Ratlosigkeit am Ronhof: Fürth ist ganz unten

1.10.2017, 12:44 Uhr
Ratlosigkeit am Ronhof: Fürth ist ganz unten

© Sportfoto Zink / MeZi

  "Jetzt müssen wir alles hinterfragen", sagte ein sichtlich angefressener Damir Buric nach der saftigen Schlappe. Zeit war immer wieder das Stichwort, das der 53-Jährige seit seinem Amtsantritt in Fürth vor drei Wochen bemüht hat. Die bekommt er jetzt. In zwei Wochen muss der Kroate eine am Boden liegende Mannschaft wieder konkurrenzfähig machen. Neun Gegentore hat die SpVgg in den letzten drei Spielen kassiert, im Schnitt klingelt es zweimal pro Spiel im Kasten. Ein Wert, mit dem die Klasse nicht zu halten sein wird. Besonders bitter: Keine Mannschaft in der Liga war vor dem Spiel am Freitag so harmlos wie der FCK: Kein Sieg, nur drei Treffer und 17 Gegentore.

Die Verunsicherung war den Pfälzern in der ersten Hälfte auch deutlich anzumerken. Kapital schlagen konnten die Fürther daraus nicht. Im gesamten Spielverlauf reichte es nur zu einer guten Torchance. Richard Magyar (50.) scheiterte mit einem Kopfball an FCK-Keeper Marius Müller. "Der Sieg für Kaiserslautern war verdient. Sie machen in einer klaren Unterzahlsituation das 1:0. Das war der Dosenöffner", moserte Buric.

Megyeri macht eine schlechte Figur

Wie schon in der 15. Minute unterlief Balazs Megyeri beim ersten Gegentreffer eine Flanke und Sebastian Andersson staubte ab. Der Neuzugang von IFK Norrköping schnürte binnen neun Minuten einen Dreierpack. Fürth war erledigt. "Die Art und Weise, wie wir zwischen der 70. und 90. Minute gespielt haben, werden wir noch besprechen", raunzte Buric, der sich bislang immer vor seine Mannschaft gestellt hatte.

Die offenbart von Woche zu Woche aber immer größere Defizite. Mit einem Gegentor scheint der Widerstand bei den Franken gebrochen. Anders kann man die Treffer zum 0:2 und 0:3 gar nicht mehr erklären. Gleich vier Gegenspieler versuchten vor dem zweiten Einschlag einen Lauterer zu attackieren, im Zentrum fehlte dann das Personal. Vor dem 0:3 trabte Jurgen Gjasula dem Vorlagengeber locker hinterher. Während sich die Roten Teufel bis zum Schluss zerrissen, war es mit der Fürther Gegenwehr spätestens nach dem zweiten Gegentreffer vorbei.

Ein Sicherheitsrisiko und Caligiuris Kniefall

"Das zweite und dritte Tor darf so leicht nicht fallen. Wir hatten keinen guten Auftritt", sagte Manager Ramazan Yildirim, der bei den Fans schwer in der Kritik steht. Die Zusammenstellung des Kaders, der alles andere als erfahren im Abstiegskampf ist, wird langsam zum Bumerang.

Buric hat viel Arbeit vor sich, wird auch über einen Torwartwechsel nachdenken müssen. Kapitän Megyeri ist zum Sicherheitsrisiko geworden. Zu allem Überfluss musste Marco Caligiuri mit Schmerzen im rechten Knie nach der Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. Die Option, mit dem erstmals aufgelaufenen Richard Magyar die Defensive zu stabilisieren, war nach 45 Minuten dahin. "Wir sind nicht so schlecht, wie die Tabelle zeigt", gab sich Magyar kämpferisch. Nach der Länderspielpause kommt Aue nach Fürth. Die Aufgaben werden nicht leichter.

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