Mit Luft nach oben: Fürth holt Punkt in Bochum

2.8.2014, 18:22 Uhr
Rettete im zweiten Durchgang mehrmals in höchster Not: Kleeblatt-Keeper und -Kapitän Wolfgang Hesl.

© Sportfoto Zink / WoZi Rettete im zweiten Durchgang mehrmals in höchster Not: Kleeblatt-Keeper und -Kapitän Wolfgang Hesl.

Coach Frank Kramer beorderte mit Marco Stiepermann, Kacper Przybylko und Rückkehrer Stephan Schröck drei Neuzugänge in die Startelf. Gegner Bochum hatte sieben Neue auf dem Feld stehen. Die Partie begann zäh, Bochums Keeper Andreas Luthe war in erster Linie mit einer in seinem Strafraum verharrenden Taube beschäftigt.

Auf der anderen Seite wurde es in der 15. Minute erstmals heikel: Nach einem Einwurf von Schröck agierte Zsolt Korcsmar zu fahrlässig, ließ sich den Ball von Stanislav Sestak vom Fuß spitzeln, in der Mitte schaltete Simon Terodde am schnellsten und schob das Leder durch die Beine von Wolfgang Hesl zum Bochumer Führungstor. Die Fürther Spieler wollten ein Foul von Sestak gesehen haben, Schiedsrichter Tobias Stieler machte jedoch alles richtig indem er den Treffer gab.

Auf der Gegenseite machte Stefano Celozzi drei Minuten später so ziemlich alles falsch. Sein Rückpass auf Luthe geriet viel zu kurz, Przybylko spritzte dazwischen und spitzelte das Spielgerät zum Ausgleichstreffer ins Bochumer Gehäuse. Rahman Baba hatte mit konsequentem Pressing einen nicht unwesentlichen Anteil am schnellen Fürther Gegenschlag, zwang Celozzi quasi zu seinem verhängnisvollen Fehler.

Anschließend wurde die Begegnung hitziger, Baba sprang im Fünfmeterrraum ungestüm in Luthe hinein und in der 26. Minute fällte Sestak gelbwürdig seinen Gegenspieler Schröck. Stieler hatte alle Hände voll zu tun die erhitzten Gemüter in der darauffolgenden Rudelbildung zu beruhigen.

Nach gut einer halben Stunde stand wieder Schröck im Mittelpunkt. In Lionel-Messi-Manier dribbelte der Rechtsverteidiger in den Bochumer Strafraum, blieb aber an einem Abwehrbein hängen, den Abpraller nahm Stephan Fürstner direkt, seinen Schuss konnte Luthe gerade noch um den Pfosten drehen.

Fürth war jetzt gut im Spiel und zeigte sich in der 33. Minute auch nach einer Standardsituation gefährlich: Weilandt hob einen Freistoß von der linken Seite gefühlvoll in den Strafraum, Goran Sukalo bewies im Zentrum seine Luftherrschaft, scheiterte mit seinem Kopfball jedoch am abermals stark reagierenden Bochumer Keeper.

Bis zum Pausenpfiff blieb die Partie leidenschaftlich und umkämpft. Trotz vielversprechender Ansätze beider Offensivreihen blinkte weiterhin ein 1:1 von der Anzeigetafel. Personell unverändert schickten beide Trainer ihre Teams zurück auf den Rasen. Analog zum ersten Durchgang begann der zweite Spielabschnitt mit einer Abtastphase mit wenig Aufregendem in beiden Strafräumen.

Ein erstes Ausrufezeichen setzten die Hausherren in der 68. Minute: Schröck verlor im Mittefeld ein Kopfballduell, Benedikt Röcker rutschte der Ball über den Fuß, Michael Gregoritsch lief frei auf Hesl zu, dieser reagierte überragend mit dem Fuß, den Nachschuss von Marco Terrazzino klärte der Fürther Keeper im Zurücklaufen, ebenfalls mit einer Fußabwehr. Fünf Minuten später lieferte der Kleeblatt-Keeper beste Handarbeit ab. Nach einem weiten Ball, den Gregoritsch verlängerte, probierte es Yusuke Tasaka mit einer Direktabnahme, doch Hesl machte sich lang und wehrte sehenswert ab. Der Spielvereinigung fiel es schwer, sich in die Bochumer Hälfte zu kombinieren, Chancen waren Fehlanzeige. Bochum drängte auf die Führung, der eingewechselte Selim Günduz brachte sichtlich Schwung ins Angriffsspiel des Ruhrpott-Klubs.

In der 85. Minute sendete Stiepermann zumindest ein kleines Lebenszeichen: Sein Freistoß aus rund 18 Metern prallte von der Mauer zurück, der Nachschuss zischte knapp am Pfosten vorbei. Doch ein Treffer wollte beiden Teams nicht mehr gelingen, auch wenn Gregoritsch in der zweiten Minute der Nachspielzeit nochmal gefährlich im Fürther Strafraum auftauchte und erst von Hesl gebremst wurde.

Mit einem Punkt im Gepäck trat das Kleeblatt die Heimreise an, deutete vor allem in der ersten Hälfte an, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. Insbesondere die zweite Halbzeit zeigte jedoch, dass bei der Spielvereinigung noch Luft nach oben ist. Wohl allen Beteiligten rund um den Laubenweg wäre es mehr als recht, wenn das Verbesserungspotenzial bereits im Derby gegen den 1. FC Nürnberg ausgeschöpft werden würde.

 

VfL Bochum: Luthe - Celozzi, Fabian, Simunek, Perthel - Latza, Losilla - Sestak (66. Terrazzino), Tasaka (75. Gündüz), Gregoritsch - Terodde

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Schröck (71. Pledl), Korcsmar, B. Röcker, Gießelmann - Fürstner, Sukalo - Weilandt (75. Zulj), Stiepermann, Baba - K. Przybylko (85. Trinks)

Tore: 1:0 Terodde (15.), 1:1 Przybylko (18.) | Gelbe Karten: Sestak, Simunek, Perthel - Röcker | Schiedsrichter: Stieler (Hamburg) | Zuschauer: 18.100.

Den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie hier

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