Playoffs? Falcons-Coach Junge will davon nichts wissen

12.1.2019, 15:32 Uhr
Ralph Junge rechnet nicht damit, dass seine Nürnberg Falcons im Kampf um die Playoffplätze eine Rolle spielen werden.

© Sportfoto Zink / ThHa Ralph Junge rechnet nicht damit, dass seine Nürnberg Falcons im Kampf um die Playoffplätze eine Rolle spielen werden.

So wirklich enttäuscht wirkte am Ende keiner, vielleicht, weil die Niederlage gegen Ehingen am Ende zu deutlich war, um sich großartig zu ärgern, vielleicht aber auch, weil bereits am Dienstag die nächste Partie im heimischen Eventpalast am Flughafen ansteht. 

Es ist eines von noch zwei ausstehenden Nachholspielen, die die Nürnberg Falcons vor der Brust haben. Gegen Tabellenführer Chemnitz erhofft sich Oberfalke Ralph Junge "einen Lernprozess", Schwerstarbeit wird es für den aktuellen Zehnten der Zweiten Liga aber trotzdem. 

"Gegen Chemnitz müssen wir auf ein anderes Niveau kommen", fordert Junge, möglicherweise ein Niveau, das der Qualität eines Playoff-Kandidaten entspräche. Nur ein Sieg trennt die Falcons von dem achten Platz, der zur Teilnahme an den Playoffs berechtigt – mit zwei ausstehenden Nachholspielen.

Von diesem Thema will der Nürnberger Trainer jedoch nichts wissen. "Mit Sicherheit nicht", antwortet der 49-Jährige auf Nachfrage von Nürnberger Nachrichten und nordbayern.de, ob es inzwischen doch gewisse Playoff-Ambitionen gäbe. "Es geht immer noch um den Klassenerhalt. Auch wenn viele das nicht hören wollen." Und: Die beiden Nachholspiele finden, wie eingangs erwähnt, gegen Tabellenführer Chemnitz und dann auch noch gegen den aktuellen Tabellenzweiten Hamburg statt. Für Junge ist es deshalb die Realität, dass "wir in den Playoffs nichts verloren haben. Gegen manche Teams haben wir einfach keine Chance."

Im direkten Duell gegen einen möglichen Playoffanwärter zeigte sich das am Freitagabend relativ gut. Die Falcons waren eine Halbzeit lang ebenbürtig, dann glitt ihnen die Partie völlig aus den Händen. "Ich glaube, Ehingen hat eine Chance", so Junge über sein früheres Team, das durch den Sieg auf den sechsten Rang geklettert ist. "Wir tun uns dagegen immer schwer, wenn wir hinten liegen, eine gewisse Ruhe und Souveränität zu bewahren."

Damit sind nicht nur seine beiden jungen Point Guards Marcell Pongo und Nils Haßfurther gemeint, sondern die gesamte Mannschaft, der seit dem Ausfall von Kapitän Sebastian Schröder (Handverletzung) eine große Portion an Pro-A-Erfahrung fehlt. "Wir haben dieses Jahr eben keinen Virgil Matthews, Braydon Hobbs, Josh Young oder Dan Oppland", so der Coach, der neben Schröders Langzeitverletzung immer wieder mit kleineren Rückschlägen zu kämpfen hat. Gegen Ehingen fehlte Juwan Parker (Bänderriss), der US-Amerikaner wird auch am Dienstag nur Zuschauer sein. 

Omuvwie "bei 50 Prozent"

Immerhin: Auch gegen Ehingen konnte sich Ishmail Wainright erneut positiv hervortun, der US-Amerikaner findet sich immer besser zurecht. "Defensiv ist er ein unglaublich wichtiger Faktor für uns", lobt Junge seinen Schützling, "Trotzdem ist er noch am Anfang, weil er in eine völlig neue Rolle reinkommt. Er muss erst einmal wieder ein Gefühl dafür finden, offensiv gefährlicher zu sein." 

Gleiches gilt für Rückkehrer Marvin Omuvwie, dem nach seiner langen Verletzungspause anzumerken ist, dass einige Körner fehlen. "Marvin ist wahrscheinlich noch nicht mal bei 50 Prozent", so der Falcons-Chef, der den 21-Jährigen durch steigende Einsatzzeiten immer mehr an seine Topform heranführen möchte. 

Die Entwicklung der einzelnen Spieler steht im Vordergrund, mögliche Playoff-Ambitionen spielen in den Plänen der Falcons keine Rolle. Für Junge gilt: "Wenn wir Zehnter oder Elfter werden, dann ist alles gut." Doch vielleicht geht sogar noch mehr, auch wenn Ralph Junge das nicht hören möchte.

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