Geerdeter Club-Schütze: Werner warnt vor dem Abheben

9.2.2018, 05:37 Uhr
Gegen Aue stach er als Joker: Tobias Werner besorgte Sekunden nach seiner Einwechslung den 4:1-Endstand.

© Sportfoto Zink / DaMa Gegen Aue stach er als Joker: Tobias Werner besorgte Sekunden nach seiner Einwechslung den 4:1-Endstand.

"Wichtig ist es, als Einwechselspieler nicht enttäuscht zu sein. Wir haben so einen starken Kader, es zeugt schon von Qualität, überhaupt dabei zu sein", zeigt er sich gelassen. Dass Werner tatsächlich nicht mit seiner Rolle hadert, bewies er gegen Erzgebirge Aue, als er Sekunden nach seiner Einwechslung den 4:1-Endstand erzielte. "Tore tun immer gut. Spielentscheidung war es leider nicht, aber ich habe mich trotzdem sehr gefreut."

Gesundheit, Familie und ein toller Verein

Von Ungeduld ist beim gebürtigen Geraer keine Spur. Im Herbst seiner Karriere weiß er jede Einsatzminute zu schätzen: "Mit 33 ist es momentan gar nicht mehr so leicht, in einem Verein eine wichtige Rolle zu spielen oder überhaupt einen Vertrag zu haben." Dem Jugendwahn im Profifußball fielen schon viele zum Opfer. "Ich kenne eine Menge 33-Jährige, die gerade keinen Verein haben. Deswegen sollte ich mich glücklich schätzen. Ich bin gesund, habe eine tolle Familie und spiele in einem tollen Verein."

Abgesehen von seinen Qualitäten als Offensivspieler will Werner dem Team auch mit seiner Erfahrung als Bundesliga-Aufsteiger helfen. Was ihm schon mit dem FC Augsburg gelang, wiederholte er vergangene Saison mit dem VfB Stuttgart, von dem er sich bis Sommer zum Club verleihen ließ. "Mit dem VfB waren wir damals auch um diese Jahreszeit Zweiter und haben uns dann noch nach ganz vorne gekämpft", erinnert er sich. Zu vergleichen ist die Konstellation mit dem damaligen Bundesligarückkehrer aber nicht: "Mit Stuttgart waren wir Aufstiegsfavorit. Den Club hatten manche in diesem Jahr gar nicht auf der Rechnung. Wir kommen mehr aus dem Untergrund. Aber das beflügelt uns."

Komfortzone? Gibt es nicht!

Werner erlebt beim Club eine hungrige Mannschaft, "die nach dem Aufstieg lechzt". Weil die Ausgangslage so gut erscheint und der Abstand zur Konkurrenz zunimmt, warnt er davor, es sich auf dem Sieben-Punkte-Polster zu Platz vier bereits gemütlich zu machen: "Die Gefahr besteht absolut. Es ist keine Komfortzone. Es wurden schon größere Vorsprünge verspielt."

Als sich am Donnerstagnachmittag im Training zunächst Federico Palacios eine Knieprellung zuzog und wenig später auch Enrico Valentini vorzeitig wegen eines Tritts auf die Achillesferse in die Kabine musste, nahm Werner das unaufgeregt zur Kenntnis: "Das gehört leider dazu. Aber es waren keine mutwilligen Fouls. So etwas passiert einfach." Der breite Kader könnte Ausfälle kompensieren. Nicht zuletzt dank Werner. "Wenn ich weiter so spiele, werde ich auch wieder in der Startelf stehen."

Nach einem Abstecher in die Kabine gab er ob der Verletzungen seiner Mitspieler Entwarnung: "Nach meinem Stand ist da nicht viel passiert. Ich glaube, die können in den nächsten Tagen schon wieder trainieren."

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