Nicht nur Mühl macht Eindruck: Der Jugend-Club überzeugt

11.11.2016, 17:03 Uhr
Der 19-jährige Lukas Mühl wurde in der Club-Jugend ausgebildet und hat nun den Sprung zu den Profis geschafft. Doch wie geht es für den Innenverteidiger nach der Wiedergenesung von Georg Margreitter weiter?

© Sportfoto Zink / DaMa Der 19-jährige Lukas Mühl wurde in der Club-Jugend ausgebildet und hat nun den Sprung zu den Profis geschafft. Doch wie geht es für den Innenverteidiger nach der Wiedergenesung von Georg Margreitter weiter?

Wir schreiben das Jahr 2009, als ein gewisser Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Sami Khedira oder Mesut Özil mit der U-21 Europameister werden. Was wenige Jahre später folgt, dürfte jedem Fußball-Fan bekannt sein. Klar, ein Vergleich mit den Weltmeistern von 2014 wäre zu hoch gegriffen - wenn nicht gar utopisch. Doch diese Kicker sind der lebende Beweis, welche Früchte eine gute Jugendarbeit tragen kann. Ein kurzer Blick in den aktuellen U-20-Kader des DFB, dürfte besonders die Club-Fans positiv stimmen. Lukas Mühl, Patrick Kammerbauer und Cedric Teuchert starteten im Länderspiel gegen Italien - und wie.

Trainer Guido Streichsbier hob nach dem ersten Gruppensieg (Internationale Spielrunde) gegen die Squadra Azzurra vor allem die starke Defensivleistung hervor. "Wir haben keine großen Chancen zugelassen", zitiert der kicker den U-20-Nationalcoach. Das Lob wendet sich damit auch an Lukas Mühl, der sich für den Einsatz von Beginn an empfohlen hat.

Auch Trainer Alois Schwartz baut auf den Niederbayer. Der Abwehrrecke lief in dieser Saison in neun Ligaspielen für den Club auf und zeigte sich als zuverlässiger Stellvertreter von Georg Margreitter - zumeist jedenfalls. Der Patzer gegen die Sechziger, in dem der Verteidiger Routinier Ivica Olic auf der rechten Seite gewähren ließ, zeigt: Mühl ist eben erst zarte 19 Jahre, Lehrgeld gehört da noch dazu. Gerade deswegen bleibt abzuwarten, wie Alois Schwartz die Spielzeiten in der Verteidigung verteilt, schließlich steht Abwehrchef Margreitter kurz vor der Rückkehr. Doch die Leistungen in Liga und Nationalteam dürften jedoch dem Club-Coach nicht entgangen sein.

Teuchert kam, sah und spielt nicht

Ein weiterer, der am Donnerstag groß aufspielte, war Cedric Teuchert. Der Franke war der dritte Nürnberger mit dem Adler auf der Brust und ganz nebenbei Siegtorschütze. Für das Sturmtalent läuft es auf dem Platz eigentlich gut. Das einzige Problem: Teuchert stand in der aktuellen Zweitliga-Saison gerade einmal 121 Minuten auf dem grünen Geläuf. Seine Bilanz ist mit einem Treffer und zwei Vorlagen angesichts der Einsatzzeit stark. Nach dem Ausfall von Tim Matavz setzt Schwartz allerdings nicht auf den Coburger, sondern Sylvestr. Die Frage, die noch ungeklärt bleibt: Warum?

Nach dem St. Pauli-Spiel rechtfertigte sich der FCN-Trainer: "Man muss bei ihm immer eine Auge drauf haben", sagte er im Hinblick auf die Berufsauffassung des U-20-Kickers und ergänzte: Er habe in den letzten Wochen ein bisschen nachgelassen. In Italien mussten aber vor allem die Gegenspieler ein Auge auf Teuchert werfen. Es bleibt abzuwarten, ob der Coburger nach diesen Leistungen die Chance beim Club bekommt.

Wie sieht die Zukunft der Club-Jungspunde aus?

Teuchert ist noch bis 2018 an den Club gebunden, Mühl sogar noch ein Jahr länger. Einzig der Vertrag von Patrick Kammerbauer läuft zum nächsten Jahr aus. In einem Interview mit den Nürnberger Nachrichten, bekräftigte Sportvorstand Andreas Bornemann, dass der Club auch in Zukunft als Ausbildungsverein fungieren werde:

"Das muss immer der Ansatz sein. Es ist ja kein Selbstzweck, ein jedes Jahr mehrere Millionen Euro teures Nachwuchsleistungszentrum zu unterhalten, nur damit man so etwas hat. Es ist unsere Idee, eine noch bessere Durchlässigkeit hinzukriegen. Und Spieler zu finden, die sich auf der Bühne Nürnberg weiter ausbilden, veredeln lassen wollen, etwa so wie damals Schöpf."

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