Saisonstart in der NBA: Dirk, der "King" und ein Superteam

25.10.2016, 16:38 Uhr
Mit seiner Spezialität, dem "Fadeaway", wurde Dirk Nowitzki in Nordamerika berühmt. Diesen Wurf perfektionierte er gemeinsam mit seinem Mentor, Holger Geschwindner.

© Michael Reynolds (dpa) Mit seiner Spezialität, dem "Fadeaway", wurde Dirk Nowitzki in Nordamerika berühmt. Diesen Wurf perfektionierte er gemeinsam mit seinem Mentor, Holger Geschwindner.

Dirk Nowitzki ist bereit. Wieder einmal. Zum 19. Mal startet Deutschlands Basketball-Superstar an diesem Mittwoch (Ortszeit) mit den Dallas Mavericks in eine NBA-Saison – mit inzwischen schon 38 Jahren. "Am Anfang habe ich eine Weile gebraucht, um reinzukommen, war ein bisschen steif. Aber jetzt fühle ich mich gut", sagte Nowitzki zum Ende der Vorbereitung mit Blick auf das erste Saisonspiel bei den Indiana Pacers.

Am Ende der Runde will Nowitzki mit den Mavs endlich einmal wieder eine bedeutende Rolle gespielt haben. Schließlich ist Dallas seit dem Titel 2011 nicht mehr über die erste Playoff-Runde hinausgekommen, in der vergangenen Saison war erneut gleich zum Auftakt gegen die Oklahoma City Thunder Schluss.

Dieses Mal soll mehr herausspringen, auch wenn die Vorbereitung sehr holprig verlaufen ist. Von sieben Spielen konnten die Mavs nur zwei gewinnen, zuletzt gab es eine 75:101-Klatsche bei den Denver Nuggets. "Es gibt definitiv noch viele Fragezeichen rund um unser Team", gestand Coach Rick Carlisle, der seine Mannschaft bereits zuvor heftig kritisiert hatte. "Die erste Halbzeit war abscheulich. Es war wie eine Vorstellung von Donald Trump bei einer Debatte da draußen", hatte Carlisle nach einer Niederlage gegen Houston gesagt.

Nowitzki macht sich dennoch keine großen Sorgen. "Du musst positiv in eine Saison gehen. Wir sind im Plan. Wir haben viele Waffen und wir haben richtig gute Verteidiger", sagte der Würzburger, der seinen Vertrag bei den Texanern noch einmal um zwei Jahre verlängert hat.

Der Kapitän setzt seine Hoffnungen besonders in die beiden Neuzugänge Harrison Barnes und Andrew Bogut, die beide vom Vize-Meister Golden State Warriors gekommen sind. "Das waren gute Transfers", sagte Nowitzki, auch wenn es Klub-Boss Mark Cuban erneut nicht gelungen ist, einen absoluten Superstar nach Dallas zu locken.

Das "Monster" als Titelfavorit

Die Golden State Warriors sind für Dirk Nowitzki "eine bärenstarke Mannschaft", Trainer-Legende Gregg Popovich von den San Antonio Spurs spricht sogar von einem "Monster". Nach der Verpflichtung von Superstar Kevin Durant starten die Warriors um Stephen Curry als großer Favorit in die neue NBA-Saison. Der Druck auf das neue Super-Ensemble ist groß. Alles andere als der Titelgewinn für die Mannschaft aus Oakland wäre eine riesige Enttäuschung für den Meister von 2015.

Mit Spielmacher Curry (letzte Saison: 30,1 Punkte/Spiel) und Flügelspieler Durant (28,2) stehen zwei der besten drei NBA-Scorer in der Startformation. Mit den All-Stars Klay Thompson und Draymond Green verfügt Trainer Steve Kerr zudem über zwei weitere Ausnahmespieler, die im Sommer zusammen mit Durant Olympiasieger mit den USA in Rio de Janeiro wurden. "Dieses Team ist ein Monster", sagte Coach Popovich.

"Wenn du sie nicht schlagen kannst, wechselst du zu ihnen"

"Wir wollen alle Erfolg haben", kündigte Durant an. Der 28-Jährige sorgte mit seinem Wechsel von den Oklahoma City Thunder zu den "Dubs" fast den kompletten Sommer über für Schlagzeilen. Nach neun Jahren suchte er eine neue Herausforderung und ging ausgerechnet zum Curry-Team, das Durant und Oklahoma im Playoff-Halbfinale bezwungen hatte. "Wenn du sie nicht schlagen kannst, wechselst du zu ihnen", kritisierte beispielsweise Veteran Paul Pierce den Abgang. Auch sonst gab es heftige Schelte für Durant.

Können zwei solche Alphatiere überhaupt in einem Team spielen? "Ja", betonte Durant. "Es wird keine Ego-Show geben. Wir wollen gemeinsam die Ziele erreichen." Schon bei den Thunder hatte er mit Russell Westbrook mit einem anderen Superstar zusammengespielt – nicht immer ohne Nebengeräusche.

King James soll entthront werden

Golden State möchte und muss LeBron James und den Cleveland Cavaliers den Titel wieder entreißen. Und Trainer Kerr hat dabei ganz klare Vorstellungen.

"Jeder muss sich anpassen, darf sich dabei aber nicht seiner Stärken berauben", erklärte Kerr vor seiner dritten Saison als Warriors-Coach. Für das Team aus Kalifornien beginnt die Saison bereits am Dienstag gegen San Antonio.

Nowitzkis Mavericks starten am Mittwoch in die Saison und Nowitzki fiebert dem Auftakt entgegen. "Nichts kann dich richtig auf Spiele vorbereiten, kein Workout, kein Lauf. Jetzt geht es darum, Spielminuten zu sammeln, um in den Rhythmus zu kommen", sagte Nowitzki. "Ich freue mich auf die neue Saison."

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