Kachunga macht gegen das Kleeblatt den Unterschied

4.9.2015, 18:09 Uhr
Kachunga und Kumbela (nicht im Bild): Beide K-Angreifer trafen in Geisenfeld.  Marco Caligiuri musste derweil angeschlagen vom Platz.

© Sportfoto Zink / WoZi Kachunga und Kumbela (nicht im Bild): Beide K-Angreifer trafen in Geisenfeld. Marco Caligiuri musste derweil angeschlagen vom Platz.

In den vergangenen Jahren hatten Kleeblatt und der FCI häufig miteinander das Vergnügen. Man begegnete sich im Pflichtspielbetrieb, in der 2. Liga. In dieser Saison musste zur Kontaktpflege ein Testspiel herhalten. Schließlich sind die Schanzer inzwischen in Deutschlands Eliteklasse unterwegs – und dies als Aufsteiger bislang äußerst ansprechend (2/0/1). Um die Länderspielpause sportlich zu überbrücken, verabredeten sich die Spielvereinigung und der FCI also in Geisenfeld. Für die Ingolstädter bedeutete dies eine kürzere Anreise – knapp 30 Kilometer mussten sie fahren, um vom Stadionsprecher vertraut-oberbayerische Grußbotschaften zu hören.

Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck tauschte gegenüber dem in letzter Sekunde glücklich fixierten 2:2 in Duisburg viermal Personal: Mark Flekken übernahm anstelle von Sebastian Mielitz zwischen den Pfosten. Marcel Franke verteidigte anstelle von Stephan Schröck (mit den Philippinen auf neuerlicher Weltreise) rechts in der Viererkette. Goran Sukalo und Domi Kumbela kamen für Sebastian Freis und den ebenfalls international aktiven Veton Berisha zum Zug. Besonders Kumbela wollte an der Jahnstraße ein Empfehlungsschreiben aufsetzen. “Das ist eine gute Chance, mich wieder zeigen zu können", sagte der zuletzt wenig präsente Angreifer im Vorfeld.

Gjasula nähert sich an

Wie oft bei Testspielen ging es den Teams auch in Geisenfeld darum, den Trainern einen organisierten Eindruck zu vermitteln. Da sich im Offensivbereich kaum Zug und Kreativität dazugesellte, hatten gut sortierte Abwehrreihen anfangs wenig Mühe. Etwas gefälliger agierte gleichwohl das Kleeblatt. Und auch die ersten Chancen buchte sich das Ruthenbeck-Team aufs Konto, verantwortlich dafür: Jurgen Gjasula. Hatte Fürths Kreativdirektor in der 6. Minute den Ball noch per Freistoß über Ingolstadts Tor geschnippelt, jagte er diesen zwölf Minuten später aus dem Spiel heraus am Gehäuse vorbei. Auch danach zeigten sich die Fürther druckvoller im Vorwärtsgang. Ausdruck fand dies in zwei Gelegenheiten für Marco Stiepermann, der erst links vorbeizielte und wenig später in FCI-Keeper Christian Ortag seinen Meister fand (25./31.).

Mehr als eine halbe Stunde war absolviert, Schanzer-Chancen – Fehlanzeige! Ab der 35. Minute machte sich die Truppe von Ralph Hasenhüttl allerdings entschlossen daran, dies zu korrigieren. Und zwar in dreifacher Ausführung: Flekken parierte einen Flachschuss von Stefan Wannenwetsch. Wenig später sauste ein Drehschuss des Ex-Nürnbergers Tomas Pekhart links vorbei (36.), Elias Kachunga feuerte erneut nur 60 Sekunden später über das Gehäuse (37.). Drei Möglichkeiten in drei Minuten, der Erstligist drehte nun mächtig auf. Und lag ab der 44. Minute dennoch hinten: Niko Gießelmann trat auf links energisch an und fand mit seinem Zuspiel in die Schnittstelle Kumbela, der Ortag umkurvte und zum 1:0 traf. Auch ein 2:0 wäre für das Kleeblatt zur Pause vorstellbar gewesen. Da Tom Weilandt in aussichtsreicher Position aber verzog (45.), ging es mit der Minimalführung in die Halbzeit.

In den zweiten Durchgang startete die Spielvereinigung mit drei Neuen: Tom Trybull, Zlatko Tripic und Florian Trinks durften sich beweisen. Stiepermann, Gjasula und Andreas Hofmann blieb fortan die Zuschauerrolle. Ebenfalls mit dieser begnügen musste sich Marco Caligiuri, der mit Rückenproblemen bereits in der 42. Minute für Stefan Thesker Platz gemacht hatte.

Billard: Flekken - Pfosten - Flekken - Tor! 

Ingolstadt war just nach Wiederbeginn anzumerken, dass es sich mit dem Pausenstand schwerlich arrangieren konnte. Runde fünf Minuten waren in Hälfte zwei durch, als Stefan Lex - wie Thomas Pledl als Ex-Fürther im Team der Schanzer aufgeboten - auf 1:1 stellte. Kurios war der Ausgleich gleichermaßen: Es war eine wohl verunglückte Flanke, in deren Folge der Ball über die Billard-Stationen Pfosten und Flekken seinen Weg ins Tor fand (51.).  Die Mehrzahl der 1006 Zuschauer nahm das 1:1 mit Wohlgefallen zur Kenntnis. Und auch danach sollten eher die Fans des Erstligisten auf ihre Kosten kommen. Während die Spielvereinigung in ihrem Vortrag kaum noch Torgefahr entwickelte, hatten die Ingolstädter Möglichkeiten, um aufzustocken. Auf der Gegenseite war wenig los und bei gutem Willen allenfalls Halbchancen zu notieren. Das Kleeblatt konnte sich gegen nun aggressivere Ingolstädter so nicht wirklich befreien und agierte bei gelegentlichen Vorstößen überdies zu schlampig. Gut gehen konnte dies aus Fürther Sicht natürlich nicht.

In der 82. Minute war es dann auch soweit. Elias Kachunga knallte die Kugel – der Ball war zuvor per Freistoßflanke in den Sechzehner gechippt worden - Richtung Tor. Flekken konnte nicht verhindern, dass das Spielgerät von der Unterkante der Latte ins Tor sprang. Das Kleeblatt bemühte sich zwar um eine Antwort, da Benedikt Röcker eine Kachunga-Hereingabe aber unglücklich ins eigene Tor lenkte (87.), musste sich das Kleeblatt bei Abpfiff sogar mit einem 1:3 abfinden.

"Es gab Momente im Spiel, die mir sehr gut gefallen haben"

Stefan Ruthenbeck zog nach der Partie ein zweigeteiltes Fazit. "Es gab Momente im Spiel, die mir sehr gut gefallen haben", sagte Fürths Trainer und meinte damit den ersten Durchgang. Dass sich qualitativ gut augestellte Ingolstädter am Ende dennoch durchsetzten, wurmte Ruthenbeck mit Blick auf die zweite Hälfte. Sein salomonischer Schlussatz: "Am Ende war uns das Ergebnis dann aber auch egal".

SpVgg Greuther Fürth: Flekken - Franke, Caligiuri (42. Thesker), Röcker, Gießelmann (66. Bodenröder) - Hofmann (46. Trybull), Sukalo (74. Danhof) - Weilandt (74. Jost), Gjasula (46 Trinks), Stiepermann (46. Tripic) - Kumbela (66. Davies)

Tore: 1:0 Kumbela (44.), 1:1 Lex (51.), 1:2 Kachunga (82.), 1:3 Röcker (ET, 87.)

 

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