Mit Glück und Djurdjic: Fürth klaut drei Punkte aus Schalke

Unverhofft kommt oft: Mit einem Last-Minute-Tor durch Nikola Djurdjic, allerdings aus klarer Abseitsposition, gewinnt die SpVgg Greuther Fürth mit 2:1 beim FC Schalke 04 und sendet damit ein beinahe nicht mehr geglaubtes Lebenszeichen im Tabellenkeller. © Sportfoto Zink / WoZi

Zurück in der alten Heimat steht Mike Büskens nicht nur wegen seines wackligen Trainerstuhls im Fokus. 17 Jahre ist Büskens bei den Knappen gewesen und hat dort den UEFA-Cup und den DFB-Pokal gewonnen. © Sportfoto Zink / WoZi

Auch Gerald Asamoah wird freundlich begrüßt, der bullige Stürmer ist zwischen 1999 und 2010 zu einem Liebling der Schalker Fans geworden. © Sportfoto Zink / WoZi

Praktisch von der ersten Minute an ist Schalke optisch überlegen. Die Fürther allerdings setzen ritterlichen Kampfgeist und unbändige Leidenschaft entgegen. Und ab und an... © Sportfoto Zink / WoZi

... finden die Fürther mit schnellen Kontern Lücken in der Schalker Defensive und... © Sportfoto Zink / WoZi

... kommen dem Tor von Timo Hildebrand gefährlich nahe. © Sportfoto Zink / WoZi

Schade, ein frühes Tor würde wohl ganz in die Karten von Mike Büskens spielen, dessen Team mit stabiler Abwehrarbeit statt überfallartigem Angriffsfußball besticht und mit einer Führung sich ganz dem Beton anrühren widmen könnte. © Sportfoto Zink / WoZi

Vor allem Jozsef Varga macht positiv auf sich aufmerksam. In der Defensive stopft er sämtliche Lücken und bei besagten Kontern mischt er mutig mit. © Sportfoto Zink / WoZi

Für den doch oft lustlos wirkenden Sercan Sararer wirbelt Felix Klaus auf dem rechten Flügel und entwischt hier Gegenspieler Joel Matip. © Sportfoto Zink / WoZi

Baba Rahman agiert sehr giftig und lässt Jefferson Farfan nicht von der Kette. Demzufolge geht das 0:0 nach 45 Minuten unter dem Strich in Ordnung. © Sportfoto Zink / WoZi

Die Partie ist nach Wiederanpfiff keine zwei Minuten alt, da ist der Schalker Debütant Michel Bastos halblinks ungedeckt. Mit einem satten Linksschuss... © Sportfoto Zink / WoZi

... lässt er Wolfgang Hesl keine Chance und trifft zum 1:0 für die favorisierten Hausherren. Der Beginn eines Debakels für das Schlusslicht aus der Kleeblattstadt? © Sportfoto Zink / WoZi

Keineswegs! Nur fünf Minuten später wuselt sich Nikola Djurdijc im S04-Strafraum durch, legt flach in die Mitte und da steht Felix Klaus goldrichtig und erzielt den Ausgleich. © Sportfoto Zink / WoZi

Begraben unter seinen Mannschaftskameraden wird der Youngster gefeiert, während... © Sportfoto Zink / WoZi

... Schalke-Trainer Jens Keller immer verzweifelter wird, da seine Mannschaft nach dem Ausgleich nervös und fahrig wird. Sein Standing bei den königsblauen Fans wird das gewiss nicht erhöhen. © Sportfoto Zink / WoZi

Gerald Asamoah ist dagegen beim Schalker Anhang für immer im Herzen. Wie immer bemüht, aber leider auch gewohnt glücklos, rackert der Vizeweltmeister von 2002 im Fürther Sturm. Mit rauschendem Beifall wird er nach 84 Minuten ausgewechselt. © Sportfoto Zink / WoZi

Schalke will nun den späten Sieg, Jermaine Jones und Djurdjic schenken sich bei diesem Zweikampf nichts, die Partie nimmt an Fahrt auf. Mavraj und Sobiech vergeben in der 84. Minute eine hochkarätige Doppelchance, im Gegenzug hämmert Raffael die Kugel an den Pfosten. Und dann heißt es hereinspaziert in die 92. Minute, bitte festhalten, hinsetzen, unglaubliche Dinge spielen sich im Westen der Republik ab. © Sportfoto Zink / WoZi

Azemi kommt im Strafraum zum Abschluss, Hildebrand wehrt gut ab, doch... © Sportfoto Zink / WoZi

...der Ball fliegt auf die Stirn von Djurdjic, dessen Kopfballbogenlampe wird lang, länger und... © Sportfoto Zink / WoZi

... fällt hinter Timo Hildebrand zum späten Fürther Siegtor ins Netz. Ja, sie lesen richtig, Fürther Siegtor. Wahnsinn, unglaublich, bizarr, surreal und doch die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, zu der... © Sportfoto Zink / WoZi

... leider auch gehört, dass der ekstatische Oberkörper-Striptease des Serben nicht die einzige Regelwidrigkeit in der Szene des Nachmittags war. Beim Schuss von Azemi steht der Fürther Goldjunge deutlich im Abseits. Die drei Punkte in Schalke, auch ein bisschen ein Sieg von Dankerts Gnaden. Zur Erklärung: Bastian Dankert aus Rostock leitet das Spiel. Doch irgendwie auch ein bisschen ausgleichende Gerechtigkeit nach all dem Pech, dass die SpVgg im Saisonverlauf hatte. © Sportfoto Zink / WoZi

Und Herr Dankert pfeift das Spiel gar nicht mehr an. Praktisch, die Fürther Party wird nicht mehr von lästigem "Führung verteidigen" oder kräftezehrender Abwehrschlacht gestört. © Sportfoto Zink / WoZi

Allerdings sorgt das furiose Finale für einen wackeligen Trainerstuhl für Mike Büskens. Nicht weil der Sportliche Leiter Rouven Schröder beim Jubeln parallel die Entlassungspapiere unterschreibt, nein, beim gemeinsamen Freudentaumel geht die Trainerbank nicht ganz unbeschadet hervor. Schalker Schrammen wohin man schaut. Und endlich... © Sportfoto Zink / WoZi

... blickt man nach 90 Minuten (heute ganz wichtig, nach 92 Minuten) in lachende Fürther Gesichter, die die 1500 mitgereisten Fans für ihren langen Weg in den Ruhrpott reichlich belohnt haben und mit diesen ein Siegestänzchen aufführen. Dem Siegesrausch muss allerdings bald wieder konzentrierter Arbeitseifer folgen, denn die Konkurrenz im Tabellenkeller kann an diesem Samstag auch punkten und so beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz immer noch vier Punkte. Mit neuem Mut soll am kommenden Samstag Dieter Hecking zur Weißglut getrieben werden, wenn der "Frankenflüsterer" mit seinen Wolfsburgern im Fürther Ronhof hoffentlich ganz ganz leise und kleinlaut wird. © Sportfoto Zink / WoZi