"Es ist eine Ehre": Club-Coach Ismaël stellt sich vor

5.6.2014, 14:22 Uhr

© Sportfoto Zink

13 Uhr, punkt- und passgenau wie angekündigt, startet im prallgefüllten Presseraum des FCN die Vorstellung des neuen Club-Coach. Mit einem Statement von Valerien Ismaël. Einem Statement mit charmantem französischen Akzent. Einem Statement, das zeigt, wie motiviert der Neue auf Nürnbergs Kommandobrücke die Arbeit aufnimmt. "Ich freue mich hier zu sein! Der Club ist für mich ein besonderer Verein. Es ist eine Ehre für mich", leitet Ismaël - modisch im anthrazitfarbenen Sakko über pastellblauem Hemd - ein. "Eine Ehre, hier Trainer zu sein. Ich freue mich auf die Herausforderung", fährt der 38-Jährige fort, der mit eben jenem Akzent im Film "Asterix bei den Olympischen Spielen" einst den von Zinedine Zidane gespielten Numerodix synchronisierte.

Doch Ismaël ist in Nürnberg nicht als Modell gefragt. Auch nicht als Synchronsprecher, sondern als Mann, der mit dem FCN die unmittelbare Rückkehr in die 1. Liga bewerkstelligen soll – als Aufstiegstrainer. "Als Trainer wirst du für Erfolge geholt", wird er im späteren Verlauf seiner Vorstellung sagen. Ismaël weiß um die Erwartungshaltung. Die Aufgabe für das nun von ihm betreute Team liefert er auch daher rasch. "Der Club ist am Boden - aber jetzt heißt es, wieder aufzustehen und anzupacken" sagt Ismaël. Seine Kampfansage an die Konkurrenz ( "Wir werden in der 2. Liga Stress machen") verbindet Nürnbergs Hoffnungsträger damit, auf das dafür nötige Personal einzugehen: "Wir werden uns jetzt intensiv mit der Kaderplanung beschäftigen", kündigt der Ex-Profi an. Die Auswahlkriterien hierbei benennt er klar: "Wir brauchen Spieler, die die Lage annehmen und wissen, was auf sie zukommt".

Der FCN und  der 38-Jährige hatten sich schon vor einiger Zeit ineinander verguckt, bei der Besetzung der vakanten Cheftrainerstelle war der Franzose so in die Favoritenrolle gerutscht. In Wolfsburg - bei Ismaëls vorherigem Arbeitgeber - waren sie über die Annäherung zunächst wenig begeistert. Mehr noch: Der VfL, der monetäre Kompensation in Form einer Ablöse erhält, machte keinen Hehl aus seinem Missfallen. Darüber, dass der Club auf seiner Trainersuche den ehemaligen Bayern-Profi kontaktiert hatte – in einer aus niedersächsischer Sicht unpassenden Situation. Es ging darum, dass der Nun-Nürnberger mit der von ihm trainierten Zweitvertretung der "Wölfe" noch um den Aufstieg in die 3. Liga kämpfte - vergeblich wie nach dem 0:1 im Relegationsrückspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach feststand. 

Die Autostädter sperrten sich, bis Dienstag hing Ismaëls Engagement in Nürnberg an einer Ablöse. Am Abend war der Weg frei, das letzte Hindernis aus dem Weg geräumt.  Zuvor hatte der ehemalige Defensivspezialist, der zwischen 2003 bis 2009 in 113 Partien in Deutschlands Eliteklasse für Werder Bremen, Bayern München und Hannover 96 verteidigte, seine Wechselabsicht noch einmal Sportchef Klaus Allofs mitgeteilt. Eine große Wolfsburger Gesprächsrunde mit Allofs, Geschäftsführer Wolfgang Hotze, Cheftrainer Dieter Hecking und Pablo Thiam, sportlicher Leiter der von Ismaël gecoachten Jung-Wölfe, gab schließlich grünes Licht , den Mann, der beim VfL Arbeitspapiere bis 2016 hatte, ziehen zu lassen.   

Der gebürtige Elsässer hat Bock auf den Club. Die Aufgabe am Valznerweiher hatte er bereits zuletzt öffentlich als höchstinteressant bezeichnet, "spannend", als "nächsten Schritt", als "Chance", der er nutzen wolle - wie er an verschiedener Stelle sagte.

Auf was sich das nun von ihm auf die Spielwiesen der 2. Liga beorderte Team einstellen kann, deutet Ismaël bereits am Donnerstagmittag an: "Ich bin nah an der Mannschaft, aber kein Kumpeltyp", sagt er. Unterstützung erhält er dabei von Roger Stilz. Der 37-Jährige Schweizer ("Er passt perfekt zu mir") wird dem neuen Club-Coach ebenso assistieren wie Marek Mintal. Apropos passgenau: Sportvorstand Martin Bader sieht die fixierte Zusammenarbeit zwischen dem FCN und dem Ex-Profi entsprechend: "Wir sind überzeugt, dass Ismaël zu uns passt", sagt Bader, ergänzt aber "einen Garantieschein gibt es nie". Die Ehe zwischen Ismaël, der mit einer Deutschen verheiratet, einen deutschen Pass hat, und dem FCN ist geschlossen. Beide Parteien versichern: Es ist eine Wunschehe.

Alle anderen Wechsel beim Club können Sie hier nachlesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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