Niederlagenserie

Wieder ein zu großes Loch: Nürnberg Falcons unterliegen Trier mit 70:82

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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5.11.2023, 19:25 Uhr
14 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists: Anthony Gaines legte eine ordentliche Statline auf gegen Trier, trotzdem reichte es nicht für die Nürnberg Falcons.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr 14 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists: Anthony Gaines legte eine ordentliche Statline auf gegen Trier, trotzdem reichte es nicht für die Nürnberg Falcons.

Virgil Matthews schüttelte den Kopf, breitete fragend die Arme aus, irgendwann nahm er frustriert neben Co-Trainer Derrick Taylor Platz. Nach einem zumindest ordentlichen Start hatten sich seine Spieler zu Beginn der zweiten Halbzeit wie schon in der Woche zuvor in Dresden und Jena in ein Loch gegraben; ein Loch, das erneut zu tief war, um noch einmal herauszuklettern.

Trotz bester Unterstützung von 2453 Zuschauerinnen und Zuschauern mussten die Nürnberg Falcons am Sonntagabend die fünfte Niederlage in Serie hinnehmen. Der Tabellendritte Trier war eine Nummer zu groß, um selbst eine schöne neue Serie zu starten. Endstand: 70:82 (18:15, 13:22, 16:26, 23:19).

Zirbes kein Faktor

"Auf dem Feld stehen keine Geldbeutel." Diesen Satz hatte vor der Partie Virgil Matthews mit Blick auf die finanziell deutlich größeren Möglichkeiten beim Gegner gesagt. Was Nürnbergs Cheftrainer meinte: Würde sich die Tabelle ausschließlich nach den Spieleretats der Klubs berechnen, könnte man das mit dem sportlichen Wettbewerb ja gleich sein lassen. Mit Einsatz und der besseren Taktik sollten seine Spieler den Qualitätsunterschied vergessen machen, nach 40 Minuten musste aber auch Matthews feststellen, dass Geld in gewisser Weise eben doch Körbe wirft - oder die Abläufe bei den Römerstrom Gladiators Trier aktuell deutlich besser funktionieren.

Im Sommer hatten die Gäste unter anderem den hochtalentierten Moritz Krimmer von der Pegnitz an die Mosel gelockt und den früheren Nationalspieler Maik Zirbes nach Hause geholt, tatsächlich wirkte sich das zu Beginn aber noch nicht auf den Spielstand aus, dass da die finanziellen und körperlichen Schwergewichte für Trier auf dem Feld standen. Der Aufstiegskandidat bekam seine Big Men nicht in Szene gesetzt, weil aber auch die Falcons im Angriff zunächst glücklos agierten, stand es nach vier Minuten 3:3.

Starker Start von Julius Wolf

Julius Wolf fand als erster Gefallen an dieser Partie und erzielte die ersten elf Nürnberger Punkte im Alleingang, wenig später führten die Gastgeber mit 18:9. Weil seine Kollegen und er aber auch ein paar gute Gelegenheiten liegen ließen und Trier so langsam erwachte, drängte sich früh das Gefühl auf, dass sie Führung nicht lange halten könnte. Genau so kam es: In die Halbzeitpause ging es beim Stand von 31:37.

Nach dem Seitenwechsel versuchte Courtney Alexander die Kia Metropol Arena mit einem Block gegen Zirbes anzuzünden, dennoch betrug der Rückstand bald 17 Punkte. Trier spielte nicht gut aber solide - das genügte gegen die Falcons, die im letzten Viertel zwar noch eine kleine Aufholjagd starteten, die aktuell aber zu viele Baustellen haben, um zumindest eine Mannschaft wie Trier zu stoppen.

Nürnberg: Wolf 25 Punkte, Gaines 14, Meredith 11, Köpple 6, Alexander 5, Schröder 5, Gille 3, Doreth 1, Feneberg, Sanders.

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