Kroos kritisiert Özil: Viel "Quatsch" in Rücktrittserklärung

16.8.2018, 06:44 Uhr
Kroos kritisiert Özil: Viel

© Marius Becker/dpa

"Ja, ich werde den Weg bis zur EM 2020 weitergehen und habe mir selbst als großes Ziel gesetzt, dass wir dort deutlich erfolgreicher sind als zuletzt", sagte der Mittelfeldstar von Real Madrid der Bild. "Unser Ziel muss sein, im Sommer 2020 eine Topmannschaft zu stellen", meinte der 86-malige A-Nationalspieler. Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Russland sei seine Frau die Erste gewesen, "die gesagt hat: Schatz, so kannst du nicht zurücktreten."

Auch sein Sohn "wollte unbedingt, dass ich für Deutschland weiterspiele. Er ist nun mal großer Fan von Real UND der Nationalmannschaft. Da wäre es schwer gewesen, Nein zu sagen", meinte Kroos. Der 28-Jährige sagte, dass er sich sehr wohl über die weitere Nationalelf-Karriere "viele Gedanken gemacht und alle möglichen Entscheidungen in Erwägung gezogen" habe.

Kroos, der am Mittwochabend das Endspiel um den Supercup gegen Stadtrivale Atletico mit 2:4 verlor, betonte, dass er künftig Ruhepausen im Nationalteam benötigen würde, "um auch in den kommenden Spielzeiten auf dem gleichen Niveau zu bleiben." Er habe deshalb ein "sehr gutes Gespräch" mit Bundestrainer Joachim Löw gehabt, der Verständnis gezeigt habe. "Und der trotzdem dafür gekämpft hat, dass ich ihm erhalten bleibe. Wir werden gemeinsam Lösungen finden, damit ich auch hier und da eine notwendige Ruhepause bekomme", sagte Kroos der Bild und fügte an: "Das ist aus meiner Sicht der einzige Weg und ich bin Jogi für sein Verständnis dankbar. Schließlich wollen alle Beteiligten, dass ich im Sommer 2020 in einer guten Verfassung bin."

"Kein Rassismus im DFB"

Im Interview mit der Bild kritisierte Kroos auch den Rücktritt Mesut Özils aus der Nationalmannschaft: "Grundsätzlich ist Mesut ein verdienter Nationalspieler und hätte als Fußballer einen besseren Abgang verdient gehabt. Die Art und Weise seines Rücktritts war aber nicht in Ordnung." Und weiter: "Der Anteil, der in seiner Erklärung gut und richtig angesprochen wird, wird leider durch den wesentlich höheren Anteil an Quatsch überschattet. Ich denke, dass er selbst weiß, dass es Rassismus innerhalb der Nationalmannschaft und des DFB nicht gibt."

Verwandte Themen


6 Kommentare