Köllner gegen Zwayer: Das steckt hinter dem Elfmeterstreit

7.11.2017, 15:38 Uhr
Mit der Leistung von Schiedsrichter Felix Zwayer war Michael Köllner am Montagabend alles andere als zufrieden.

© Sportfoto Zink / DaMa Mit der Leistung von Schiedsrichter Felix Zwayer war Michael Köllner am Montagabend alles andere als zufrieden.

Es war der Aufreger des Montagabendspiels in der 2. Bundesliga: In der 81. Spielminute der Partie Nürnberg gegen Ingolstadt gab Schiedsrichter Felix Zwayer Elfmeter für die Schanzer. Das vorausgegangene Foul von Club-Torwart Thorsten Kirschbaum an Dario Lezcano war unstrittig, die Ausführung des Strafstoßes sorgte nach der Partie allerdings für gewaltigen Wirbel. Der Grund: FCI-Stürmer Lezcano stoppte während des Anlaufs deutlich ab und verwirrte damit den Nürnberger Keeper. So jedenfalls bewertete Club-Coach Michael Köllner die Szene nach Abpfiff. "Laut der Regel darf man das so nicht machen, er bremst voll ab", wetterte der Oberpfälzer bei Sky.

Das Regelwerk des Deutschen Fußball Bundes (DFB) für die Saison 2017/18 stützt Köllners These in gewisser Weise. Unter Punkt 14 heißt es: "Ein Spieler täuscht nach dem Anlaufen einen Schuss an ("Finte" - eine Finte während des Anlaufens ist zulässig): Der Schiedsrichter verwarnt den Schützen." Heißt aber auch: Da Lezcano die Täuschung während des Anlaufens und nicht während der Schussbewegung machte, war die Ausführung des Elfmeters korrekt.

Zwayer äußerte sich bislang nicht zu der Situation und ließ damit Spieler, Verantwortliche und Fans im Unklaren. Ein Satz nach der Partie zu der Szene hätte Köllners Gemüt zwar vermutlich nicht beruhigt, Zwayer hätte so allerdings seine Sichtweise erklären können und so für Klarheit gesorgt. 

So wurde der Berliner von Nürnberger Seite zum Sündenbock auserkoren. "Es passt ins Bild und ist wieder ein Spiel, das in die Geschichte Felix Zwayer und dem 1. FC Nürnberg passt." Was Club-Trainer Köllner damit meinte, sagte er im Interview mit Sky zwar nicht. Es lässt sich allerdings erahnen, dass er auf die beiden Derbys gegen die SpVgg  Greuther Fürth anspielte, die Zwayer in der Vergangenheit geleitet hatte. Vor allem im September 2015 hatte der Referee mit drei krassen Fehlentscheidungen zu einer 2:3 Niederlage beigetragen.

... und das weiß auch Köllner

Dass der 1. FC Nürnberg am Montagabend gegen Ingolstadt verlor, lag aber nicht an Felix Zwayer. In erster Linie stimmte die Leistung der Spieler über weite Strecken der Partie nicht und ein dummer technischer Fehler von Thorsten Kirschbaum verschuldete den berechtigten Foulelfmeter für Ingolstadt - und das weiß auch Michael Köllner.

 

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