Lebenszeichen von der Kleeblatt-Bank

10.12.2013, 08:17 Uhr
Lebenszeichen von der Kleeblatt-Bank

© Zink

Es waren nur zwei Zeigerumdrehungen, aber die kostete Dominick Drexler aus. Nachdem er in der 90. Spielminute für Niclas Füllkrug eingewechselt worden war, raste er wie von der Tarantel gestochen auf die ballführenden Sandhäuser zu. Man sah, da wollte einer Gas geben, sich zeigen. „Die Zeit, in der ich keinen Einsatz bekommen habe, kam mir schon lange vor“, gibt der gebürtige Bonner zu.

Trainer Frank Kramer hatte ihn bei seinen Einsätzen von Spieltag vier bis sieben Blut lecken lassen. Gegen Karlsruhe erzielte er sogar das Siegtor. Doch dann stellte Kramer auf die Zehnerposition Florian Trinks, und auf der rechten Mittelfeldseite war Drexler einer von sechs Spielern, die sich dort versuchen durften. Plötzlich war der 23-Jährige weit weg von der ersten Elf, stand zwei Wochen gar nicht mehr im Kader.

„Der Trainer hat mit mir vor dem Sankt-Pauli-Spiel ein langes Gespräch geführt, in dem er mir erläutert hat, was er von mir erwartet.“ Etwas leer sei Drexler gewesen, beschreibt es Kramer im Nachhinein, „doch jetzt ist er wieder da, er hat Beharrlichkeit bewiesen“. Die Einwechslung gegen Sandhausen darf er somit als Zeichen verstehen.

Der Inhalt des Vieraugengesprächs bleibt das Geheimnis der beiden, die Lehren aber teilt er gerne mit der Öffentlichkeit: „Ich muss geduldig auf meine Chance warten, denn diese gute Mannschaft hat dem Coach bisher wenig Anlass gegeben zu wechseln.“ Nach einer zweiwöchigen Verletzungspause hat er sich nun wieder in den Fokus trainiert und in der zweiten Mannschaft Tore geschossen. Dass ihm der Kurzeinsatz gut tat, zeigte er im Montagstraining. „Da nimmt man gleich viel mehr Energie mit in die Woche.“ Kramer hat mit einem motivierten Dominick Drexler auf den offensiven Positionen eine Option mehr. In der Jugend von Bayer Leverkusen wurde er zum Zehner ausgebildet, „aber am liebsten spiele ich Linksaußen. Mein Plus ist, dass ich sehr flexibel bin“.

Drexlers Trainingsmannschaft konnte am Montag jedenfalls froh sein, ihn im Team zu haben. Ebenfalls engagiert gingen Ex-Profi Martin Meichelbeck und Innenverteidiger Michael Hefele zu Werke. Letzterer brillierte als zweifacher Torschütze, einmal mit einem Hammer aus 20 Metern. Diese Fürther Mannschaft ist sogar im Training unberechenbar.

Bis zur Winterpause trainieren die U23-Spieler Daniel Steininger, Peter Szilvasi und Herbert Paul bei den Profis mit.

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