Erlanger Triathleten beim Challenge in Roth

17.7.2015, 06:06 Uhr
Erlanger Triathleten beim Challenge in Roth

© Fotos: privat

3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Abschluss 42 Kilometer Laufen: Das an einem Tag zu schaffen, gelingt natürlich nicht einfach so aus dem Stand. Doch während sich der Profi ganztags vorbereitet, läuft das bei Hobbyathleten nebenher. Endlose Radtrainingsfahrten, Lauf- und Schwimmtrainings. Und das alles für ein Rennen: den Challenge in Roth.

Matthias Stein und Christian Holland starteten dieses Jahr als sogenannte Rookies, Novizen auf der Langdistanz, wohingegen man Thomas Mirschberger, Wilfried Zerrahn und Rolf Frank bereits zu den erfahrenen Langdistanzlern zählen kann. Für die Erststarter war es besonders aufregend, man weiß ja schließlich noch nicht wirklich, was da auf einen zukommt.

Das Schwimmen jedenfalls lief für alle TVler ganz gut, der Wechsel war schnell vollbracht und ab ging es auf die 180 Kilometer lange Radstrecke, die die Sportler zweimal bis nach Greding führte. Dort war es auch, wo der auffrischende Wind gnadenlos zuschlug. Erst mussten sich die Fahrer den Kalvarienberg mitten in Greding hinaufquälen, um dann auf der Hochebene kilometerlang gegen den Gegenwind anzufahren. Das kostete Kraft, die alle aber noch für den Solarer Berg brauchten. Einmal im Leben dort hochfahren: Dafür schinden sich Triathleten so lange.

Und so sah man am berühmtesten Berg Frankens verzückte und entrückte Gesichter. Immerhin gleich zweimal darf man dieses Gefühl als Fahrer erleben, bevor es nach Roth auf die Laufstrecke geht. Dort lief bei Thomas Mirschberger bis Kilometer zwei alles nach Plan, dann warfen ihn Krämpfe zurück. Doch er finishte, das Ziel eines jeden Starters, in 11:50:43 Stunden.

Nicht viel besser lief es bei Wilfried Zerrahn. Ab Kilometer 120 plagte ihn der auffrischende Wind: „Man hatte den Eindruck, gegen eine Wand zu fahren.“ Im Ziel blieb die Uhr für ihn bei 11:11:28 Stunden stehen und er wurde dafür mit einem vierten Platz in seiner Altersklasse M 60 belohnt. Pech hatte Rolf Frank: Mit den an den Verpflegungsstationen gereichten Energy-Gels hatte sein Magen so seine Probleme. „Wenn man sich erst mal übergeben hat, ist der Kreislauf im Eimer.“ Also brach er das Rennen ab.

Matthias Stein, dicht gefolgt von Christian Holland, wechselte deutlich später auf die Laufstrecke, was aber daran lag, dass die Rookies stets in der letzten Schwimmgruppe starten und somit das Feld von hinten aufrollen müssen. Stein, der sich nach einem bemerkenswerten Schwimmauftakt von nur 1:15 Stunden sein Rennen bereits auf dem Rad penibel eingeteilt hatte, konnte allerdings sein angestrebtes Lauftempo nicht ganz bis zum Schluss durchhalten. Die Kraft ließ zunehmend nach.

Mit einer Zeit von 12:11:15 Stunden war er am Tagesende jedoch mehr als versöhnt: „Meine Schwimmtechnik ist in diesem Jahr besser geworden. Der Grundstein für das gute Gelingen wird bereits beim Schwimmen gelegt,“ sagte der überglückliche Erlanger. „Der Plan war eine 12:30er Zeit, aber geliebäugelt habe ich schon damit, unter zwölf Stunden zu bleiben, lange war ich auf dieser Spur.“

Christian Holland stieg nach 1:30 Stunden aus dem Kanal und gab auf der Radstrecke erst einmal Gas, um ein paar Minuten gut zu machen. „Am Solarer Berg, ein Gefühl, unbeschreiblich“, sagte er. Für die starke Radperformance von 5:55 Stunden musste er jedoch auf der Laufstrecke seinen Preis zahlen. Holland, sonst ein Knapp-über-drei-Stunden-Marathonläufer, tat sich recht schwer mit den immer noch herrschenden hochsommerlichen Temperaturen. Nach 12:20:21 Stunden aber lief er mit einem Freudenschrei ins Ziel.

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