Gelb-Rot für Schröck: Der Jubilar verließ die Party vorzeitig

22.12.2014, 06:00 Uhr
Gelb-Rot für Schröck: Der Jubilar verließ die Party vorzeitig

© Foto: Sportfoto Zink

Vier sogenannte Ampelkarten hatte der Wirbelwind in seiner bisherigen Laufbahn bereits kassiert. Ein relativ normaler Wert für einen zum Verteidiger umgeschulten Ex-Stürmer in nun bereits elf Jahren. Die Gelb-Rote Karte, die der vor Saisonbeginn aus Frankfurt nach Fürth zurückgekehrte Schröck im 258. Derby sah, war trotzdem rekordverdächtig: Binnen fünf Minuten verwarnte ihn Schiedsrichter Thomas Meyer gleich zweimal. Die Folge: ein bitterer Abgang für einen, der von sich selbst sagt, „gegen Rot geimpft“ zu sein.

Vorzeitig zum Duschen

Dabei gab es nicht einmal viel zu diskutieren. Um die Szene beurteilen zu können, bedurfte es keiner Zeitlupen im Fernsehen. Nach 47 Minuten hatte sich der Rechtsverteidiger gegen seinen ehemaligen Mitspieler Niclas Füllkrug nur noch mit einem Foul zu helfen gewusst. Nichts Schlimmes, aber weil es eine gute Chance verhinderte, eben mit Gelb zu ahnden. Lediglich vier Minuten später hatte sich Schröck mit nach vorne gewagt, der Ball sprang auf, und beim Versuch, das Spielgerät vor Füllkrug zu kontrollieren, traf Schröck den Angreifer mit der offenen Sohle. Erneut klar Gelb, der 28-Jährige musste vorzeitig zum Duschen.

"70 Meter vor dem eigenen Tor muss ich mich anders verhalten“, kritisierte Trainer Frank Kramer die Aktion, in der Schröck schlichtweg zu viel Risiko einging. „Eine dumme Gelb-Rote Karte“, meinte auch Abwehrchef Benedikt Röcker mit kritischem Unterton, wobei er aber nur eine Sekunde später davon sprach, wie die Mannschaft nach der Hinausstellung Schröcks zusammengerückt sei. „Wir haben das Ding danach zu zehnt auch für Schröcki gerockt“, meinte der Hüne im Fürther Defensivverbund schon wesentlich milder gestimmt. Schröck selbst, der fast auf den Tag genau drei Jahre zuvor im Pokal-Achtelfinale noch einen süßen Sieg über den Club gefeiert hatte, wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. Kein Wunder: Wer eine Party plant und dabei selbst als Erster geht, hat hernach keinen Spaß, das auch noch zu erklären.

Kramer warf Trinks aus dem Derby-Kader

Überraschend hatte Frank Kramer auf Mittelfeldspieler Florian Trinks verzichtet. Auf Nachfrage erklärte der Fürther Trainer, dass sich der 22-Jährige eine Disziplinlosigkeit geleistet habe. „Wer solch’ schlechte Zeichen an die Mannschaft sendet, muss damit rechnen, dass er im nächsten Spiel nicht zur Mannschaft gehört“, sagte Kramer zu der „nicht diskutablen“ Maßnahme. Der Grund dürfte eine Szene im Spiel gegen Bochum gewesen sein, als der kurz zuvor eingewechselte Trinks nach einem Ballverlust allenfalls halbherzig nachgesetzt hatte.

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