Javier Pinola wirbt beim Club in eigener Sache

5.5.2015, 21:45 Uhr
Bei den Fans steht Javier Pinola hoch im Kurs. Ob das auch für Trainer René Weiler gilt, wird sich in Kürze zeigen

© Sportfoto Zink / WoZi Bei den Fans steht Javier Pinola hoch im Kurs. Ob das auch für Trainer René Weiler gilt, wird sich in Kürze zeigen

"Das 1:0 lag ein Stück weit in der Luft, wir hätten es aber nicht selbst schießen müssen." Coach René Weiler war gut drauf und sorgte nach dem Spiel beim Primus FC Ingolstadt (1:1) mit dieser Aussage für ein wenig Erheiterung, nebenbei aber verpackte er den schweren Lapsus von Javier Pinola sehr schmeichelhaft. Wenig später kaschierte der Linksverteidiger seine Unzulänglichkeit, indem er den Ausgleich vorbereitete. Nach dem Spiel wurde er mit Pinola-Sprechchören gefeiert.

Es scheint, als würden ihn seine Auf und Abs erst recht mit den FCN-Anhängern verbinden. Es geht nicht immer nur in eine Richtung. Rückschläge gehören dazu, wenn man sich nur genügend anstrengt, ist das auch okay. "Ich habe meine schlechten Phasen", gesteht der 32-Jährige: "aber die Fans stehen immer zu mir. Ich kann mich nur bedanken. Sie sind Wahnsinn“, sagt Pinola, der hofft, „dass sie mich noch länger feiern.“

Aus alter Verbundenheit kann es sich der Club aber nicht leisten, einen langjährigen Topverdiener auch künftig auf der Gehaltsliste zu führen. "Leistung ist Grundvoraussetzung. Pure Anwesenheit bezahlen wir nicht", sagt Sportvorstand Martin Bader zu dieser Personalie, die selbst die treuen Anhänger in zwei Lager teilt. Denn Pinola hat sich nicht nur in dieser Saison schon so manchen Stellungsfehler geleistet. "Der Verein hat gesagt, dass ich Leistung bringen soll und ich habe Leistung gebracht", hält Pinola dem Kritiker entgegen. Und er ist nicht als Einziger mit sich zufrieden: "Er hat viele kleine Pluspunkte auf seiner Liste gesammelt", attestiert Bader. Auch René Weiler muss feststellen, "dass Pinola stetig besser und konstanter geworden" ist und "Werbung in eigener Sache macht".

Pinola brachte zuletzt wieder seine Talente ins Spiel ein, die Fanherzen eben höherschlagen lassen. Er schonte weder sich noch den Gegner und machte dabei auffällig wenig Fehler. Ob das für einen neuen Vertrag beim Zweitligisten genügt, wird sich in den nächsten zwei Wochen entscheiden. Noch vor dem letzten Spiel will Pinola das Gespräch mit Trainer Weiler suchen, "um zu wissen, was er denkt". Der Pokalheld von 2007 selbst hat sich längst festgelegt und sich für ein Karriereende in Nürnberg entschieden: "Meine Priorität ist der Club. Ganz ehrlich, ich will nicht weg."

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