Kleeblatt-Torjäger Wittek: "Das ist schon ungewöhnlich"

19.2.2018, 11:16 Uhr
Freut sich über den Fürther Führungstreffer: Maximilian Wittek.

© Sportfoto Zink / MeZi Freut sich über den Fürther Führungstreffer: Maximilian Wittek.

In die Diskussion, ob das 1:0 ihm in der Statistik anzurechnen sei oder doch eher Rouwen Hennings, der seine harte Hereingabe nicht nur leicht mit dem Kopf abgefälscht, sondern auch Fortuna-Keeper Raphael Wolf durch seine Präsenz im Fünfmeterraum auch noch die Sicht genommen hatte, wollte Maximilian Wittek gar nicht erst einsteigen: "Auf dem Bolzplatz gibt’s die alte Regel: Schusskraft zählt. Ich denke, dass man mir das zuschreiben kann, aber das ist mir nicht so wichtig, wichtig ist, dass der Ball drin war und wir 1:0 in Führung gegangen sind."

Es war nicht das erste Mal, dass sich Fürths Linksverteidiger aus einer augenscheinlich schwierigen bis unmöglichen Position etwas zugetraut hatte. "Von der Position, wenn man sich das anschaut, gab es nur wenige Möglichkeiten", war für ihn jedoch schnell klar, dass er es mit seinem ruhenden Ball aus extrem spitzen Winkel und nur wenige Meter von der Torauslinie entfernt direkt auf das Tor probieren würde. "Vielleicht flach in den Rückraum spielen, aber da stehen dann neun Düsseldorfer und sieben von uns", wäre seine Alternative gewesen: "Dann ist es das Beste, den Ball aufs lange Eck zu hauen", entschied er nachweislich richtig. Entweder, der Ball wird - egal von welchem Spieler - ins Tor abgefälscht oder er segelt an allen vorbei und landet im langen Eck. Ersteres traf ein.

Der Führungstreffer nach zehn Minuten beruhigte Fürth beim Favoriten und ließ das Team lange Zeit vom ersten Auswärtssieg der Saison träumen. "Aber leider fahren wir nur mit einem Punkt nach Hause", war Wittek nach dem Abpfiff nicht ausschließlich glücklich.

Mit seinem vierten Saisontreffer setzte sich der Außenverteidiger im internen Torjägerranking immerhin an die Spitze. "Das ist schon ungewöhnlich. Bei uns haben die Verteidiger aber ja schon einige Tore gemacht. Cali hat drei, Khaled ist ja jetzt Offensivspieler, und hat auch drei", rechnete Wittek vor. Der 22-Jährige hatte selbst zuvor in 72 Zweitligaspielen erst einmal getroffen, diesen Wert in seinen 22 Einsätzen für das Kleeblatt nun verfünffacht. "In unserer Phase ist es relativ egal, wer die Tore gemacht hat. Wichtig ist, dass die Dinger reingehen. Dass wir noch kaltschnäuziger vorm Tor werden und einfach noch mehr Tore schießen", sagte Wittek, der sich um seinen Treffer in Düsseldorf nicht wirklich sorgen musste. Die Deutsche Fußball-Liga schrieb ihm offiziell das Tor zu.

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