Gänsehaut: Das hat das Sportjahr 2018 mit im Gepäck

3.1.2018, 07:59 Uhr
Die ersten Olympischen Winterspiele wussten gar nicht, dass sie Olympische Winterspiele sind. Die Internationale Wintersportwoche von Chamonix 1924 wurde erst nachträglich dazu befördert, vier Jahre später sah man in St. Moritz die eigentliche olympische Premiere in Eis und Schnee - mit nur 13 Goldmedaillengewinnern, sechs von ihnen kamen aus Norwegen. Bei den 33. Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) werden jetzt 102 Goldmedaillen vergeben, das ist ein neuer Rekord -
  aber noch lange nicht das Ende.
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Brav sein!

Die ersten Olympischen Winterspiele wussten gar nicht, dass sie Olympische Winterspiele sind. Die Internationale Wintersportwoche von Chamonix 1924 wurde erst nachträglich dazu befördert, vier Jahre später sah man in St. Moritz die eigentliche olympische Premiere in Eis und Schnee - mit nur 13 Goldmedaillengewinnern, sechs von ihnen kamen aus Norwegen. Bei den 33. Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) werden jetzt 102 Goldmedaillen vergeben, das ist ein neuer Rekord - aber noch lange nicht das Ende. © dpa

Wer nicht verlieren will gegen die Bayern, sorgt am besten dafür, dass sich kein Ball auftreiben lässt, aber spannend wird es diesmal trotzdem – mit der Frage, wer die Münchner künftig trainieren soll, also von etwa Juli bis zum Herbst 2018, wenn dann Jupp Heynckes reaktiviert werden könnte. Dass Don Jupp vorhat, seinen Handyvertrag zu kündigen und sich auf eine einsame Insel zurückzuziehen, ist bloß ein Gerücht.
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Wer wird der neue Jupp?

Wer nicht verlieren will gegen die Bayern, sorgt am besten dafür, dass sich kein Ball auftreiben lässt, aber spannend wird es diesmal trotzdem – mit der Frage, wer die Münchner künftig trainieren soll, also von etwa Juli bis zum Herbst 2018, wenn dann Jupp Heynckes reaktiviert werden könnte. Dass Don Jupp vorhat, seinen Handyvertrag zu kündigen und sich auf eine einsame Insel zurückzuziehen, ist bloß ein Gerücht. © dpa

Mit oder ohne Ball: Für die Fußballer des 1.FC Nürnberg hätte das in den Relegationsspielen 2016 gegen Eintracht Frankfurt keinen wesentlichen Unterschied gemacht, sie bekamen die Kugel kaum einmal zu sehen, wären aber beinahe trotzdem – und ohne einen einzigen Schuss aufs Tor abzugeben – aufgestiegen. Die Relegationsspiele zur Bundesliga sind für den 17. und 22. Mai terminiert, aktuell liegt Nürnberg, Vorsicht: schon wieder auf Rang drei der 2. Liga. Vielleicht wäre, hmmm... Platz vier ja auch ein ganz schönes Endergebnis?
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Auch schön: Vierter werden

Mit oder ohne Ball: Für die Fußballer des 1.FC Nürnberg hätte das in den Relegationsspielen 2016 gegen Eintracht Frankfurt keinen wesentlichen Unterschied gemacht, sie bekamen die Kugel kaum einmal zu sehen, wären aber beinahe trotzdem – und ohne einen einzigen Schuss aufs Tor abzugeben – aufgestiegen. Die Relegationsspiele zur Bundesliga sind für den 17. und 22. Mai terminiert, aktuell liegt Nürnberg, Vorsicht: schon wieder auf Rang drei der 2. Liga. Vielleicht wäre, hmmm... Platz vier ja auch ein ganz schönes Endergebnis? © dpa

Bamberg war – zumindest auf nationaler Ebene – einmal so etwas wie der FC Bayern des Basketballs, aber dann beschloss der FC Bayern, der FC Bayern des Basketballs zu werden. Und wurde es sogar, jedenfalls einmal: Meister 2014, nach vier Bamberger Titeln in Serie und drei Jahre nach der von Fußball-Manager Uli Hoeneß angetriebenen Rückkehr der Münchner in die Bundesliga, in der der FC Bayern ganz früher auch schon spielte – bis ein Jung-Manager namens Uli Hoeneß 1982 beschloss, den Basketballern kein Geld mehr zu geben, weil man es so dringend für die Fußballer brauchte.
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Der Basket-FC-Bayern

Bamberg war – zumindest auf nationaler Ebene – einmal so etwas wie der FC Bayern des Basketballs, aber dann beschloss der FC Bayern, der FC Bayern des Basketballs zu werden. Und wurde es sogar, jedenfalls einmal: Meister 2014, nach vier Bamberger Titeln in Serie und drei Jahre nach der von Fußball-Manager Uli Hoeneß angetriebenen Rückkehr der Münchner in die Bundesliga, in der der FC Bayern ganz früher auch schon spielte – bis ein Jung-Manager namens Uli Hoeneß 1982 beschloss, den Basketballern kein Geld mehr zu geben, weil man es so dringend für die Fußballer brauchte. © dpa

Fußball, Basketball, Handball (TV Großwallstadt, 1.FC Nürnberg/Frauen): Überall gab es Deutsche Meister aus Franken, bloß im Eishockey noch nicht - obwohl man den Deutschen Meister schon zweimal in Franken kürte, 1936 und 1937 fand das Endspiel im damals neuen, für die Olympischen Spiele 1936 erbauten Lindestadion in Nürnberg statt, es gewann wie früher üblich jeweils der Berliner Schlittschuhclub (der sich 17 der ersten 21 Titel sicherte und mit insgesamt 19 Siegen noch immer deutscher Rekordmeister ist). Später kamen die Meister ständig aus Bayern und hießen EV Füssen, SC Riessersee, EV Landshut und EC Bad Tölz - allesamt sind sie aus der Spitze verschwunden, Nürnberg ist immer noch da und schrieb 1999 und 2007 mit jeweils Rang zwei Eishockey-Geschichte. Weil es Zeit wird und weil mit Yasin Ehliz und Leo Pföderl zwei Pracht-Bayern aus Bad Tölz bei den Nürnberg Ice Tigers ihre sportliche (Herzens-)Heimat gefunden haben, ist Franken jetzt einfach dran.
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Mit Ehliz und Pföderl

Fußball, Basketball, Handball (TV Großwallstadt, 1.FC Nürnberg/Frauen): Überall gab es Deutsche Meister aus Franken, bloß im Eishockey noch nicht - obwohl man den Deutschen Meister schon zweimal in Franken kürte, 1936 und 1937 fand das Endspiel im damals neuen, für die Olympischen Spiele 1936 erbauten Lindestadion in Nürnberg statt, es gewann wie früher üblich jeweils der Berliner Schlittschuhclub (der sich 17 der ersten 21 Titel sicherte und mit insgesamt 19 Siegen noch immer deutscher Rekordmeister ist). Später kamen die Meister ständig aus Bayern und hießen EV Füssen, SC Riessersee, EV Landshut und EC Bad Tölz - allesamt sind sie aus der Spitze verschwunden, Nürnberg ist immer noch da und schrieb 1999 und 2007 mit jeweils Rang zwei Eishockey-Geschichte. Weil es Zeit wird und weil mit Yasin Ehliz und Leo Pföderl zwei Pracht-Bayern aus Bad Tölz bei den Nürnberg Ice Tigers ihre sportliche (Herzens-)Heimat gefunden haben, ist Franken jetzt einfach dran. © dpa

Die 21. Fußball-Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) wird mit 32 Mannschaften ausgetragen, 211 Fifa-Mitgliedsverbände hatten sich um die Qualifikation beworben, aber natürlich soll alles noch mehr und noch größer werden. Ab 2026 wird mit 48 Mannschaften gespielt - was immerhin Hoffnung macht, und zwar besonders für Italien und die Niederlande. Wegen ein paar kleinerer Pannen im Rahmen der Qualifikationsserie verpassten der viermalige Weltmeister und der ewige WM-Zweite das Turnier 2018 - ebenso wie die USA, weshalb der dortige Verband sich mit Planspielen für eine Ersatz-WM befasst, zu der man auch Südamerika-Meister Chile sowie Kamerun und Ghana einladen könnte (und vielleicht Österreich, das 1930 sehr gute Chancen auf den WM-Titel gehabt hätte, hätte es mitgemacht).
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Fußball-WM? Wozu denn?

Die 21. Fußball-Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) wird mit 32 Mannschaften ausgetragen, 211 Fifa-Mitgliedsverbände hatten sich um die Qualifikation beworben, aber natürlich soll alles noch mehr und noch größer werden. Ab 2026 wird mit 48 Mannschaften gespielt - was immerhin Hoffnung macht, und zwar besonders für Italien und die Niederlande. Wegen ein paar kleinerer Pannen im Rahmen der Qualifikationsserie verpassten der viermalige Weltmeister und der ewige WM-Zweite das Turnier 2018 - ebenso wie die USA, weshalb der dortige Verband sich mit Planspielen für eine Ersatz-WM befasst, zu der man auch Südamerika-Meister Chile sowie Kamerun und Ghana einladen könnte (und vielleicht Österreich, das 1930 sehr gute Chancen auf den WM-Titel gehabt hätte, hätte es mitgemacht). © dpa

Noch während der Fußball-WM beginnt die Tour de France (7. bis 29. Juli) – in Noirmoutier-en-l’ Ile an der Atlantikküste. Dort weht ein frischer Wind, man muss also hoffen, dass Christopher Froome, der Sieger der Jahre 2013, 2015, 2016 und 2017, keinen Husten bekommt, sonst muss er möglicherweise Asthmamittel einnehmen, die vielleicht Salbutamol enthalten, vielleicht sogar zu viel davon, möglicherweise viel zu viel, am Ende wird’s eine positive Dopingprobe und ... ach, genug, Froome hat ja gerade erklärt, dass er sich das auch nicht erklären könne, diese Sache mit der positiven Dopingprobe von 2017. Man wünscht dem Radsport: Gesundheit.
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Gesundheit!

Noch während der Fußball-WM beginnt die Tour de France (7. bis 29. Juli) – in Noirmoutier-en-l’ Ile an der Atlantikküste. Dort weht ein frischer Wind, man muss also hoffen, dass Christopher Froome, der Sieger der Jahre 2013, 2015, 2016 und 2017, keinen Husten bekommt, sonst muss er möglicherweise Asthmamittel einnehmen, die vielleicht Salbutamol enthalten, vielleicht sogar zu viel davon, möglicherweise viel zu viel, am Ende wird’s eine positive Dopingprobe und ... ach, genug, Froome hat ja gerade erklärt, dass er sich das auch nicht erklären könne, diese Sache mit der positiven Dopingprobe von 2017. Man wünscht dem Radsport: Gesundheit. © dpa

Die Geschichte der Leichtathletik-Europameisterschaften beginnt 1934, nicht mitmachen durften damals zur Premiere in Turin: Frauen. Erfolgreichste Nation war 1934, tatsächlich: Deutschland mit sieben Goldmedaillen vor Finnland (fünf). Zum dritten Mal nach 1986 (Stuttgart) und 2002 (München) ist Deutschland 2018 Gastgeber der EM (7. bis 12. August). Man trifft sich in Berlin, wo 2009 ein anthropomorpher Bär der Star war – womit keine osteuropäische Kugelstoßerin gemeint ist, sondern Berlino, das schönste Maskottchen aller Zeiten, in das sich sogar Usain Bolt ("Ich bin ein Berlino") verliebte. Der Sprinter Bolt ist Geschichte, die allermeisten Sport-Maskottchen ruhen auf dem Friedhof der Kuscheltiere – aber in Berlin werden wieder Herzen aufgehen, denn Berlino (Leibspeise: Currywurst mit Gummibärchen) soll zur EM ein Comeback geben.
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Das Comeback des Jahres

Die Geschichte der Leichtathletik-Europameisterschaften beginnt 1934, nicht mitmachen durften damals zur Premiere in Turin: Frauen. Erfolgreichste Nation war 1934, tatsächlich: Deutschland mit sieben Goldmedaillen vor Finnland (fünf). Zum dritten Mal nach 1986 (Stuttgart) und 2002 (München) ist Deutschland 2018 Gastgeber der EM (7. bis 12. August). Man trifft sich in Berlin, wo 2009 ein anthropomorpher Bär der Star war – womit keine osteuropäische Kugelstoßerin gemeint ist, sondern Berlino, das schönste Maskottchen aller Zeiten, in das sich sogar Usain Bolt ("Ich bin ein Berlino") verliebte. Der Sprinter Bolt ist Geschichte, die allermeisten Sport-Maskottchen ruhen auf dem Friedhof der Kuscheltiere – aber in Berlin werden wieder Herzen aufgehen, denn Berlino (Leibspeise: Currywurst mit Gummibärchen) soll zur EM ein Comeback geben. © dpa

Bei Schwimm-Europameisterschaften dürfen Frauen auch erst seit der zweiten Auflage (1927 in Bologna) mitmachen. Für Deutschland war das gut wegen Franziska van Almsick, Britta Steffen, Hannah Stockbauer – und wiederum schlecht, weil seit einer Dekade vergebens nach der neuen van Almsick/Steffen/Stockbauer gesucht wird. Bei der EM in Glasgow im August darf Deutschland immerhin mitmachen, sonderlich auffallen wird das aber vermutlich nicht.
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Immerhin dabei

Bei Schwimm-Europameisterschaften dürfen Frauen auch erst seit der zweiten Auflage (1927 in Bologna) mitmachen. Für Deutschland war das gut wegen Franziska van Almsick, Britta Steffen, Hannah Stockbauer – und wiederum schlecht, weil seit einer Dekade vergebens nach der neuen van Almsick/Steffen/Stockbauer gesucht wird. Bei der EM in Glasgow im August darf Deutschland immerhin mitmachen, sonderlich auffallen wird das aber vermutlich nicht. © dpa

Hintenraus wird’s immer dünn in den Ausblicken, gekürt wird noch ein Formel-1-Weltmeister, der wahrscheinlich Lewis Hamilton heißt, weil Ferrari seinen Boliden nie gut genug zusammenschraubt. In St. Petersburg ist noch Trampolin-WM (im Oktober), der FC Bayern versucht wahrscheinlich, irgendwie Jupp Heynckes zu erreichen. Vielleicht gibt es bis dahin sogar eine neue Bundesregierung (oder ist wenigstens der TSV 1860 München seinen Investor los oder Angelique Kerber ihre Hemmungen beim Tennis). Dann schneit’s und es gibt wieder jede Menge Biathlon, mit immer neuen Disziplinen, aber immer noch ohne eine an dieser Stelle so hartnäckig wie vollkommen vergeblich geforderte Mutter-und-Kind-Staffel. Wie immer gilt: Die Hoffnung stirbt zuletzt – die Hoffnung, Magdalena Neuner bald wiederzusehen.
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Und sonst so?

Hintenraus wird’s immer dünn in den Ausblicken, gekürt wird noch ein Formel-1-Weltmeister, der wahrscheinlich Lewis Hamilton heißt, weil Ferrari seinen Boliden nie gut genug zusammenschraubt. In St. Petersburg ist noch Trampolin-WM (im Oktober), der FC Bayern versucht wahrscheinlich, irgendwie Jupp Heynckes zu erreichen. Vielleicht gibt es bis dahin sogar eine neue Bundesregierung (oder ist wenigstens der TSV 1860 München seinen Investor los oder Angelique Kerber ihre Hemmungen beim Tennis). Dann schneit’s und es gibt wieder jede Menge Biathlon, mit immer neuen Disziplinen, aber immer noch ohne eine an dieser Stelle so hartnäckig wie vollkommen vergeblich geforderte Mutter-und-Kind-Staffel. Wie immer gilt: Die Hoffnung stirbt zuletzt – die Hoffnung, Magdalena Neuner bald wiederzusehen. © dpa

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