Gewinn durch Transfers: Hack will an Politik nichts ändern

28.11.2016, 19:00 Uhr
Gewinn durch Transfers: Hack will an Politik nichts ändern

© Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink / WoZi

Es ist der Lieblingstermin des Jahres für Helmut Hack. Der Geschäftsführer der Fürther Fußball-KG liest bei der Bilanz-Pressekonferenz  gerne die Zahlen vor. Wenngleich der Konzern in den vergangenen beiden Jahren jeweils rund eine Million Euro Gewinn verbuchte, freut sich Hack, der auch Vereinspräsident ist, diesmal über immerhin 542.000 Euro, die im Geschäftsjahr 2015/16 erwirtschaftet wurden.

Einen erheblichen Anteil daran haben die Transfers der besten Spieler, was unter den Anhängern nicht immer auf Gegenliebe stößt. Doch der Vereinsboss verdeutlicht, dass sich die Philosophie der Spielvereinigung in seiner Ägide nicht mehr ändern werde: "Ich wünsche uns allen, dass die Situation nicht eintritt, dass wir keine Transfers tätigen. Denn dann wird es uns ganz schlecht gehen."

Hack spricht von einer "Höllen-Liga"

Diese Herangehensweise führte dazu, dass sich das Kleeblatt seit 20 Jahren im Bundesliga-Unterhaus halte. Fürth sei "nicht zufällig" in dieser "Höllen-Liga", in der ein reicherer Verein wie der FC St. Pauli "mit viel mehr Marketing-Möglichkeiten" Letzter ist. "Wenn mir das einer vor dieser Saison gesagt hätte, über den hätte ich gedacht: Der hat nicht alle Tassen im Schrank", gab Hack zu.

Die Fürther nahmen über Transfers von Juli 2015 bis Ende Juni diesen Jahres 5,4 Millionen Euro ein. Darin enthalten sind die Verkäufe von Spielern wie dem damals 16-jährigen Timothy Tillman an den FC Bayern München für 500.000 Euro. Wie auch bei Tillman verankert Hack in den Verträgen Nachzahlungen bei Weiterverkäufen oder erfolgreicher Entwicklung.

TV-Einnahmen drücken aufs Ergebnis

Dieses Modell schlägt auch in dieser Bilanz durch, in der Spieler Nachschläge brachten, die Fürth längst verlassen haben: Tobias Mikkelsen (2012/13), Nikola Djurdjic (2012-14), Abdul Rahman Baba (2012-15) oder Johannes Geis (bis 2013), um nur einige zu nennen.

Auf das Ergebnis gedrückt haben die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Fernseheinnahmen, gegen Ende der Vorsaison ein beliebtes Gesprächsthema von Helmut Hack. Schon vor zwölf Monaten kündigte er an, dass die schwache Saison 2014/15 mit Tabellenplatz 14 finanziell zu spüren sein werde. Trotz einer Wertung über fünf Jahre bekam die Spielvereinigung diesmal nur noch 8,7 Millionen Euro statt zuletzt 10,2 Millionen aus der TV-Vermarktung.

Dessen ungeachtet erhöhte das Management weiter das Eigenkapital der Fußball-KG von 7,11 auf 7,17 Millionen, was einer "stattlichen Quote von 70 Prozent entspricht", rechnet Hack stolz vor. Der Umsatz liegt bei 25,1 Millionen, seine Lizenzmannschaft ließ sich der Klub 8,7 Millionen kosten.

16 Kommentare