"Glubb against the machine": Hetz-Plakate in Leipzig aufgehängt

5.4.2015, 16:41 Uhr

© mopo24/Ralf Seegers

"Ohne Bullen-Brause an die Decke gehen!", lautet die Botschaft auf den Plakaten, die seit Samstagmorgen in den Straßen rund um die Red Bull Arena in Leipzig hängen. Hier gastierte am Sonntag der 1. FC Nürnberg bei RB Leipzig (Endergebnis: 1:2). Ein Fußballspiel, das für viele Club-Fans mehr als nur ein normales Spiel ist. Das Feindbild: der österreichische Getränkehersteller Red Bull, Hauptsponsor von RB Leipzig.

Wie die meisten Fangruppierungen anderer Traditionsvereine auch, lehnt ein Großteil der FCN-Anhängerschaft den Verein um die Truppe von Coach Achim Beierlorzer ab. Sie alle sehen in RB ein Paradebeispiel für die voranschreitende Kommerzialisierung des Fußballs, die ihrer Ansicht nach für den Niedergang einiger Traditionsvereine verantwortlich ist. Beierlorzer hatte zuletzt im Interview mit den Nürnberger Nachrichten die zunehmenden Ausschreitungen gegen seinen Verein kritisiert. Vorsorglich appellierte auch der 1. FCN an seine Fans, in Leipzig doch bitte respektvoll aufzutreten.

Zumindest einen Teil derer scheinen solche Appelle nicht sonderlich zu kümmern. So macht das Fan-Blog "Yabasta", das den Ultras Nürnberg nahesteht, keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Red Bull und alle Leipziger Vereinsangestellten. "Die Verachtung und Ablehnung muss dem Konzern und seinem Gefolge in jeder Sekunde entgegenschlagen", heißt es mit Blick auf das Spiel am Sonntag in einem am vergangenen Sonntag veröffentlichten Beitrag, der den Titel "Den Konzern ausschließen" trägt. Die Marschroute für die Reise nach Sachsen: "Spielern und Personal des Konzerns muss es unangenehm sein, für diesen zu arbeiten."

Die Ultras wollten ein möglichst geschlossenes Bild abgeben. Sie riefen deshalb alle Auswärtsfahrer dazu auf, im roten T-Shirt zu erscheinen. Ob die Fanszene weitere Aktionen geplant hatte, war nicht bekannt. Wie auf "Yabasta" mitgeteilt wird, sollen Spieler und Anhänger von RB "sich schlecht fühlen, führen wir es ihnen jedes Mal vor Augen, dass sie den wahren Fußball verraten."

Und wie könnte man das besser vor Augen führen als mit, wie die das  Nachrichtenportal "mopo24" berichtet, Hunderten Plakaten im Stadionumfeld?

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