Lieberknecht hofft gegen Fürth auf Eichhörnchen-Hilfe

20.9.2017, 13:57 Uhr
Marco Caligiuri steuerte beim Sieg gegen Düsseldorf einen Treffer bei.

© Sportfoto Zink / WoZi Marco Caligiuri steuerte beim Sieg gegen Düsseldorf einen Treffer bei.

Als Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht sich ein Bild vom Zustand des Rasens im Eintracht- Stadion machen will, huscht ein Eichhörnchen quer über die Wiese. Er habe, so berichtet er in der Pressekonferenz vor dieser Partie, sofort im Internet nachgeschaut, was das bedeuten könne. "Und da stand: Ein Eichhörnchen kann ein göttlicher Bote sein. Jetzt hoffen wir, dass das ein positives Zeichen ist." So weit ist es schon gekommen, mögen Spötter nun sagen, dass die von allen als Aufstiegsfavorit gehandelte Eintracht schon den Aberglauben bemühen muss. Doch man entwickelt eben Galgenhumor, wenn man mit nur einem Sieg und vier Remis in die Saison gestartet ist. Zur Verdeutlichung der prekären Lage: Gewinnt das Kleeblatt heute Abend, steht es nur einen Punkt hinter Braunschweig.

Minutenlang frenetisch gefeiert

Weil sie wissen, wie schnell es wieder nach oben gehen kann, haben die Fürther Anhänger den ersten Sieg dieser Saison am Sonntag nach Schlusspfiff minutenlang frenetisch gefeiert. Die Erleichterung beim Anhang war groß nach dem 3:1-Sieg gegen Düsseldorf. Die Spieler genossen das Bad in der Menge, allen voran Torschütze Marco Caligiuri.

Nach elf Jahren hatte der wieder ein Tor in der zweiten Liga erzielt. 2006 traf er zweimal beim 5:3 des MSV Duisburg just gegen die Spielvereinigung, seinen späteren Arbeitgeber, für den der Italo-Schwabe schon das zweite Mal die Knochen hinhält.

Von 2007 bis 2010 und seit 2014 trägt er das Kleeblatt auf der Brust. Frank Kramer hatte ihn damals geholt, der heutige Trainer der U20-Nationalmannschaft hält ihn noch heute für einen der loyalsten Spieler seines damaligen Kaders.

Das sah auch Stefan Ruthenbeck so und ernannte Caligiuri zum Kapitän, doch Janos Radoki gab in diesem Sommer lieber Torhüter Balazs Megyeri die Spielführerbinde. Nicht wenige glauben, dass diese Entscheidung ein Puzzleteil zu Radokis Demontage war. Nicht jeder Spieler konnte sich damit anfreunden.

Der Entthronte selbst gibt sich staatsmännisch, als er vor kurzem darauf angesprochen wurde. "Für mich ist die Binde nicht relevant", erklärte er, "eine Führungsrolle kann ich auch so übernehmen. Von dem her hat sich für mich nichts geändert."

Mit Kumbela und Fejzic 

Nach seinen drei Erstligajahren beim FSV Mainz hatte er eine verkokste Saison 2013/14 in Braunschweig. Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht verriet nun, warum es nicht gefunkt hat zwischen ihm und Caligiuri: "Marco spielt eine tragende Rolle im Spiel der Fürther, als Innenverteidiger macht er einen super Job. Wir hätten ihn in dieser Rolle auch gesehen, aber das kam damals für ihn noch nicht in Frage." Da wollte er lieber im zentralen Mittelfeld spielen.

Neben Nik Omladic ist Caligiuri der einzige Ex-Braunschweiger in den Reihen der Fürther, im Kader der niedersächsischen Löwen stehen mit Domi Kumbela, zuletzt nur Ergänzungsspieler, und Stammtorhüter Jasmin Fejzic zwei Ex-Fürther.

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