Fürth wehrt sich: Wittek kämpft gegen das Trauma

7.5.2018, 23:10 Uhr
Weit werfen, drin bleiben! Maxi Wittek hat beim Kleeblatt einen klaren Plan.

© Sportfoto Zink / MeZi Weit werfen, drin bleiben! Maxi Wittek hat beim Kleeblatt einen klaren Plan.

Während einige Spieler im Kabinentrakt des Ronhofs mit gesenktem Kopf durch den Gang trotteten, hatte Wittek den Kopf oben, strahlte Zuversicht aus, trotz der prekären Situation, in der sich das Kleeblatt nach dem 33. Spieltag befindet. "Es ist definitiv noch nicht vorbei. Wir haben alles noch selbst in der Hand", sagte Wittek im Brustton der Überzeugung.

"Ich bin definitv ein Mentalitätsspieler" 

Was soll den 22-Jährigen auch noch erschüttern? Wittek lieferte gegen Duisburg eine solide Partie ab, war von der ersten Minute an bissig im Zweikampf, trieb die Mitspieler an und versuchte alles. "Ich bin definitiv ein Mentalitätsspieler. Ich gebe alles und versuche, für den Verein zu kämpfen", sagt der gebürtige Oberbayer, der gegen sein persönliches Trauma ankämpft, in zwei Jahren mit zwei verschiedenen Vereinen hintereinander abzusteigen.

Wie nach jedem Spiel versammelte sich die Mannschaft nach dem Schlusspfiff erst einmal geschlossen in der Kabine. Trainer Damir Buric richtet dann immer ein paar Worte an das Team. Diesmal müssen es viele gewesen sein. Erst 35 Minuten nach dem Abpfiff erschien Wittek in der Interviewzone. "Es ist keiner ausgeflippt in der Kabine oder sonst was. Das bringt auch nichts in dieser Situation. Wir dürfen die Köpfe auf keinen Fall in den Sand stecken. Das spielt jetzt eine große Rolle. Man darf sich einfach nicht zu sehr verrückt machen", forderte der Außenverteidiger, der auch alle Standards schießt.

Konfusion in der Abwehr

Das Remis gegen Duisburg wertete Wittek wie sein Trainer als zwei verlorene Punkte. Gegen eine Duisburger Mannschaft, die sich ordentlich präsentierte, aber weit davon entfernt war, alles an Einsatz und Leistungsvermögen abzurufen.

"Es ist bitter, wie wir zwischen der 60. und 65. Minute einfach im Tiefschlaf waren", seufzte Wittek. In diesem Zeitraum fielen die beiden Treffer für die Meidericher. Beim ersten war die Zuordnung in Fürths Hintermannschaft einfach nur konfus, beim zweiten ließ Moritz Stoppelkamp seine Klasse einmal kurz aufblitzen und servierte vorbildlich den Führungstreffer für die Zebras.

"Entscheidend ist, dass wir danach Moral gezeigt haben und noch einmal zurückgekommen sind", stellte Wittek fest. Der 22-Jährige gab sich betont kämpferisch, sprach mit klarer, fester Stimme und erzeugte den Eindruck, dass er fest an den Klassenerhalt glaubt. Dass die Aufgabe in Heidenheim am Ende keine Frage des Systems oder der spielerischen Klasse werden wird, daran ließ er allerdings auch keinen Zweifel aufkommen. 

 

Zumal die desaströse Auswärtsbilanz der SpVgg mit nur einem Sieg wie ein Damoklesschwert über der Mannschaft schwebt. "Natürlich sprechen unsere Ergebnisse in den Auswärtsspielen nicht gerade für uns. Aber jedem ist bewusst, um was es geht und dass es kein Spiel wie jedes andere wird. Wir dürfen keine fünf Minuten nachlassen."

"Im Leben kommt es, wie es kommt" 

Für Taktik sei die Zeit ohnehin vorbei, wie selbst Präsident Helmut Hack in seinem Vorwort in der Stadionzeitung formulierte. Mentalität sei jetzt gefragt. Die bringt Wittek ohne Wenn und Aber mit, auch wenn er sich für sein Engagement in Fürth etwas anderes gewünscht hätte: "Ich habe gehofft, dass es hier anders enden oder schon beginnen würde. Aber im Leben kommt es, wie es kommt." 

 

 

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