Gegen Braunschweig: Club kann Bundesliga-Weichen stellen

NÜRNBERG - Mit der Schützenhilfe war es leider nichts. Kiel behält gegen Ingolstadt die Oberhand und knipst dem vorzeitigen Club-Aufstieg das Licht aus. Die Relegation ist dafür schon mal fix - doch eine ganze Region will jetzt noch mehr, Braunschweig soll dabei der Anfang sein.

Als Michael Köllner am vergangenen Montag in der Euphorie um den 3:1-Erfolg seinen Kieler Trainerkollegen etwas vorschnell mit den besten Glückwünschen in die Relegation verabschiedete, wirkte Markus Anfang reichlich verschnupft. Mit dem gestrigen 5:1-Sieg beim FC Ingolstadt 04 meldete der vermeintlich endgültig distanzierte Zweitliga-Neuling energisch seine Ansprüche auf den Aufstiegsplatz zwei an.

Die für Nürnberg bitteren Begleiterscheinungen des Kieler Kantersiegs: Im heutigen Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (20.30 Uhr Live-Ticker auf Nordbayern.de) kann der Erstliga-Aufstieg nicht mit einem Sieg perfekt gemacht werden. Bei nur noch zwei Punkten Vorsprung liegt Kiel nun wieder in Schlagdistanz und weist noch dazu nun das bessere Torverhältnis aus, das bei Punktgleichheit nach dem 34. Spieltag über den zweiten direkten Aufsteiger nach Fortuna Düsseldorf entscheiden würde. Immerhin: Auch wenn der Relegationsplatz am Saisonende sicherlich kein Trostpflaster mehr wäre, auf Rang vier kann der 1. FC Nürnberg seit gestern rechnerisch nicht mehr abrutschen, nachdem Jahn Regensburg in Duisburg mit 1:4 unterlag.

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3.5.2018, 18:12 Uhr

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"Wir tun gut daran, uns auf unsere Dinge zu konzentrieren", schob Köllner schon vor diesem Spieltag alle Gedankenspiele über eine womöglich heute bevorstehende Bundesligarückkehr beiseite. Immerhin mit Fans, die nur wegen der Aufstiegsparty ins Stadion kommen könnten, muss er nun nicht mehr rechnen. Tatsächlich mit dem vorzeitigen Aufstieg geliebäugelt hat Kevin Möhwald. "Insgeheim hofft man natürlich schon, wenn die Möglichkeit besteht", gibt Nürnbergs Mittelfeldspieler zu. Enttäuscht darüber, dass heute nun aber doch keine Entscheidung fallen kann, ist er nicht: "Wir haben uns letzten Montag mit dem Sieg in Kiel in eine gute Ausgangspostion gebracht." Auch Druck von den nähergerückten Kielern verspürt er keinen. "Damit beschäftige ich mich nicht. Wir sind in der Lage, dass wir selbst über unsere Platzierung entscheiden können."

Die letzten Meter

Um diese nicht zu gefährden, ist ein Sieg gegen Braunschweig fast Pflicht. Ein gut aufgelegter Möhwald würde der Mannschaft gut tun. "Der Trainer hat mir schon gesagt, dass ich mir die Pressekonferenz vom Freitag anschauen soll", sagt der 24-Jährige. Im obligatorischen Spieltagstalk wünschte sich der Trainer von seinem durchhängenden Kreativspieler, "dass er wieder spielentscheidend eingreift". Seit neun Partien ist Möhwald nicht mehr an einem FCN-Treffer beteiligt gewesen. "Ich hatte ein paar Chancen, die sind aber leider nicht reingegangen. Ich hoffe, dass es gegen Braunschweig schon besser klappt. Ich habe ja selbst den Anspruch an mich, wieder zu scoren", sagt der Topscorer der vergangenen Saison.

Fabian Bredlow wird heute nach auskurierter Fingerverletzung wieder ins Tor zurückkehren. Tim Leibold steht nach verbüßter Gelb-Sperre ebenfalls wieder in der Startelf, und Lukas Mühl vertritt noch einmal Innenverteidiger Ewerton.