Pinola: Rückkehr-Hoffnungen und ein Nachtreten gegen Bader

20.11.2015, 07:27 Uhr
Javier Pinola könnte sich eine Rückkehr zum 1. FC Nürnberg vorstellen.

© Wolfgang Zink Javier Pinola könnte sich eine Rückkehr zum 1. FC Nürnberg vorstellen.

"Ich gebe zu, dass ich mir zuletzt gewünscht habe, dass es für mich ein Comeback geben kann. Ganz ehrlich: Ich habe sogar auf einen Anruf vom Club gehofft", sagt Javier Pinola der Bild in dem Interview. Und woher diese Hoffnung beim Argentinier? Weil der Sportvorstand dem 1. FC Nürnberg mittlerweile den Rücken kehrte: "Nach dem Aus von Martin Bader ist die Person, die mich beim Club weggeschmissen hat, ja nicht mehr da."

Bader und der Verein einigten sich auf eine "einvernehmliche" Trennung, das wurde im Juli dieses Jahres bekannt - einen Monat nachdem der 1. FC Nürnberg mitteilte, dass Pinola den Verein verlassen würde. Der Argentinier ging in sein Heimatland und heuerte bei Club Atlético Rosario Central an. Schweren Herzens, denn eigentlich wollte der 32-Jährige in Franken bleiben.

Sogar eine Rückkehr könnte sich der Linksverteidiger vorstellen. "Ich gebe zu, dass ich mir zuletzt gewünscht habe, dass es für mich ein Comeback geben kann. Ganz ehrlich: Ich habe sogar auf einen Anruf vom Club gehofft." Doch die Leitung blieb offenbar still.

"Es war letztlich der Entschluss für eine Alternative, die für Trainer und Verein schnell Klarheit schafft", erklärte Sportvorstand Bader damals. Und präsentierte den rumänischen Nationalspieler Laszlo Sepsi als Nachfolger. Trainer René Weiler habe "eine Alternative gefordert, nachdem Pinola das erste Angebot des Vereins nicht angenommen hatte", erklärte Wolfgang Wolf damals.

Doch dem widerspricht Pinola in dem Interview mit deutlichen Worten. "Unsinn. Der Trainer hat mir gesagt, dass er mich halten will - und der Trainer war immer ehrlich zu mir." Andere Leute hätten über seinen Abschied entschieden, "die auch sehr viel anderes falsch gemacht haben, wie wir heute alle wissen."

Nochmal angesprochen auf seine Zukunft erklärt Pinola, dass er noch gerne zwei, drei Jahre spielen würde, durch seine guten Leistungen habe er außerdem das Interesse der großen Vereine aus Buenos Aires geweckt. Sein Vertrag beim Verein läuft noch bis Juni 2016. Zur Zeit steht Rosario Central auf dem dritten Platz der argentinischen Primera División.

Beim Pokalspiel des 1. FC Nürnberg gegen Hertha BSC Mitte Dezember will Pinola aber auf jeden Fall im Stadion sein. Da dürfte es dann noch einmal große Emotionen bei den Fans geben, weil sie den arbeitsamen Argentinier für seinen Einsatz und Willen liebten. Und auch weil "Pino" in der Startaufstellung des letzten großen Club-Erfolgs stand - dem Pokalsieg 2007.

Erst am Donnerstag erklärte auch ein anderer Ehemaliger seine Verbundenheit mit dem Club: Martin Bader. Er habe sich mit dem 1. FC Nürnberg identifiziert und werde immer ein Auge für den fränkischen Traditionsverein haben, versichert der Sportvorstand. "Deshalb wird mein erster Blick, wenn die jeweiligen Aufgaben in Hannover abgearbeitet sind, immer nach Nürnberg zum Club gehen", sagte er. Das dürfte bei manchem Fan allerdings deutlich andere Gefühle wecken als Pinolas Hoffnungen.

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