Ice Tigers vs. Roosters: Klare Ansagen, ein Monster und entsetzte Fans

15.3.2016, 18:38 Uhr
Die Roosters und die Ice Tigers besuchen sich bis zum kommenden Dienstag viermal gegenseitig, am Mittwoch (19.30 Uhr) und am Sonntag (14.30 Uhr) treffen sie sich in der Eishalle am Seilersee, am Freitag (19.30 Uhr) und am Dienstag (19.30 Uhr) in der Arena Nürnberger Versicherung. Gewinnt eine Mannschaft alle vier Spiele, darf sie ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft einziehen. Wenn nicht, wird die Serie am Gründonnerstag (19.30 Uhr) in Iserlohn, am Karsamstag (17.30 Uhr) in Nürnberg und am Ostermontag in Iserlohn (14.30 Uhr) so lange verlängert, bis einer der Kontrahenten viermal gewonnen hat. Man nennt es Playoffs.
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Die Ausgangssituation

Die Roosters und die Ice Tigers besuchen sich bis zum kommenden Dienstag viermal gegenseitig, am Mittwoch (19.30 Uhr) und am Sonntag (14.30 Uhr) treffen sie sich in der Eishalle am Seilersee, am Freitag (19.30 Uhr) und am Dienstag (19.30 Uhr) in der Arena Nürnberger Versicherung. Gewinnt eine Mannschaft alle vier Spiele, darf sie ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft einziehen. Wenn nicht, wird die Serie am Gründonnerstag (19.30 Uhr) in Iserlohn, am Karsamstag (17.30 Uhr) in Nürnberg und am Ostermontag in Iserlohn (14.30 Uhr) so lange verlängert, bis einer der Kontrahenten viermal gewonnen hat. Man nennt es Playoffs. © Sportfoto Zink / DaMa

Wie es sich anfühlt, eine Best-of-seven-Serie zu gewinnen, können die Fans und die Profis der Roosters nicht wissen, Iserlohn ist in keiner seiner sechzehn DEL-Spielzeiten über das Viertelfinale hinausgekommen. Und die Ice Tigers können sich nicht mehr daran erinnern. Nur einmal, im März 2007, überstanden sie ein in diesem Modus ausgetragenes Viertelfinale. Hannover hatte damals die ersten beiden Spiele gewonnen und in Nürnberg wunderte sich Benoit Laporte, warum ihm Fans und Sponsoren mitfühlend auf die Schulter klopften. Vier Siege später standen die Ice Tigers zum zweiten und vorerst letzten Mal unter den besten vier Teams der DEL.
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Die Ausgangslage

Wie es sich anfühlt, eine Best-of-seven-Serie zu gewinnen, können die Fans und die Profis der Roosters nicht wissen, Iserlohn ist in keiner seiner sechzehn DEL-Spielzeiten über das Viertelfinale hinausgekommen. Und die Ice Tigers können sich nicht mehr daran erinnern. Nur einmal, im März 2007, überstanden sie ein in diesem Modus ausgetragenes Viertelfinale. Hannover hatte damals die ersten beiden Spiele gewonnen und in Nürnberg wunderte sich Benoit Laporte, warum ihm Fans und Sponsoren mitfühlend auf die Schulter klopften. Vier Siege später standen die Ice Tigers zum zweiten und vorerst letzten Mal unter den besten vier Teams der DEL. © Sportfoto Zink / DaMa

Am 9. September 2007 wurde in der Eishalle am Seilersee eine neue VIP- und Stehplatztribüne eingeweiht. Der Tag ging allerdings aus einem anderen Grund in die Geschichte der DEL ein. Im Eishockeyspiel danach fielen so viele Treffer wie in keinem anderen davor und danach. Das 10:9 der Ice Tigers verschliss das Selbstvertrauen von vier Torhütern, die Nerven von 4417 Zuschauern und den Glauben zweier Trainer an die Kompetenz ihrer Abwehrreihen. Nürnberg führte damals 5:1 nach 13 Minuten, 6:4 nach 31 Minuten und 10:9 nach 60 Minuten. In Anlehnung an das "Miracle on ice" spricht man in Iserlohn noch heute vom "Maracle on ice", obwohl Torhüter Norm Maracle bereits nach dem 1:3 erlöst worden war. "Das", stellte Benoit Laporte danach gewohnt feinfühlig fest, "war kein Eishockey."
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Was bisher geschah

Am 9. September 2007 wurde in der Eishalle am Seilersee eine neue VIP- und Stehplatztribüne eingeweiht. Der Tag ging allerdings aus einem anderen Grund in die Geschichte der DEL ein. Im Eishockeyspiel danach fielen so viele Treffer wie in keinem anderen davor und danach. Das 10:9 der Ice Tigers verschliss das Selbstvertrauen von vier Torhütern, die Nerven von 4417 Zuschauern und den Glauben zweier Trainer an die Kompetenz ihrer Abwehrreihen. Nürnberg führte damals 5:1 nach 13 Minuten, 6:4 nach 31 Minuten und 10:9 nach 60 Minuten. In Anlehnung an das "Miracle on ice" spricht man in Iserlohn noch heute vom "Maracle on ice", obwohl Torhüter Norm Maracle bereits nach dem 1:3 erlöst worden war. "Das", stellte Benoit Laporte danach gewohnt feinfühlig fest, "war kein Eishockey." © Sportfoto Zink / DaMa

Das erste Rückspiel in Nürnberg gewannen die Ice Tigers dann übrigens mit 9:0 – Maracle durfte da immerhin bis zum 0:5 mitmachen. Die Roosters haben sich seitdem zu einem stets ernstzunehmenden Gegner entwickelt, der die jüngste Punkterunde als Dritter abgeschlossen hatte. Iserlohn hätte auch München und Berlin distanziert, wenn sie gegen Nürnberg mehr als vier von möglichen zwölf Punkten geholt hätten. Die Ice Tigers hatten in Iserlohn nach Penalty-Schießen 3:2 gewonnen, zu Hause 4:3 nach Verlängerung und ihren Gegner kurz vor Weihnachten aus der Arena geschossen. Lediglich beim 2:4 am 23. Februar blieben alle drei Punkte in Iserlohn. Nur interessiert das niemanden mehr, wenn der Puck Mittwochabend zum ersten Mal fällt. Was während der Punkterunde passiert ist, ist Geschichte. Man nennt es: Playoffs.
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Was bisher geschah

Das erste Rückspiel in Nürnberg gewannen die Ice Tigers dann übrigens mit 9:0 – Maracle durfte da immerhin bis zum 0:5 mitmachen. Die Roosters haben sich seitdem zu einem stets ernstzunehmenden Gegner entwickelt, der die jüngste Punkterunde als Dritter abgeschlossen hatte. Iserlohn hätte auch München und Berlin distanziert, wenn sie gegen Nürnberg mehr als vier von möglichen zwölf Punkten geholt hätten. Die Ice Tigers hatten in Iserlohn nach Penalty-Schießen 3:2 gewonnen, zu Hause 4:3 nach Verlängerung und ihren Gegner kurz vor Weihnachten aus der Arena geschossen. Lediglich beim 2:4 am 23. Februar blieben alle drei Punkte in Iserlohn. Nur interessiert das niemanden mehr, wenn der Puck Mittwochabend zum ersten Mal fällt. Was während der Punkterunde passiert ist, ist Geschichte. Man nennt es: Playoffs. © Sportfoto Zink / DaMa

Natürlich wird Jason Jaspers eine Rolle in dieser Serie spielen – entweder als wiedererwecktes Playoff-Monster oder als tragischer Held. Der Kanadier wollte Nürnberg nicht verlassen, dass er Nürnberg verlassen musste, motivierte ihn sicher zu seiner offensiv zweitbesten Saison seiner DEL-Karriere. Natürlich wird Colten Teubert irgendwann im Mittelpunkt stehen – als Tanzpartner für Nürnberger Faustkämpfer oder als Spielverderber für seine künftigen Kollegen. Und natürlich gibt es auch auf der anderen Seite zwei, drei Spieler, von denen man sich erhofft, dass sie ihre lange angekündigten Qualitäten als Playoff-Spezialisten unter Beweis stellen.
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Auf wen man achten sollte

Natürlich wird Jason Jaspers eine Rolle in dieser Serie spielen – entweder als wiedererwecktes Playoff-Monster oder als tragischer Held. Der Kanadier wollte Nürnberg nicht verlassen, dass er Nürnberg verlassen musste, motivierte ihn sicher zu seiner offensiv zweitbesten Saison seiner DEL-Karriere. Natürlich wird Colten Teubert irgendwann im Mittelpunkt stehen – als Tanzpartner für Nürnberger Faustkämpfer oder als Spielverderber für seine künftigen Kollegen. Und natürlich gibt es auch auf der anderen Seite zwei, drei Spieler, von denen man sich erhofft, dass sie ihre lange angekündigten Qualitäten als Playoff-Spezialisten unter Beweis stellen. © Sportfoto Zink / DaMa

Aus Sicht des Verlierers wird aber die dritte Mannschaft diese Viertelfinalserie prägen. Die Ansetzung der Unparteiischen hat jedenfalls in beiden Fanlagern Entsetzen ausgelöst – was dem deutschen Schiedsrichterwesen sowohl positiv als auch negativ ausgelegt werden kann. Kurios ist allerdings, dass bei den drei Nürnberger Siegen in der Punkterunde entweder Roland Aumüller oder Daniel Piechaczek die Pfeife geführt hatten – und das erste Gespann in Iserlohn genau aus diesen beiden an jedem DEL-Standort umstrittenen Schiedsrichtern gebildet wird.
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Auf wen man achten sollte

Aus Sicht des Verlierers wird aber die dritte Mannschaft diese Viertelfinalserie prägen. Die Ansetzung der Unparteiischen hat jedenfalls in beiden Fanlagern Entsetzen ausgelöst – was dem deutschen Schiedsrichterwesen sowohl positiv als auch negativ ausgelegt werden kann. Kurios ist allerdings, dass bei den drei Nürnberger Siegen in der Punkterunde entweder Roland Aumüller oder Daniel Piechaczek die Pfeife geführt hatten – und das erste Gespann in Iserlohn genau aus diesen beiden an jedem DEL-Standort umstrittenen Schiedsrichtern gebildet wird. © Roland Fengler

Casey Borer und Sasa Martinovic waren zuletzt angeschlagen, sollen Mittwochabend aber wieder einsatzbereit sein. Viel interessanter diesmal die Frage: Wer wird dabei sein beziehungsweise wer wird im Tor stehen? Tyler Beskorowany (Bild) wird wohl den Vorzug vor Jochen Reimer und Andreas Jenike erhalten. Bei Iserlohn wird Dylan Wruck sicher fehlen, der Deutsch-Kanadier hat beinahe die gesamte Saison wegen einer Schulterverletzung verpasst.
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Wer fehlt / Wer ist dabei

Casey Borer und Sasa Martinovic waren zuletzt angeschlagen, sollen Mittwochabend aber wieder einsatzbereit sein. Viel interessanter diesmal die Frage: Wer wird dabei sein beziehungsweise wer wird im Tor stehen? Tyler Beskorowany (Bild) wird wohl den Vorzug vor Jochen Reimer und Andreas Jenike erhalten. Bei Iserlohn wird Dylan Wruck sicher fehlen, der Deutsch-Kanadier hat beinahe die gesamte Saison wegen einer Schulterverletzung verpasst. © Sportfoto Zink / MaWi

Die Roosters hatten in diesem Jahr nur ein Problem. Immer wenn sie ganz oben hätten stehen können, zeigten sie ihre schwächsten Leistungen. Am Ende reichte es trotzdem zu Rang drei, besser war Iserlohn in der DEL noch nie platziert. Rund um den Seilersee herrscht eine Euphorie, die durchaus mit der Stimmung rund um den Nordostbahnhof 1999 vergleichbar ist. Die Fans gelten ohnehin als die leidenschaftlichsten in der Liga, in dieser Saison haben sich die Profis anstecken lassen.
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Das spricht für Iserlohn

Die Roosters hatten in diesem Jahr nur ein Problem. Immer wenn sie ganz oben hätten stehen können, zeigten sie ihre schwächsten Leistungen. Am Ende reichte es trotzdem zu Rang drei, besser war Iserlohn in der DEL noch nie platziert. Rund um den Seilersee herrscht eine Euphorie, die durchaus mit der Stimmung rund um den Nordostbahnhof 1999 vergleichbar ist. Die Fans gelten ohnehin als die leidenschaftlichsten in der Liga, in dieser Saison haben sich die Profis anstecken lassen. © Roland Fengler

Thomas Sabo hat noch einmal klare Worte gesprochen. Der Kapitän hat noch einmal klare Worte gesprochen. Der Cheftrainer hat noch einmal klare Worte gesprochen. Die Ice Tigers wissen, dass von ihnen diesmal mehr verlangt wird als zwei, drei ordentliche Auftritte in den Playoffs. Und trotzdem sprechen sie noch immer voller Zuversicht von ihren vermeintlichen Qualitäten in wichtigen Spielen. Die beeindruckendste Stärke dieser Ice Tigers ist ihr Selbstbewusstsein. Das unterscheidet sie schon einmal grundsätzlich von jenen Nürnberger Mannschaften, die elfmal im Viertelfinale gescheitert sind.
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Das spricht für Nürnberg

Thomas Sabo hat noch einmal klare Worte gesprochen. Der Kapitän hat noch einmal klare Worte gesprochen. Der Cheftrainer hat noch einmal klare Worte gesprochen. Die Ice Tigers wissen, dass von ihnen diesmal mehr verlangt wird als zwei, drei ordentliche Auftritte in den Playoffs. Und trotzdem sprechen sie noch immer voller Zuversicht von ihren vermeintlichen Qualitäten in wichtigen Spielen. Die beeindruckendste Stärke dieser Ice Tigers ist ihr Selbstbewusstsein. Das unterscheidet sie schon einmal grundsätzlich von jenen Nürnberger Mannschaften, die elfmal im Viertelfinale gescheitert sind. © Sportfoto Zink / DaMa

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