann.

Fünfmal musste die Mannschaft von Trainer Frank Bergemann in dieser Saison schon auf große Auswärtsfahrt, fünfmal ging es nach meist deutlichen Niederlagen wieder nach Hause. In Berlin, so hatte sich das Geschäftsführer Stefan Adam gewünscht, sollte nun der „Knoten platzen“. Immerhin knapp 30 HCE-Anhänger waren deshalb mitgekommen nach Berlin, wollten aus nächster Nähe sehen, wie das so ausschaut, wenn ein Knoten platzt.

Es ist dann zunächst einmal nichts geplatzt, aber der HCE hielt sich ordentlich. Es hätte noch ordentlicher sein können als dieses 16:12 für Berlin zur Halbzeit, wenn die Schiedsrichter nicht mit Leidenschaft ausschließlich Erlanger auf die Strafbank geschickt hätten. Bis zum 7:7 hatte der HCE mitgehalten, dann zog Berlin davon. Weil Nikolas Katsigiannis im Erlanger Tor dieses Davonziehen nicht verhindern konnte, kam es bald zum Bruderduell: Für die Füchse hütete Petr Stochl das Tor, für die Gäste Jan Stochl.

Die Familienzusammenführung motivierte vor allem Jan. Er ermöglichte dem HCE mit teils atemberaubenden Paraden eine wunderbare Aufholjagd, die beim Stand von 26:26 fünf Sekunden vor dem Ende nur deshalb nicht gänzlich belohnt wurde, weil Nikolai Link ein letztes Mal den Innenpfosten traf. Dann war Schluss nach einem dramatischen Spiel, Erlangen freute sich über seinen ersten Auswärtspunkt — und in Berlin dürften die Diskussionen nach dem Fehlstart jetzt erst richtig losgehen.

Erlangen: Katsigiannis, Stochl; Weltgen, Schwandner (1), Jonas Link, Preiß (5), Sveinsson (3), Nienhaus, Hess (3), Rahmel (11), Stranovsky (2), Nikolai Link (1), Sabljic, Murawski.

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