Playoff-Pleite! Die Ice Tigers irrlichtern in Iserlohn

16.3.2016, 22:03 Uhr
In Iserlohn geht es heiß zur Sache. Das wussten die Ice Tigers eigentlich schon vor ihrem ersten Viertelfinal-Match am Seilersee (Archivbild).

© Sportfoto Zink / DaMa In Iserlohn geht es heiß zur Sache. Das wussten die Ice Tigers eigentlich schon vor ihrem ersten Viertelfinal-Match am Seilersee (Archivbild).

Es gab auch positive Erkenntnisse für die Thomas Sabo Ice Tigers nach diesem ersten Viertelfinalspiel in Iserlohn: Nürnberg blieb beim 0:4 (0:2, 0:1, 0:1) in der Eishalle am Seilersee nach einem beinahe peinlichen Auftakt 35 Minuten ohne Gegentor. Letztlich aber erwiesen sich die Spieler von Cheftrainer Rob Wilson exakt nicht als das, was zu sein sie so lange vorgegeben hatten: eine Playoff-Mannschaft.

Der größte anzunehmende Fehlstart

Die Ice Tigers wussten, was in der letzten echten Eishalle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf sie zukommen würde. Nur nutzten sie das gesammelte Wissen im ersten Versuch in keiner Sekunde. Nach 29 Sekunden kam Brodie Dupont frei vor dem Nürnberger Tor zum Schuss, weitere 70 Sekunden später hatten die Verteidiger Jason Jaspers aus den Augen verloren. Die Playoffs 2016 waren gerade einmal 99 Sekunden alt, da führte ihr Gegner in einer feindseligen, mitunter hasserfüllten Atmosphäre bereits mit 2:0. Die Ice Tigers steigerten sich nach diesem größten anzunehmenden Fehlstart, wiesen nach der ersten Drittelpause immerhin nach, eine mindestens gleichwertige Mannschaft sein zu können. Die erste ganz sachte vom Publikum provozierte Strafe aber nutzten die Roosters dann zum 3:0.

Ein Lattenknaller, mehr nicht

Das Fehlverhalten vor dem 0:1 war verheerend, schockierend war, dass es sich vor dem 0:2 wiederholte. Die Roosters schienen derweil nicht nur motivierter, wacher und aggressiver, sondern vor allem auch besser vorbereitet zu sein. Allein in den ersten zwölf Minuten wurden für die Heimmannschaft zwanzig Schüsse gezählt. Erst nach der ersten Pause wirkten die Ice Tigers, als wollten sie in diesem Spiel auch noch ein Tor erzielen. Brandon Segal, neben Oblinger auffälligster Nürnberger, schoss den Puck an die Unterkante der Latte, von wo er auf die Linie sprang (24. Minute). Leo Pföderl scheiterte aussichtsreich an Matthias Lange, dem ansonsten weitgehend beschäftigungslosen Iserlohner Torhüter (39.). Und Matt Murley vergab nach dem ersten ereignislosen Nürnberger Power-Play einen Alleingang eher uninspiriert (44.).

Den Willen, doch noch einen Akzent zu setzen, bewies allein Rob Wilson, der den starken Beskorowany bereits sieben Minuten vor dem Ende zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. Nach einem Puckverlust war es aber erneut Jaspers, der den Schmerz darüber, dass er in Nürnberg nicht mehr wirklich erwünscht war, mit seinem zweiten Treffer im ersten Playoffspiel linderte.

Am ersten Fazit änderte das nichts: Die Ice Tigers hatten im ersten von maximal sieben Spielen keine echte Chance. Iserlohn hat das Heimrecht in dieser Serie, auch das wusste man zuvor. Wenn sich die Ice Tigers am Freitag (19.30 Uhr) steigern und gewinnen, ist noch nichts passiert.

Nürnberg: Beskorowany; Joslin/Klubertanz, Borer/Printz, Martinovic/Nowak, Weber – P. Reimer/Reinprecht/Ehliz, Pföderl/Steckel/Heatley, Segal/Murley/Pfleger, Oblinger/Buzas/Möchel.

Tore: 1:0 Dupont (0:29), 2:0 Jaspers (1:39), 3:0 York (36:45/4-3), 4:0 Jaspers (54:16). – Schiedsrichter: Aumüller/Piechaczek. – Zuschauer: 4967. – Strafminuten: 10 - 20. – Playoff-Stand:  1:0. – Ferner: Wolfsburg – Düsseldorf 1:4 (0:1).

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