Eine kleine Größe tritt ab: Lahms Ära im DFB-Trikot

Er geht mit dem Pott: Philipp Lahm beendet nach dem WM-Triumph seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft. 113-mal trug der Außenverteidiger das Trikot mit dem Adler. © Jens Wolf (dpa)

Am 18. Februar 2004 begann die Ära des 1,70 Meter großen Fleißarbeiters. Beim Länderspiel gegen Kroatien in Split trug Lahm zum ersten Mal das DFB-Trikot. © Oliver Berg (dpa)

Schnell merkte der damalige Teamchef Rudi Völler, dass er mit Lahm einen echten Leistungsträger im Boot hatte. © Oliver Berg (dpa)

Aus Schreck wird Ekstase: Vor dem Eröffnungsspiel der Heim-WM 2006 plagte sich Lahm mit einer Ellenbogen-Verletzung herum, seine Teilnahme geriet in ernste Gefahr. Doch Lahm konnte auflaufen und erzielte gleich im ersten Auftritt gegen Costa Rica das sehenswerte Tor zum 1:0. © Daniel Karmann (dpa)

Zwei Jahre später, Europa suchte in Österreich und in der Schweiz seinen Champion, merkte Lahm, wie eng Ruhm und Versagen beinander liegen. Im Halbfinale schoss er Deutschland mit seinem entscheidenden 3:2 gegen die Türkei ins Endspiel, in diesem kam er gegen Spaniens Fernando Torres zu spät und so vollstreckte der iberische Stürmerstar zum siegbringenden Treffer. © Oliver Berg (dpa)

Auch wenn Lahm 2010 schon längst ein Fixpunkt im schwarz-rot-goldenen Gebilde war, Chef blieb "Capitano" Michael Ballack, ehe dieser von Kevin-Prince Boateng ins Krankenhaus getreten und aus allen WM-Träumen gerissen wurde. © dpa

Ballacks Stern im DFB-Dress war damit endgültig gesunken, Lahm hatte nun dauerhaft die Binde und war somit ... © Friso Gentsch (dpa)

... engster Ansprechpartner von Bundestrainer Joachim Löw. © Marcus Brandt (dpa)

Kritiker bemängelten Lahms Farblosigkeit, die sich vordergründig in standardisierten-Interview-Floskeln niederschlug. Intern hatte Lahms Wort jedoch durchaus Gewicht. © ROBERT MICHAEL (afp)

Den letzten Tiefpunkt in Lahms Nationalmannschaftskarriere markierte das EM-Halbfinale 2012 gegen Italien. Beim 1:2 posierte Doppeltorschütze Mario Balotelli martialisch, während in Lahm der pure Frust wütete. ©  Marcus Brandt (dpa)

Doch von der großen Bühne trat Lahm mit dem größtmöglichen Erfolg ab: In Brasilien holte die DFB-Elf den vierten Weltmeistertitel, Lahm stemmte den Pott nicht nur auf der Berliner Fanmeile gen Himmel, sondern auch als erster nach dem Finalsieg in Rio de Janeiro. Damit endete nach rund zehn Jahren und exakt 113 Länderspielen eine Ära, die Deutschlands Fußballfans so schnell nicht vergessen werden und wollen. © ROBERT MLCHAEL (afp)