Schöpf: "Wollen gar nicht zu weit nach oben schauen"

1.12.2015, 13:54 Uhr
"Hier ist eine besondere Atmosphäre im Stadion" - Alessandro Schöpf freut sich auf Heimspiele des Clubs.

© Sportfoto Zink / DaMa "Hier ist eine besondere Atmosphäre im Stadion" - Alessandro Schöpf freut sich auf Heimspiele des Clubs.

Ein Sieg für das Selbstverständnis - darauf hatten sie beim Club lange gewartet. War das 2:1 gegen Eintracht Braunschweig noch spät und durchaus etwas glücklich, weil nicht unbedingt verdient, zustande gekommen, so verkörpert das 4:0 beim heimstarken FC St. Pauli ein Ausrufezeichen.

"Das war schon eine Ansage", erkannte auch FCN-Coach René Weiler gegenüber der Nürnberger Zeitung, nur um gleich mahnend hinterherzuschieben: "Aber wir dürfen dieses Spiel jetzt nicht als Gradmesser nehmen." Als Gradmesser für künftige Ergebnisse vielleicht nicht unbedingt, für künftige Leistungen aber durchaus. So kompakt, aufmerksam, zielgerichtet und eiskalt hat sich der Club schließlich nur sehr selten in letzter Zeit präsentiert.

"Der Sieg war natürlich sehr wichtig für uns alle. Wir haben dort eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt", erklärt Alessandro Schöpf dem Haussender Club-TV und fügt hinzu: "Jetzt wollen wir diese bestätigen und zuhause die nächsten drei Punkte gegen Paderborn einfahren." Was man als Fußballprofi eben so sagt. Große Kampfansagen will der Österreicher aber nicht machen, die letzten Wochen mitsamt sechs Partien ohne Dreier haben zur Bodenhaftung beim FCN beigetragen.

Zwei Siege ändern daran noch nichts. "Wir alle schauen einfach von Spiel zu Spiel. Wir wollen gar nicht zu sehr auf die Tabelle und zu weit nach oben schauen", sagt Schöpf also. Und doch gibt er zu, ein wenig aufwärts zu blicken - als Tabellensechster, noch dazu bei nur zwei Punkten Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsrang, wohl ein Automatismus. "Wenn du oben nochmal mitreden möchtest, musst du auswärts auch mal punkten." Dreifach wohlgemerkt, was dem FCN bislang erst einmal gelungen ist, beim 3:0 gegen einen dezimierten 1. FC Kaiserslautern. Schöpf bemerkt also ebenfalls: Auswärts habe man "in den letzten Monaten zu wenig" Punkte geholt, daher sei es "umso schöner, dass wir auf St. Pauli 4:0 gewinnen. Jetzt wollen wir den Schwung mitnehmen."

Schwungvoll soll es am Freitag (18.30 Uhr) gegen den SC Paderborn also zugehen. "Das wollen wir so angehen wie das letzte Spiel. Dann stimmt es mich optimistisch, dass wir die nächsten drei Punkte holen", sagt der U21-Nationspieler. Paderborn liegt unter Neu-Coach Stefan Effenberg auf dem 16. Rang, der Anfangsschwung unter dem "Tiger" ist ein wenig verflogen. Doch die Club-Analysten sind sich einig, dass dies nicht dem wahren Leistungsvermögen des SCP entspricht.

"Es wird uns auf alle Fälle alles abverlangt werden. Es ist eine sehr robuste Mannschaft, die über die Zweikämpfe kommt, natürlich auch ihre fußballerische Qualität mit sich bringt. Wir müssen mit 110 Prozent ins Spiel reingehen, ansonsten holen wir keine Punkte", warnt Schöpf vor dem Gegner. Ein Heimsieg, und der Blick könnte künftig noch ein klein wenig mehr nach oben gehen.

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